596 Mrd. Dollar - USA bleiben Rüstungs-Weltmeister

Primär die einseitige Hochrüstung der USA und ihrer Verbündeten zwingt den Rest der Welt zur Nachrüstung

Insgesamt gaben die Staaten der Erde im vergangenen Jahr 1,676 Billionen Dollar (1,471 Billionen Euro) für militärische Zwecke aus, heißt es in dem am Dienstag vorgelegten Jahresgutachten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri.

Die USA gaben vergangenes Jahr laut Sipri rund 596 Milliarden Dollar (523 Milliarden Euro) für das Militär aus. Das waren 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr - aber immer noch 36 Prozent aller weltweiten Militärausgaben im Jahr 2015.

Weit dahinter auf Platz 2 liegt China mit 189 Mrd. Dollar . Legt man aber zugrunde, dass China 4 mal so viele Bürger hat, die es zu schützen gilt, ist die Ausgabe auch im Vergleich zu den USA durch 4 zu teilen und sie liegt dann pro Kopf berechnet bei nur etwa 45 Mrd. Dollar im Vergleich zu den fast 600 Mrd. Dollar der USA . So gesehen beträgt der chinesische Rüstungsetat nur ein Zwölftel von dem der USA.

Selbst das relativ wenig bewohnte Saudi-Arabien hat mit 76,5 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent) weit mehr als Rußland für Rüstung ausgegeben, dass mit mit 58,3 Milliarden Euro (plus 7,5 Prozent) zu Buche steht.

Deutschland, dessen Militärausgaben das Institut mit 34,6 Milliarden Euro angab, fiel von Platz acht auf Platz neun zurück. Überholt wurde es von Japan.

Der Militärisch-Industrielle- Komplex wird sich freuen, zumal die einseitige Hochrüstung der USA auch andere Länder zur Nachrüstung ihrer Arsenale zwingt.

Auch die USA Verbündeten in Osteuropa haben ihre Rüstungsetat um 13 % erhöht, was Rußland als Bedrohung empfindet und was zu verstärkter russischer Gegenrüstung  führt, deren Ausgaben sonst noch  niedriger als 76 Mrd. €uro wären.

Aber trotzdem betragen die russischen Rüstungsausgaben nur etwa 8 % der USA Ausgaben. Der Berliner Tagesspiegel nennt eine noch deutlich  niedrigere russische Rüstungszahl als der Focus nämlich nur 66 Mrd. Dollar. Demnach wäre die russische Rüstung noch niedriger  und nur bei etwas mehr als einem Zehntel der US- Rüstungsausgaben.

Die Militärausgaben im Jahr 2015 zeigen gegensätzliche Trends“, sagte Perlo-Freeman. Auf der einen Seite spiegelten sie die eskalierenden Konflikte und Spannungen in vielen Teilen der Welt wider. Auf der anderen Seite sei klar zu erkennen, dass wegen des gesunkenen Ölpreises weniger „Ölgeld“ in die Rüstung fließe. Diese wirtschaftlich und politisch schwankende Lage mache es schwierig, eine Prognose für die Zukunft zu erstellen.

. Im Gegensatz dazu gingen die Ausgaben in den westeuropäischen Ländern um 1,3 Prozent zurück.

Doch das wird sich nach Einschätzung der Stockholmer Forscher bald ändern. Großbritannien, Deutschland und Frankreich hätten angesichts des schwierigen Verhältnisses zu Russland und der Bedrohung durch Terrororganisationen wie des Islamischen Staates angekündigt, ihre Ausgaben zu erhöhen. (dpa)