Endgame: Bayer übernimmt für 66 Milliarden Dollar US-Konzern Monsanto und kauft sich doch nur selbst
Die Aktionäre akzeptierten 129 US-Dollar pro Aktie, was einer Gesamtsumme von 66 Milliarden US-Dollar entspricht. Das Angebot liegt 22 Prozent über dem Aktienwert von Monsanto beim Börsenschluss am Dienstag. Letzte Woche hatte Bayer sein Angebot nochmals erhöht, um die viermonatigen Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Mit dem Deal bleiben nur noch wenige Global Player und Oligopolisten in der Saat- und Pestizidindustrie, was auf de facto auf ein Duopol hinausläuft.
Das US-Konglomerat DuPont plant einen Zusammenschluss mit der Dow Chemical Company und dem chinesischen Saat- und Chemieunternehmen China National Chemical Corporation und will in Folge den schweizerischen Agragiganten Syngenta übernehmen.
Viele Marktteilnehmer durchschauen das Spiel nicht und der Aktienkurs steigt trotzdem - obwohl hier eigentlich nur ein Aktienkurs und damit der Wert des Unternehmenkarrtells künstlich nach oben gedrückt werden soll.
Bayer und Monsanto wollen fusionieren - doch sie haben jetzt schon die gleichen Haupteigentümer
Die Global Player und Weltkonzerne streben nach noch mehr Weltherrschaft und Marktanteilen sowie nach Synergien
Wie Dirk Müller von "Cashkurs" ausführt, sind die Eigentümer von Bayer und Monsantos identisch.
Nicht die Vorstände entscheiden über die Fusion sondern die Hauptaktionäre auf beiden Seiten - doch die sind weitgehend identisch.
Blackrock Bayer Hauptaktionär Monsanto Platz 3 der Hauptaktionäre
MFS Bayer Platz 2 Monsanto Platz 5
Capital Research Bayer 3 Platz Monsanto Platz 2
Vanguard Bayer Platz 4 Monsanto Platz 1
Es verhandeln die Haupt- Eigentümer mit sich selbst
Die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer zieht sich hin, die beiden Konzerne verhandeln seit über drei Monaten miteinander. Wird das noch was?
Matthias Schranner im Interview der Wirtschaftswoche : Ich verstehe nicht, warum Bayer den Sack nicht zumacht. Eigentlich sind die Voraussetzungen günstig: Kartellrechtlich gibt es wenige Probleme, die politischen Bedenken sind gering und auch von den Betriebsräten und Gewerkschaften ist wenig Widerstand zu spüren. Worauf warten die noch? Solange der Abschluss nicht klar ist, kann immer noch was passieren – etwa das Gegenangebot eines anderen Unternehmens.