Bomben auf Jemen / USA schueren neue Fluechtlingswellen

Kriegspropagandaluegen muessen wieder als Begruendung herhalten

Nach Angaben des US-Militärs starben etwa 70 Menschen bei einem US-Luftangriff im Jemen. Wieviele zivile Opfer es gibt, ist noch nicht bekannt. Das Pentagon spricht von getöteten Al-Kaida-Kämpfern. Allerdings kämpft die Organisation offen aufseiten des US-Verbündeten Saudi-Arabien. Von daher ist es wohl eine Luege. Bekaempft werden eher  schiitische Rebellen udn dioe schiitische Zivilbevoelkerung.
 

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte sich Anfang des Jahres besorgt über Berichte geäußert, wonach die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Streubomben im Jemen einsetzt. Er habe "beunruhigende" Informationen über einen Angriff mit Streubomben auf die Hauptstadt Sanaa am Mittwoch erhalten, teilte Ban in New York mit. Der Einsatz solcher Waffen in dicht besiedelten Gegenden könne aufgrund seines "willkürlichen Charakters" als Kriegsverbrechen gewertet werden.

Streubomben sind laut einer internationalen Konvention von 2008 geächtet. Weder Saudi-Arabien noch die USA unterzeichneten jedoch diese Konvention.

Im Januar hatte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte mitgeteilt, dass sein Team im Jemen die Reste von 29 Streubomben in einem Distrikt im Nordwesten des Landes gefunden habe. Damals warf auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) der Militärkoalition den Einsatz von Streubomben vor. Demnach trafen sie ein Wohngebiet der jemenitischen Hauptstadt. Bereits seit Monaten gibt es Berichte darüber, dass Saudi-Arabien im Jemen Streubomben eingesetzt haben soll.

Nach Angaben des Pentagon hat das US-Militär gestern "dutzende Kämpfer" bei einem Luftangriff im Jemen getötet. Erst vor wenigen Tagen hatte die Luftwaffe Saudi-Arabiens auf einem jemenitischen Markt mehr als 100 Zivilisten getötet.

Saudi Arabien fuehrt hier wohl einen Stellvertreterkrieg der  USA gegen Schiiten, der sich vor allem gegen die iranische Vorherrschaft in der Region richtet.

Das US-Militär gab am späten Dienstagabend bekannt, dass angeblich ein Trainingslager von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) bombardiert hat. "Mehr als 70 Terroristen wurden demnach getötet", so der Pentagon-Sprecher.

"Am frühen Morgen führte das US-Militär einen Luftangriff gegen ein Trainingslager von Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel im Jemen durch. Das Lager befindet sich in den Bergen, und es wurde von mehr als 70 AQAP-Terroristen genutzt", so die Erklärung. Die Lage des angeblichen Trainingslagers wurde jedoch nicht bekanntgegeben. Ob Zivilisten durch die Luftangriff betroffen sind, ist nicht bekannt.

Jemenitische Sicherheitsbeamte und ein weiterer Zeuge gaben gegenüber der Nachrichtenagentur AP an, dass bei dem Luftangriff eine ehemalige Militärbasis etwa 75 Kilometer westlich von der Stadt Mukalla getroffen wurde, die von Al-Kaida-Kämpfern übernommen worden war. Der US Luftangriff ereignet sich mitten in einer von Saudi-Arabien geführten militärischen Operation im Jemen.

Dabei kämpfen Al-Kaida-Militante auf der Seite der von Saudi-Arabien geführten Koalition. Das ist offenbar ein weiterer Beleg dafuer, dass die al Kaida nur als Kriegsvorwand benutzt und die Menschen  weltweit dreist angelogen werden.

Das US-Militär unterstützt die saudischen Operationen mit Geheimdienstinformationen, Luftbetankung und logistischer Hilfe. Erst in der vergangenen Woche trafen saudische Bomber einen Markt im jemenitischen Bezirk Hajja. Dabei wurden mindestens 106 Zivilisten getötet, darunter 24 Kinder.

Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Zeid Ra'ad Al Hussein, erklärte, dass das Ziel keine militärische Bedeutung hatte.

Es befand sich 250 Meter vom nächsten militärischen Kontrollpunkt entfernt. Die AQAP-Kämpfer nutzen die saudische Offensive unterdessen für große Geländegewinne.

Inzwischen kontrollieren sie große Teile des südlichen Jemen.
Mindestens 6.000 Menschen wurden in Jemen seit März 2015 getötet, darunter viele Zivilisten. Im Januar berichteten die UN von "weit verbreiteten und systematischen Angriffe auf zivile Ziele durch Saudi-Arabien."

Die Vereinten Nationen warnen vor einer Hungersnot im Jemen. Zusätzlich zu den Finanzproblemen behindern die Kriegshandlungen und Trockenheit die Versorgung der Bevölkerung. Nur 64 Prozent der Bedürftigen werden von Hilfslieferungen überhaupt erreicht. Derweil verweigern immer mehr westliche Banken die Kreditfinanzierung von Lebensmitteltransporten an die mangelernährte Bevölkerung.

Internationale Banken haben die Kreditlinien für Händler beschnitten, die Nahrungsmittel in den vom Krieg zerstörten Jemen schicken. Da die Häfen teilweise zerstört sind und das Finanzsystem kaum noch funktioniert, wird es immer schwieriger, lebenswichtige Güter in das verarmte Land zu schicken.

Diese Probleme könnten dazu führen, dass das ärmste Land auf der arabischen Halbinsel endgültig in eine Hungersnot abgleitet. Die Vereinten Nationen erklären, dass das Land „am Rande der Katastrophe“ steht. Bisher bezieht der Jemen fast alle Lebensmittel für 21 von 26 Millionen Menschen aus dem Seehandel. Einen großen Teil davon stellt humanitäre Hilfe für die Hälfte der Bevölkerung, die an Unterernährung leidet.

Die Importe auf dem Seeweg wurden bereits dadurch immer komplizierter, dass die Transporte häufig durch die Marine der Saudi-Koalition kontrolliert wurden. Nach Angaben von Reuters sind nun Banken immer seltener bereit, Kredite einzuräumen, die sicherstellen, dass die Zahlungen der Käufer an die Verkäufer rechtzeitig gewährleistet werden. Eine im internationalen Rohstoffhandel aktive Quelle im Jemen sagte:

„Internationale westliche Banken sehen sich immer seltener in der Lage, eine komfortable Abwicklung von Zahlungen zu gewährleisten, sie sind nicht bereit, das Risiko zu übernehmen.“

Einige europäische Banken haben sich völlig aus den Lebensmitteltransporten nach Jemen zurückgezogen. Die Folge sei, dass die Händler höhere Risiken tragen. Effektiv müssen sie ganze Ladungen alleine absichern, in der Regel Millionen von US-Dollar. „Es gibt mehr und mehr Hindernisse, Waren in den Jemen zu bringen“, so die anonyme Quelle zu Reuters.

Bei den Händlern, die Lebensmittel für den Jemen beschaffen, handelt es sich meist um kleinere, private Unternehmen, die lokal oder regional aktiv sind. Sie müssen die Waren jedoch von den internationalen Märkten kaufen. Die Situation habe sich im letzten Monat dramatisch verschlechtert, seitdem die jemenitische Zentralbank die Ausstellung von günstigen Wechselkursen für lokale Händler stoppte.

Die Schwierigkeiten bei der Finanzierung sind eindeutig die Ursache dafür, dass die Lebensmittelsendungen in den Jemen schnell zurückgehen. Im Januar 2016 liefen nur rund 77 Schiffe die Häfen im Jemen an, berichten die UN. Normalerweise handelt es sich um 100 Schiffe pro Monat. Seit dem Beginn der Angriffe durch Saudi-Arabien wurden mindesten 6.000 Menschen getötet. Die wichtigsten Häfen des Landes sind schwer umkämpft.

Am Wochenende machte der Menschenrechtskommissar der UNO, Rupert Colville, die saudischen Luftangriffe für einen Großteil der Toten und Verletzten verantwortlich. Demnach fiel der Blutzoll unter der Bevölkerung im Januar am höchsten aus seit dem Beginn der Angriffe im September 2015. 

Dass die Importe nun weiter zurückgehen und die inländischen Preise steigen, könnte eine Hungersnot in vielen Regionen zur Folge haben. Zusätzlich zu den Kriegshandlungen fiel in diesem Jahr der für die Saison typische Regen aus. Die Bauern haben nur begrenzten Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen. Bereits im Januar warnte die für Nahrungsmittel zuständige Abteilung der Vereinten Nationen, dass die Kosten enorm steigen.