Kiewer Juden bildeten Kampfgruppe gegen Antisemitismus
POGROME BEFÜRCHTET
Juden in Kiew organisieren Verteidigung gegen Rechte
Acht Männer mit Kampferfahrung schützen die jüdische Bevölkerung von Kiew. Einer Rabbiner in Kiew hat sie darum gebeten. Zuvor gab es mehrere schwere Anschläge auf orthodoxe Juden und zwei Brandanschläge auf Synagogen. Mindestens vier schwere Körperverletzungen wurden in letzter Zeit registriert. Die ukrainischen Behörden behaupten, sie seien überfordert - und haben die jüdische Bürgerwehr genehmigt.
Das berichtet bereits im Mai die Mainstream-Zeitung "Haaretz" in Israel, die Partner-Zeitung der New York Tiomes ist .
Durch den Puitsch gegen Janukovitsch war eine Putsch-Regierung an die Macht gekommen, die sich aus Rechtsopopulisten, Holocaustleugnern und Swoboda-Faschisten zudsammensetzt.
Die Swoboda- Partei, die etliche Minister und den Vize-Regierungschef stellt, wird von dem Jüdischen Weltkongreß zu den gefährlichsten Nazi und Antisemiten der ganzen Welt gezählt.
Die Männer haben zuvor in der ukrainischen oder der israelischen Armee gedient, oder sie haben Erfahrungen in Kampfkunst. (Foto: JTA)
Ukrainische Juden mit Kampferfahrung haben eine schnelle Eingreiftruppe gebildet, um antisemitische Angriffe zu stoppen.
Zu der Truppe gehören derzeit acht Männer. Sie haben zuvor in der ukrainischen oder der israelischen Armee gedient, oder sie haben Erfahrungen in Kampfkunst, zitiert Haaretz den Gründer des Teams, Tzvi Arieli. Arieli selbst war früher bei einer israelischen Spezialeinheit. Er lebt in der Ukraine.
Die Männer sind mit Baseball-Schlägern bewaffnet, die ihnen ein Spender aus den USA mit Wurzeln in Kiew geschickt hat, sagt Arieli. „Wir versuchen, Geld für kugelsichere Westen zu bekommen. Die würden die Sicherheit sehr erhöhen, falls die Situation eskaliert.“
Einer Rabbiner aus Kiew, Yaakov Dov Bleich, habe ihn darum gebeten, die Einsatztruppe aufzustellen, sagt Arieli. Zuvor hatte es in Kiew eine Reihe von antisemitischen Angriffen gegeben.
„In Gesprächen mit den Behörden wurde klar, dass die Behörden kaum Schutz für die jüdische Gemeinde bieten konnten. Also mussten wir unsere Sicherheit in die eigenen Hände nehmen“, so Arieli. Im März organisierte er den medizinischen Transport von verwundeten Ukrainern nach Israel. Seine Truppe handle im Einverständnis mit den ukrainischen Behörden.
Antisemitische Angriffe waren selten in der Ukraine, so Arieli. Doch nun habe es vier schwere Anschläge auf orthodoxe Juden gegeben und zwei Versuche, Synagogen niederzubrennen. „Diese Angriffe waren gut geplant.“
Zwar weiß niemand, wer wirklich hinter den antisemitischen Ausschreitungen steht. Doch das macht für die bedrängten Juden keinen Unterschied.
„In der jetzigen Lage könnten schon morgen 20 Leute mit Brandbomben vor der Synagoge stehen. Wir müssen darauf vorbereitet sein“, sagt Arieli.
Für das Europa des 21. Jahrhunderts ist es eine Schande, dass Juden um ihre Sicherheit fürchten müssen – nur weil sie Juden sind.