Oster-Friedensmärsche: Krieg ist Terror

Zehntausend bundesweit erwartet - 80 Demos bundesweit

In diesem Jahr marschierten rund 2.000 Teilnehmer gegen Bundeswehreinsätze in Syrien, im Irak und in Mali – mehr als erwartet.  

Die Berliner Friedensbewegung hat am Samstag mit ihrem traditionellen Ostermarsch gegen Krieg und für Abrüstung demonstriert. Rund 2.000 Menschen zogen vom Neuköllner Hermannplatz zum Oranienplatz in Kreuzberg, sagte die Veranstalterin Jutta Kausch von der Berliner Friedenskoordination.

Der Ostermarsch stand unter dem Motto "Krieg ist Terror! Damit muss Schluss sein!". Wie im vergangenen Jahr wurde der Zug von einer riesigen Friedenstaube aus Pappmaché angeführt.

Demonstration auch gegen Bundeswehreinsätze

Schon im Aufruf zur Demonstration wandten sich die Veranstalter gegen die Beteiligung der Nato an Kriegseinsätzen, angesichts von 60 Millionen Menschen, die weltweit vor Krieg, Zerstörung und Perspektivlosigkeit fliehen. Viele Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, kämen aus Ländern, in denen Kriege auch unter Beteiligung von Nato-Staaten oder ihrer Verbündeten die Lebensgrundlagen zerstört und terroristische Milizen befördert hätten, so der Text.

Doch der Ostermarsch richtete sich auch gezielt gegen deutsche Einsätze, etwas jene der Bundeswehr in Syrien, im Irak und in Mali, und gegen weltweite Waffenexporte. Alle Waffenexporte müssten gestoppt werden, "angefangen bei Saudi-Arabien, der Türkei, Katar und den Emiraten", hieß es. Bundeswehrsoldaten müssten aus dem Ausland abgezogen werden.

. In ganz Deutschland finden am Osterwochenende etwa 60 Mahnwachen, Demonstrationen und Märsche gegen Krieg statt. Alle wollen in diesem Jahr nach Angaben der Veranstalter darauf aufmerksam machen, dass die deutsche Politik mitverantwortlich für die aktuellen weltweiten Fluchtbewegungen sei.

NRW

An der Radtour von Essen nach Bochum nahmen ca 300 Aktivisten teil. Am Vortag hatten sich 700 Aktivisten in Düsseldorf versammelt.  Hunderte in Kölön und  Bochum kamen hinzu.

Lübeck

In Lübeck demonstrierten erstmal seit 12 Jahren wieder 200 Menschen auf der dortigen Friedensdemo.

Stuttgart

„Freiheit für Kurdistan und Palästina“ stand auf einem Banner, „Fluchtursache Krieg bekämpfen! Kriegseinsätze sofort beenden“ auf einem anderen. Anne Rieger, eine der Sprecherinnen des Arbeitsausschuss Friedensratschlag, sprach sich in ihrer Rede bei der Kundgebung gegen deutsche Kriegsbeteiligungen aus. Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall, forderte in seinem Redebeitrag die Bundesregierung dazu auf, die Rolle der Vereinten Nationen zu stärken, „damit nicht wie heute wie oft der Fall Länder ohne UN-Mandat in bewaffnete Konflikte ziehen und damit die Spirale aus Krieg und Terror weiter vorantreiben“.

Veranstaltet wurde der Ostermarsch in Stuttgart vom Friedensnetz Baden-Württemberg, zu dem so unterschiedliche Organisationen wie die Partei Die Linke, die katholische Friedensbewegung Pax Christi und verschiedene gewerkschaftliche Vereinigungen gehören. Der Auftakt zu den Ostermärschen in Baden-Württemberg hatte in Stuttgart bereits am Freitag stattgefunden. Am Karfreitag hatten sich um 12 Uhr 50 Teilnehmer vor der US-amerikanischen Kommandozentrale Africom in Möhringen versammelt: „Mit einer Mahnwache und Kranzniederlegung gedachten wir den Opfern von Drohnen und Krieg und forderten die Schließung des Africom“, erklärte Paul Russmann, Sprecher der ökumenischen Aktion Ohne Rüstung Leben.

Hannover

In Hannover zogen am Sonnabend nach Polizeiangaben rund 250 Aktivisten durch die Innenstadt. In Wolfsburg zählte die Polizei insgesamt 60 Teilnehmer bei der Abschlusskundgebung und in Braunschweig fuhren ebenfalls 60 Radfahrer mit Fahnen und Plakaten durch die Stadt. Weitere Märsche gab es unter anderem in Oldenburg, Osnabrück und Goslar.

Thema der Friedensmärsche waren in diesem Jahr die Kriegsflüchtlinge. In Hannover etwa stand die Veranstaltung unter dem Motto "Kriege stoppen - Fluchtursachen beseitigen".

Bremen

Die Ostermarschierer waren nicht nur in Bremen, sondern auch in Bremerhaven und Rotenburg auf die Straße gegangen. Der Demonstrationszug in Bremen startete am Hauptbahnhof unter dem Motto "Gegen jeden Krieg – gemeinsam für Frieden und eine neue Entspannungspolitik". Bei der sich anschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz kamen auch Flüchtlinge zu Wort.

Neben dem Appell, Fluchtursachen zu beseitigen und geflüchtete Menschen aufzunehmen, wiesen die Ostermärsche auch auf die traditionellen Anliegen der Friedensbewegung hin. Dazu gehören zum Beispiel die Ächtung atomarer Waffen und ein Stopp der Rüstungsexporte.

Der Ostermarsch in Rotenburg richtete sich in diesem Jahr speziell gegen die Erdgasförderung durch Fracking. An dem "Rotenburger Ostermarsch gegen Gasbohren" beteiligen sich auch mehrere Bürgerinitativen aus anderen Landkreisen.

Bei Regen und Wind sind am Sonntag die Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt worden. An der Radtour von Essen nach Bochum am zweiten Tag des Ostermarsches Rhein-Ruhr hätten nur rund 60 bis 70 Friedensaktivisten teilgenommen, sagte Joachim Schramm vom Landesverband NRW der Deutschen Friedensgesellschaft. "Wir sind ein bisschen wettergeschädigt." Bei Zwischenstopps seien weitere Teilnehmer dazu gestoßen, so dass insgesamt 250 bis 300 Menschen gezählt wurden.

Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen im Regen fortgesetzt | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/region/ostermaersche-in-nordrhein-westfalen-im-regen-fortgesetzt-id11684195.html#plx1936719243
Bei Regen und Wind sind am Sonntag die Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt worden. An der Radtour von Essen nach Bochum am zweiten Tag des Ostermarsches Rhein-Ruhr hätten nur rund 60 bis 70 Friedensaktivisten teilgenommen, sagte Joachim Schramm vom Landesverband NRW der Deutschen Friedensgesellschaft. "Wir sind ein bisschen wettergeschädigt." Bei Zwischenstopps seien weitere Teilnehmer dazu gestoßen, so dass insgesamt 250 bis 300 Menschen gezählt wurden.

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Bei Regen und Wind sind am Sonntag die Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt worden. An der Radtour von Essen nach Bochum am zweiten Tag des Ostermarsches Rhein-Ruhr hätten nur rund 60 bis 70 Friedensaktivisten teilgenommen, sagte Joachim Schramm vom Landesverband NRW der Deutschen Friedensgesellschaft. "Wir sind ein bisschen wettergeschädigt." Bei Zwischenstopps seien weitere Teilnehmer dazu gestoßen, so dass insgesamt 250 bis 300 Menschen gezählt wurden.

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Hessen

Thema der Friedensmärsche waren in diesem Jahr die Kriegsflüchtlinge. In Hannover etwa stand die Veranstaltung unter dem Motto "Kriege stoppen - Fluchtursachen beseitigen".

Trotz strömenden Regens kamen nach Angaben des Ostermarsch-Informationsbüros am Karfreitag rund 180 Teilnehmer nach Bruchköbel bei Hanau (Main-Kinzig-Kreis). Die Polizei sprach von etwa 100 Teilnehmern.

Die Kundgebung und der anschließende Friedensmarsch verliefen ohne Zwischenfälle. „Die Ursache für die Flüchtlinge sind Kriege, die durch die Bundeswehr weltweit mitveranstaltet werden”, sagte Willi van Ooyen vom Ostermarschbüro. Neben den Kriegen trage auch die ökonomische Perspektivlosigkeit in Ländern des Nahen Ostens dazu bei, dass es weitere Fluchtbewegungen geben werde, fügte der Landtagsabgeordnete der Linken hinzu.

München

Allein durch die Münchner Innenstadt zogen am Samstag etwa 1.000 Teilnehmer.

Eine "Welt ohne Krieg, Ausbeutung und Rassismus": Unter diesem Motto starteten 1.000 Ostermarschierer in München nach einem ökumenischen Gottesdienst am Karlsplatz. Aufgerufen hatte ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und Kirchen. Den Organisatoren ist vor allem eine Beteiligung Deutschlands an militärischen Konflikten weltweit ein Dorn im Auge.

Würzburg

Auch in Augsburg, Aschaffenburg und Erlangen gingen die Friedensaktivisten auf die Straßen. In Würzburg marschierten etwa 200 Teilnehmer unter dem Motto "Gerechtigkeit schafft Frieden - Fluchtursachen bekämpfen" durch die Stadt. Sie solidarisierten sich mit den Flüchtlingen und forderten eine wirksame Bekämpfung der Fluchtursachen.

"Entscheidend ist, dass es auch transportiert wird, dass Leute den Traum von einer anderen und besseren Welt haben. Aufrüstung, Militärinterventionen führen eigentlich in eine Sackgasse."

Armin Meisterernst von Ökopax Würzburg

Auch in Miesbach fand - erstmals nach 20 Jahren - wieder ein Ostermarsch statt. Die "Initiative Ostermarsch Miesbach", ein breites Bündnis verschiedenster Gruppierungen und Parteien, wollte ein Zeichen setzen für Frieden in der Welt. Mit dabei: die Arbeiterwohlfahrt, der Bund Naturschutz, der Bund der deutschen katholischen Jugend, verdi und DGB sowie die SPD, die Grünen, die Linke und die Piratenpartei.

Am Montag sind weitere Ostermärsche geplant: Zum Beispiel in Nürnberg, Ansbach und dem oberbayerischen Schrobenhausen, wo die Teilnehmer - so der Plan - gemeinsam vor die Tore einer Rüstungsfirma ziehen.

Bundesweit wird es insgesamt rund 60 Veranstaltungen geben. In Hessen sind außerdem Märsche in Erbach, Fulda, Gießen, Wiesbaden, Marburg, Kassel und Frankfurt geplant. In der hessischen Metropole ist am Ostermontag eine Abschlusskundgebung geplant. Bundesweit erwarten die Veranstalter rund 10 000 Teilnehmer - etwa so viele wie in den vergangenen Jahren.

An den diesjährigen Ostermärschen haben sich nach Angaben der Organisatoren bislang aber  schon mehr als 10.000 Menschen beteiligt.

Demnach zeichnet sich bundesweit eine höhere Teilnehmerzahl ab als im vergangenen Jahr.