SPD Altkanzler Schröder will Putin und dem Öl-Staatskonzern Rosneft dienen 

Der russische ölkonzern ist weitgehend verstaatlicht udn andres als Exxon in den USA, BP in GB und Elf Aquitaine in Frankreich überwiegend nicht in der Hand von Oligarchen.

Jetzt soll der Altkanzler Schröder in den Vorstand des Staatskonzerns gehen. 

Altbundeskanzler Gerhard Schröder soll in den Vorstand des weitgehhend verstaatlichten russischen Ölkonzerns Rosneft aufgenommen werden.

2012 war Rosneft weitgehend re-verstaatlicht worden. 

Am Ende war es damals an Russlands Präsidenten Wladimir Putin, die größte Ölmarkt-Übernahme des Jahres abzunicken. Vorher  hatten sich die Spitzen des russischen Staatskonzerns Rosneft und des britischen Ölkonzerns  BP  über die Details des Geschäfts geeinigt. Als Putin sein Okay gab, war die Allianz besiegelt.

Mit der Übernahme des Öl-Joint Ventures TNK-BP stieg Rosneft zum weltgrößten Energieunternehmen auf.

Für 55 Milliarden Dollar (42 Milliarden Euro) wurde Rosneft die drittgrößte russische Ölfirma TNK-BP schlucken. Sie gehört bislang zu gleichen Teilen BP und AAR, einem Konsortium aus vier Oligarchen. Putin lobte, es handele sich um „ein gutes Geschäft zu einem guten Preis“.

Dem Oligarchen-Konsortium AAR zahlt Rosneft knapp 28 Milliarden Dollar für ihren 50-Prozent-Anteil an TNK-BP. Das Paket für BP stellt sich dagegen etwas komplizierter dar: Der britische Ölkonzern bekommt 26 Milliarden Dollar, die jedoch teilweise in Rosneft-Aktien ausgezahlt werden - also auch in Staatseigentum fließen. 

Die Transaktion sollte damals  in zwei Tranchen erfolgen: Zunächst erhielt BP 17,1 Milliarden Dollar in bar plus 12,84 Prozent der gehandelten Rosneft-Aktien. Anschließend sollte BP zudem für 4,8 Milliarden Dollar zusätzliche Aktien von Rosneft kaufen.

Damit würde BP letztlich 19,75 Prozent an Rosneft halten sowie 12,3 Milliarden Dollar in bar verbuchen können.

BP wird so  nur zweitgrößter Rosneft-Aktionär nach dem russischen Staat.

Gleichzeitig bekommt der britische Konzern zwei Sitze im Aufsichtsrat des Staatskonzerns.

Diesen Vorschlag sah ein Dekret des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew vor, das  seinerzeit auf der Homepage der russischen Regierung veröffentlicht wurde.

Die Rosneft-Aktionäre sollen Ende September jetzt über die Veränderungen im Rosneft-Vorstand abstimmen, der bei dieser Gelegenheit mit dem Eintritt von Schröder von neun auf elf Mitglieder erweitert wird.

Für Schröder ist der Posten eines "unabhängigen Direktors" vorgesehen. Als weitere unabhängige Direktoren sind Oleg Wjugin, Donald Humphrey und Matthias Warnig vorgesehen, die diese Funktion bereits im bisherigen Vorstand ausüben. Als Vertreter des Staates sollen Rosneft-Chef Igor Setschin, der Kreml-Berater Andrej Belussow und Energieminister Alexander Nowak dem Vorstand angehören.

Der Rosneft-Konzern hat sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem der größten Ölkonzerne weltweit entwickelt. Er wird vom russischen Staat kontrolliert. Setschin ist ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Die EU und die USA verhängten im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise Sanktionen, die auch den Rosneft-Konzern und Setschin betreffen.

Schröder sprach sich in der Vergangenheit gegen derartige Sanktionen aus. Der 73-jährige ist bereits Vorsitzender des Aktionärsausschusses von Nord Stream, dem Betreiber einer Gas-Pipeline von Russland nach Deutschland durch die Ostsee. Er bezeichnet sich als Freund von Putin und kritisiert den Umgang des Westens mit dem russischen Präsidenten.

Rosneft profitierte von Jukos-Zerschlagung

Putin hatte den Oligarchen enteignet. Im Westen wurde ein Oligarch oder Milliardär dieser Kategorie noch nie enteignet.  

So viel zur angeblichen Oligarchenherrschaft der Milliardäre in Rußland. 

Über Setschin ist nicht viel bekannt, seine Biografie hat Lücken. Interviews lehnt er in der Regel ab. Er arbeitet lieber im Hintergrund als Strippenzieher, dessen Einfluss weit über seine offiziellen Ämter hinausreicht. Setschin gilt als der mächtigste der sogenannten Silowiki. Hinter diesem Begriff verbergen sich Männer aus Geheimdienst und Militär, die Schlüsselstellungen in Politik und Wirtschaft eingenommen haben.

1960 geboren, ging Setschin nach einem Sprachenstudium in Leningrad nach Mosambik. Offiziell war er an der Botschaft lediglich Übersetzer. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach war er zugleich KGB-Offizier. Das hat er nie bestätigt und nie dementiert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kehrte er in seine Heimat zurück - und traf in der Leningrader Stadtverwaltung den ehemaligen Geheimdienstler Wladimir Putin, der dort die Grundlage für seine politische Karriere legte.

Als Putin im Jahre 2000 Präsident wurde, machte er Setschin zu seinem Stabschef, später bekleidete dieser noch andere politische Ämter. Setschin gilt als derjenige, der mit Michail Chodorkowski den damals reichsten Oligarchen zu Fall brachte. Der Gründer des Jukos-Konzerns wurde in umstrittenen Prozessen zu mehrjähriger Lagerhaft verurteilt, der Konzern wurde zerschlagen. Das Filet-Stück verleibte sich Rosneft 2004 ein. Im selben Jahr wurde Setschin dann Chef des Staatskonzerns.

AFP