Israel beschießt UN-Schule mit 3300 Flüchtlingen und Marktplatz 

Trotz mehrfacher dringlicher Warnung der UN hat die israelische Armee dreimal eine mit 3300 Flüchtlingen besetzte UN Mädchen- Schule, trotz UN-Beflaggung, gezielt beschossen. Es geht ganz offensichtlich  darum, möglichst viele Zivilisten zu töten.

 

Beim Beschuss einer Schule der UN-Hilfsorganisation UNRWA sind nach palästinensischen Angaben am frühen Morgen 20 Menschen im Flüchtlingslager Dschabalija, im nördlichen Gazastreifen, getötet worden. Mehr als 50 seien verletzt worden, sagte der Sprecher der palästinensischen Rettungsdienste, Aschraf al-Kidra. Dort hätten Menschen aus der Region Zuflucht gesucht. Zwei Klassenräume des Schulgebäudes im Lager Dschabalija seien von Panzergranaten verwüstet worden. Ein Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums berichtete von weiteren Angriffen israelischer Panzer und Kampfflugzeuge. Insgesamt seien dabei in Dschabalija 43 Menschen gestorben, darunter seien auch ein Arzt und ein Kind gewesen.

 

 UNO-Vizegeneralsekretär Jan Eliasson kritisierte Israel dafür scharf. "Alles deutet darauf hin, dass die Schule von israelischer Artillerie getroffen wurde", sagte der Schwede am Mittwoch in New York.

 

"Aber wir hatten die israelische Armee immer wieder auf die genaue Position der Schule und die Flüchtlinge darin hingewiesen." Die UN seien schockiert vom Angriff. "Wir müssen dieses Grauen stoppen. Wir sind an dem Punkt, an dem man sagen muss: Genug ist genug." 

Das UN-Hilfswerk UNRWA verwaltet mehr als 80 Schulen. Angesichts israelischer Aufforderungen zum Verlassen bestimmter Angriffszonen suchen Tausende Palästinenser in den Schulgebäuden Zuflucht. Die Zahl der Schutzsuchenden gab UNRWA-Sprecher Chris Gunness mit mehr als 200.000 an. Am 24. Juli waren bei einem Angriff auf eine UNRWA-Schule bei Beit Hanun mindestens 15 Menschen getötet und 200 verletzt worden.

Eine Waffenruhe machte der Militärchef der Hamas dennoch vom Ende der israelischen Militäroffensive abhängig. Auch die Blockade der Enklave müsse aufgehoben werden, sagte Mohammed Deif in einer über den TV-Sender der Hamas verbreiteten Audio-Botschaft. Es war die erste öffentliche Äußerung des Anführers des bewaffneten Flügels der  in Gaza regierenden Hamas- Organisation, den Kassam-Brigaden, seit Beginn der Offensive vor mehr als drei Wochen.

Einer   dreitägigen Waffenruhe habe die regierende  Palästinenser-Fraktion in Gaza bislang nicht zugestimmt, dementierte die Organisation eine Mitteilung des PLO-Funktionärs Jasser Abed Rabbo. Das sei erst denkbar, wenn sich auch Israel dazu verpflichte und es internationale Garantien gebe, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri. 

Deshalb wurde auch ein Marktplatz in Gaza  beschossen, wobei viele Zivilisten starben.

Im Gaza-Krieg ist ein Markt Ziel von Artillerieangriffen geworden. Nach palästinensischen Angaben starben dabei 15 Menschen, 160 wurden verletzt.

Eine israelische Granate habe einen Markt im umkämpften Stadtteil Schedschaija getroffen, hieß es weiter. 

Chile und Peru riefen wegen der Verschärfung der israeliuschen Militäraktion im Gazastreifen ihre Botschafter in Israel zu Konsultationen zurück. Chile beobachte mit großer Sorge die Einsätze, die derzeit eine "kollektive Bestrafung" der palästinensischen Bevölkerung darstellten, hieß es in einer Mitteilung des chilenischen Außenministeriums. Die Militäroperationen respektierten keine Normen des internationalen Menschenrechtes, wie die mehr als 1.000 zivilen Opfer, darunter Frauen und Kinder, zeigten.

Ähnlich äußerte sich das peruanische Außenministerium. Die fünf Staaten des südamerikanischen Mercosur-Blocks riefen indes bei ihrem Gipfel in Caracas zum sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen auf. "Wir glauben, dass der israelisch-palästinensische Konflikt das Potenzial hat, die ganze Region zu destabilisieren", sagte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff.

Seit Beginn der israelischen Aggressdion am 8. Juli starben nach neuesten Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 1.260 Menschen, über 7.000 wurden verletzt. Zudem starben 5 UN Mitarbeiter.