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Britischer Labour-Chef Corbyn fordert das Abschlachten der Palästinenser in Gaza zu stoppen

Der britische Labour-Parteichef Jeremy Corbyn hat die Regierung von Premierministerin Theresa aufgefordert, gegen Israels "Abschlachten" von palästinensischen Demonstranten vorzugehen. Auch der französische Präsident Macron verurteilt Israel für die Gewalt.

"Die heutige Ermordung von Dutzenden unbewaffneter Demonstranten und die Verwundung vieler weiterer durch israelische Streitkräfte in Gaza ist ein Skandal, der nicht nur internationale Verurteilung, sondern auch Maßnahmen erfordert, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen", schrieb Corbyn am Montag in einer Erklärung auf Facebook.

"Dieses Gemetzel folgt auf wochenlange Morde an palästinensischen Zivilisten, die für ihr Recht auf Rückkehr demonstrieren, von denen die meisten Flüchtlinge oder die Familien der Flüchtlinge sind", schrieb Corbyn weiter. Das Statement des britischen Oppositionsführers erschien, nachdem israelischen Streitkräfte das Feuer auf Tausende von Gaza-Soldaten eröffnet hatten. Die Protestler hatten sich an der Grenze zu Israel versammelt, um gegen die Eröffnung einer neuen US-Botschaft in Jerusalem al-Quds zu protestieren.

Mindestens 59 Palästinenser wurden nach palästinensischen Angaben bei den Massenprotesten getötet. Fast 2800 Menschen wurden demnach verletzt. Die Proteste im Küstenstreifen begannen Ende März als "Großer Marsch der Rückkehr" und fanden in den vergangenen sieben Freitagen regelmäßig statt. Die Kundgebungen finden ihren Höhepunkt am 70. Jahrestag des Nakba-Tages (Tag der Katastrophe), der die Gründung Israels am 14. Mai 1948 markiert.

Die Reaktion vieler westlicher Regierungen auf diese flagrante Illegalität, einschließlich unserer eigenen - die eine besondere Verantwortung für eine friedliche und gerechte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts trägt - war völlig unzureichend", so Corbyn.

Nach den tödlichen Konfrontationen an der Grenze zum Gazastreifen hatte auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron "die Gewalt der israelischen Streitkräfte gegen die Demonstranten" verurteilt. In Telefonaten mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem jordanischen König Abdullah beklagte Macron "die große Zahl ziviler palästinensischer Opfer in Gaza heute und in den vergangenen Wochen", wie der Élyséepalast am Montagabend mitteilte. Macron habe alle Verantwortlichen zur Zurückhaltung und zur Deeskalation aufgerufen und die Notwendigkeit unterstrichen, dass die Demonstrationen der kommenden Tage friedlich bleiben. 

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Der Franzose erinnerte an die Missbilligung seines Landes für die US-amerikanische Entscheidung zur Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem. "Der Status von Jerusalem kann nur zwischen den Parteien bestimmt werden, in einem unter der Schirmherrschaft der internationalen Gemeinschaft ausgehandelten Rahmen." Am Dienstag will Macron sich mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu austauschen.

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