Hillary Clinton ist die Kandidatin der Wallstreet und der Finanzspekulanten

Clinton ist die Kandidatin der am meisten kriegerisch-aggressiven Teile des Oligopolkapitals

 

Lloyd Blankfein, Vorstandschef der Investmentbank Goldman Sachs, erklärte gestern, Hillary Clinton bei deren Präsidentschaftskandidatur zu unterstützen: "Ja, frei heraus gesagt, das tue ich". Zuvor hatte er noch angekündigt, sich bedeckt halten zu wollen.

Kritiker sehen in der Erklärung eine weitere Bestätigung ihrer Befürchtungen, eine Wahl Clintons würde den Einfluss von Großbanken auf die Politik erheblich vergrößern.

Gegenüber CNN brach der CEO von Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, mit seinem früherem Versprechen, nicht bekannt zu geben, welchen der Kandidaten er im Rennen um die kommende US-Präsidentschaft unterstützt. Dem Moderator der Sendung GPS, Fareed Zakaria, teilte der einflussreiche Banker mit:

Ich unterstütze Hillary Clinton. Das heißt nicht, dass ich all ihren politischen Ansichten zustimme. Das tue ich nicht.

Die enge Verbindung zwischen Hillary Clinton und der Wall Street sorgt schon seit Beginn der Wahlkampagne der früheren Außenministerin für heftige Kritik und belastet ihre Versuche, ein progressives Image aufzubauen. Versprechungen, vor allem das Wohl der Mitte der Gesellschaft im Auge zu haben, verlieren angesichts üppiger Honorare für Reden vor Wall-Street-Bankern, beachtlicher Spenden aus dem Finanzsektor und schließlich auch der öffentlichen Unterstützung durch Akteure wie Blankfein zunehmend an Glaubwürdigkeit.

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten erhielt Berichten zufolge im Jahr 2013 rund drei Millionen Dollar für Vorträge vor Vertretern der Finanzindustrie, und dies nur wenige Monate, nachdem Clinton ihr Amt als Außenministerin abgegeben hatte. Ganze 675.000 Dollar davon stammten aus den Kassen von Blankfeins Goldman Sachs.

Im Zuge der jüngsten WikiLeaks-Enthüllungen wurden am 15. Oktober auch Abschriften der Clinton-Vortäge vor den Wall-Street-Bossen öffentlich. Die Kandidatin selbst hatte sich zuvor beharrlich geweigert, die Worte bekannt zu geben, die sie an die Banker gerichtet hatte.

Blankfein sieht die engen Bande zwischen dem Bankensektor und der hohen Politik erwartungsgemäß wenig kritisch. Sein Unternehmen müsse sich mit Clinton gut stellen, da diese großen "Einfluss auf das Finanzsystem hat". Dass dieser Einfluss im Sinne der US-amerikanischen Wähler zum Tragen kommt, ist angesichts des freundlichen Engagements des Goldman-Sachs-Bankers für Clinton jedoch mehr als fraglich.