Israelis bombardieren Zivilisten in Gaza

Gaza Stadt nach dem letzten großen Krieg gegen das palästinensische Volk 2014
 
Israelische Luftangriffe, die gestern den Gaza-Streifen trafen, haben mindestens vier Menschen verletzt. Mehrere der Explosionen mitten in einem Wohngebiet konnten auf Kamera festgehalten werden. Israel begründet die Angriffe damit, dass es sich bei den Zielen um Hamas-Positionen handelte. 
Die Hamas ist die demokratisch gewählte Regierung in Gaza. Raketenangriffe gehen oftmals garnicht von der Hamas sondern vom Islamischen Dschihad aus, die auch in Opposition zur Hamas stehen . Teilweise hindert die Hamas lokale Gruppen sogar an solchen Operationen.
Die Kassam- Raketen sind zudem sehr ungenau  und somit nicht treffsicher und mit den High Tech Waffen der Israelis, die punktgenau treffen, in keinster Weise zu vergleichen.
 
Das alles ficht die rechtspopulistischen Apartheidregierung in Israel nicht an, die sich auch noch damit rühmt demokratisch gewählte Regierung und die  schutzlose Bevölkerung - zudem direkt in Gaza stadt - anzugreifen.
 
Schon vor Wochen haben Israelis bei Lufrtangriffen zwei Palästinenser getötet, während es auf israelischer Seite zuletzt keine tödlichen Opfer gab.
Die Israelis verfügen zudem mit "Iron Dome" über ein zum Teil unterirdisches  Raketenabwehrssystem über das die Palästinenser im belagerten Gaza nicht verfügen. Jüngst wurden drei Raketen abgefangen.
 

Die Aufnahmen sind in der Nähe des Flüchtlingslagers Nuseirat in der Nähe von Dair al-Balah im Zentrum von Gaza entstanden. Das israelische Militär verteidigte die Angriffe damit, dass Militante zuvor aus dem Gebiet eine Rakete auf Süd-Israel feuerten. Daraufhin wollen sie fünf Hamas-Stellungen angegriffen haben. Die Hamas hat sich zu keinem Raketenangriff bekannt.

Die palästinensische Regierung der Hamas hat in Gaza  den 55-jährigen Yehiya Al-Sinwar  vor Wochen zu ihrem neuen politischen Führer gewählt, berichtete Associated Press.

Ab dem Jahr 1989 verbrachte Al-Sinwar 22 Jahre im israelischer Gefängnis wegen "terroristischer Aktivitäten".  Die Palästinenser betrachten ihn als Freiheitskämpfer. Im Jahr 2011 wurde er zusammen mit einem anderen Insassen gegen den israelischen Militärangehörigen Gilad Schalit ausgetauscht.

Bei der Militäroperation der Israel gegen Gaza 2014  kamen UN-Angaben zufolge mehr als 2.000 Menschen ums Leben, darunter 1.460 Zivilisten.  Unter den  Opfern waren hunderte Kinder und Jugendliche - wie auch schon bei der Militäroperation von 2008 gegen Gaza. Dieser Umstand stieß international auf massive Kritik. Israel wurde vorgeworfen, das dicht besiedelte Territorium in unverhältnismäßiger Weise bombardiert und keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung genommen zu haben.

2016 kam  es zu Gefechten der Israelis mit palästinensichen Widerstanbdsgruppen, weil die Palästinenser Tunnel zur Eigenversorgung bauen, nachdem die Israelis das Land auch von wichtigen Nahrungsgütern abriegeln sowie abschotten und  nur  sehr willikürlich und restriktiv wichtige Güter für die Versorgung der Millionen-Bevölkerung nach Gaza ins Land lassen. 

Nach dem letzten großen Krieg 2014  wollte Hanin mit ihrer Familie zurück in ihr Haus in Gaza. Doch das Haus gab es nicht mehr. 120 000 Menschen haben die Bomben obdachlos gemacht, sagt die UN. In die Verzweiflung mischt sich Trotz.

Bei israelischen Bombenangriffen am 20. Juli wurde ihr Haus zerstört. Nur die Fassade steht noch. In der Nacht, als die Bomben kamen, konnten sie nichts retten. Alle Familien im Haus rannten so schnell sie konnten die Treppen hinunter, hinaus auf die dunkle Straße – auch der Strom war im Viertel ausgefallen. Hanin hatte nicht einmal mehr Zeit, sich Schuhe anzuziehen und das Kopftuch anzulegen.

Sie hat sich abgefunden mit der Zerstörung ihres Hauses

Wenn sie heute davon erzählt, muss sie nicht mehr weinen. Sie hat sich mit dem Gedanken abgefunden, dass nur noch Schutt und Asche von ihrem Heim geblieben sind. „Ich bin müde“, sagt sie und blickt mit ihren braunen Augen auf den Boden. Alles, was ihr geblieben ist, sind Erinnerungen: an ihr Kinderzimmer, in dem sie als Kind mit Puppen gespielt hat.

Fragt man Hanin, was sie den ganzen Tag lang macht, hält sie kurz inne: „Die Uni hat gerade wieder begonnen, eigentlich sollte ich Kurse besuchen und mit meinen Freunden Zeit verbringen“, sagt sie. Doch der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat nicht nur Häuser zerstört, sondern auch den Alltag der Familien in Gaza.

Über 1,8 Millionen Menschen leben in Gaza. Hanins Familie gehört zu jenen 120 000 Menschen, die der Krieg laut den Vereinten Nationen obdachlos gemacht hat. 50 Tage haben die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas gedauert. Es war der dritte Krieg seit 2008. Dabei sind etwa 2000 Menschen auf palästinensischer Seite ums Leben gekommen, ein Großteil davon Zivilisten. Über 17 000 Wohnungen und Häuser wurden vollständig zerstört oder so schwer beschädigt, dass die Familien nicht zurückkehren können.

Wie Hanins Familie stammen die meisten Flüchtlinge in der UN-Schule Selahaddin aus dem Viertel Shujaiyeh. Mit einer groß angelegten Bombardierung hat die israelische Armee die Mehrheit der Häuser dort zerstört. Shujaiyeh liegt direkt an der Grenze zu Israel. Das israelische Militär begründete die Bomben damit, dass sich in der Gegend und unter den Häusern Tunnel befänden, über die Hamas Waffen und Selbstmordattentäter nach Israel schmuggeln wolle. Die Flüchtlinge der Schule sagen, sie wüssten nichts von Tunneln. Sie wollen auch nicht über Politik oder die Hamas reden.

Trümmer, Schutt, Zerstörung. Überall

Wer durch das Viertel geht, sieht Zerstörung: Trümmer. Schutt. Riesige Löcher in Hauswänden. In manchen Straßen blieb kein Haus verschont, manche sind komplett eingestürzt.

Man sieht verbogene Metallstangen aus dem Beton ragen, Männer, Frauen und Kinder suchen zwischen den Steinen nach Habseligkeiten.

Einige Häuser kann man betreten. Steigt man über die Trümmerberge, knirschen Glasscherben unter den Schuhsohlen. Zerbrochenes Geschirr liegt auf den Küchenböden, mit Staub und Geröll beschmutzte Frauenkleider hängen noch an den Hügeln von halb zusammengefallenen Kleiderschränken.

Laut den Vereinten Nationen und diversen Hilfsorganisation beläuft sich der akute Bedarf für die Soforthilfe auf 367 Millionen Dollar. Langfristig werden die Kosten allerdings um ein Vielfaches höher sein. Die Europäische Union will mit 554 Millionen Euro helfen, über 100 Millionen sollen allein aus Deutschland kommen. Die USA haben der palästinensischen Einheitsregierung 900 Millionen Dollar zugesagt, die Golfstaaten 1,25 Milliarden. Die Hilfsbereitschaft der internationalen Gemeinschaft ist da. Trotzdem ist der Wiederaufbau eine gewaltige Aufgabe.