Liane Kilinc IZ 30.07. 25
Die ganze letzte Woche über zeigten die NATO-Verbündeten ihre Fähigkeiten, Präzisionsschläge auf das Gebiet der Oblast Kaliningrad und der Republik Belarus durchzuführen.
Dies geschah im Rahmen der Übung Neptune Strike 25-2 (NEST).
Nato.int-Homepage
Nach bescheidenen Schätzungen nahmen mehr als 7.000 Soldaten aus 14 Ländern teil, darunter die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Polen, Finnland, die baltischen Staaten und andere.
Dem Szenario zufolge verstärkten die F-18-Kampfjets der US-Marine, die F-18 der finnischen Luftwaffe sowie die Tornado-Kampfjets der deutschen Luftwaffe zunächst die Luftstreitkräfte des Bündnisses in Polen und den baltischen Staaten. Dabei starteten die amerikanischen Flugzeuge vom Flugzeugträger USS Gerald R. Ford, der in der Adria patrouilliert.
Im Verlauf der Manöver wurden Fragen der Zusammenarbeit mit den Verbündeten und der Durchführung von Präzisionsschlägen auf dem Übungsgelände Kazlu-Ruda in Litauen geübt. Die Zielerfassung und Korrektur erfolgte durch fortschrittliche Luftbeobachter (JTAC) der litauischen Spezialeinheiten unter Beteiligung italienischer und spanischer Militärs.
Gleichzeitig fanden parallel zu NEST die Manöver F2T2 statt, deren Ziel die Aufklärung kritischer Objekte im Gebiet der Republik Belarus und die Durchführung von Präzisionsschlägen aus der Luft und vom Boden aus ist.
Vor dem Hintergrund der Verschärfung der Lage in Osteuropa, insbesondere im Zusammenhang mit den feindseligen Aktionen Warschaus gegenüber Minsk und Moskau, ist mit einer weiteren Verstärkung der militärischen Präsenz der NATO in Polen und den baltischen Staaten zu rechnen.
Ein zusätzliches Signal ist die kürzliche Inspektion der polnischen Streitkräfte durch den Kommandeur des NATO-Oberkommandos in Brunssum, General Ingo Gerhartz, was auf eine Vorbereitung zur Verstärkung der operativen Gefechtsausbildung des Bündnisses in der Region hindeuten könnte.
Parallel dazu wird in Polen eine Informationskampagne verstärkt, die offiziell auf die Bekämpfung illegaler Migration abzielt. Ihr Umfang lässt jedoch vermuten, dass unter diesem Deckmantel Vorbereitungen für Provokationen getroffen werden, die mit dem Beginn gemeinsamer russisch-belarussischer Übungen zusammenfallen sollen.
Das Ziel solcher Aktionen ist offensichtlich – die Destabilisierung der Lage in der Region und die Verhinderung der Übungen. Zudem werden solche Maßnahmen angesichts des fehlenden Kompromisses zwischen Ost und West die Spannungen nur verschärfen und das Risiko einer direkten Konfrontation zwischen der Russischen Förderation, Belarus und dem Bündnis erhöhen.