Hobby Kicker aus Island demontieren satte Millionario-Profi Kicker aus England

Engagement schlägt satte und lustlose Millionario Kicker

Island gewinnt bei der Fußball-EM in Frankreich gegen Großbritannien mit 2 zu 1. Der englische Trainer Hodgeson tritt daraufhin zurück.

Mit den Deutschland-Legionären Alfred Finnbogason (FC Augsburg) und Jon Dadi Bödvarsson (1. FC Kaiserslautern) im Aufgebot geht Außenseiter Island in die erste EM-Endrunde seiner Geschichte.

Angeführt wird das 23-köpfige Aufgebot in Frankreich vom 37 Jahre alten Eidur Gudjohnsen. Der ehemalige Star des FC Barcelona ist mit 25 Toren in 84 Länderspielen Rekordtorschütze seines Landes. Island trifft in Gruppe F auf Portugal, Österreich und Ungarn.

Lagerbäck hatte vor wenigen Tagen angekündigt, nach der EM als Nationaltrainer aufzuhören. Der Schwede hatte das Amt im Oktober 2011 übernommen. Sein Vertrag läuft nach dem Turnier in Frankreich aus. "Es war eine schwierige Entscheidung. Ich hatte fantastische Jahre. Aber ich muss mir eingestehen, dass ich nicht jünger werde", sagte der 67-jährige Lagerbäck der schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter.

Der Kader im Überblick

Tor: Hannes Thor Halldorsson (Bodö/Glimt), Ögmundur Kristinsson (Hammarby IF), Ingvar Jonsson (Sandefjord)

Abwehr: Birkir Mar Saevarsson (Hammarby IF), Ragnar Sigurdsson (FK Krasnodar), Kari Arnason (Malmö FF), Ari Freyr Skulason (Odense BK), Haukur Heidar Hauksson (AIK Solna), Sverrir Ingi Ingason (KSC Lokeren), Hördur Björgvin Magnusson (AC Cesena), Hjörtur Hermannsson (IFK Göteborg)

Mittelfeld: Aron Einar Gunnarsson (Cardiff City), Emil Hallfredsson (Udinese Calcio), Birkir Bjarnason (FC Basel), Johann Berg Gudmundsson (Charlton Athletic), Gylfi Thor Sigurdsson (Swansea City), Theodor Elmar Bjarnason (Aarhus GF), Runar Mar Sigurjonsson (GIF Sundsvall), Arnor Ingvi Traustason (IFK Norrköping)

Angriff: Eidur Smari Gudjohnsen (Molde FK), Kolbeinn Sigthorsson (FC Nantes), Alfred Finnbogason (FC Augsburg), Jon Dadi Bödvarsson (1. FC Kaiserslautern)

 

Ein  britische Team mit einem Kapitalwert von Hunderten Millionen €uro wird durch eine Freizeit-Kicker-Truppe demontiert, deren Spieler nicht mal den Bruchteil des Marktwertes der englischen Millionarios haben.

Sie sind durchgehend unbekannt und es spielen viele Spieler in niederklassigen Ligen oder nur als Ergänzungsspieler ohne Stammplatz.  

Island kann nichts verlieren - aber alles gewinnen. Bei den Three Lions ist es genau andersherum. Nach 20 Jahren soll England endlich mal wieder ein EM-Spiel in der K.o.-Runde gewinnen - mindestens. "Wir sind hier und wollen die EM gewinnen", sagt Kapitän Wayne Rooney.

In den heimischen Medien wird bereits spekuliert, dass Teammanager Roy Hodgson im Falle einer Niederlage seinen Stuhl räumen muss. Sorge bereitet aber nicht nur das kampferprobte Island, sondern auch die eigene tragische Schwäche vom Punkt: Sechs von sieben Elfmeterschießen hat das Mutterland des Fußballs bei großen Turnieren verloren.

Das sei ein mentaler Vorteil für Island, sagt England-Legionär Gylfi Sigurdsson: "Auf den Engländern lastet fast übermenschlicher Druck. Stellen Sie sich vor, was los ist, wenn sie gegen uns ausscheiden."

Gudbjartur Jonsson stellte sich genau diesen Fall vor - und kam auf eine freche Idee. Der Manager eines isländischen Reiseunternehmens (North Sailing) machte den Engländern ein Angebot: Sollte das Mutterland des Fußballs am EURO-Zwerg scheitern, darf sich das Team bei einem Gratis-Ausflug zum Wale-Anschauen von dem Schock erholen.

"Die armen englischen Spieler werden ohnehin nicht sofort nach Großbritannien zurückkehren können, wenn 60 Millionen Fans sauer sind, dass sie gegen eine kleine Insel mit nur 300.000 Einwohnern verloren haben", sagte der Unternehmer der Zeitung Guardian.

Von Islands Bevölkerung sollen sich rund neun Prozent gerade in Frankreich aufhalten, um ihre Helden zu unterstützen. Das Problem dabei: Am Samstag fanden auf der Vulkaninsel Präsidentschaftswahlen statt.