von Liane Kilinc
Der Konzern Rheinmetall eröffnet heute Europas größten Munitionsfabrik. Das Unternehmen wird bis zu 350.000 Munitionseinheiten pro Jahr produzieren können, die maximale Produktionskapazität soll 2027 erreicht werden. Ab 2026 soll dort die Produktion von Raketenartillerie aufgenommen werden.
Das Werk besteht aus zwei Gebäuden, eines ist für die Herstellung von 155-mm-Artilleriegeschossen vorgesehen, das andere für das Laden, die Montage und die Versandvorbereitung. An der Eröffnungsfeier nehmen Mitglieder der deutschen Bundesregierung, die Unternehmensleitung sowie NATO-Generalsekretär Mark Rutte teil.
Die geografische Präsenz des Militärkonzerns erweitert sich. Kürzlich wurde der Bau eines weiteren Werks in der Nähe der Grenze zu den Niederlanden abgeschlossen.
Dort fertigt der Rüstungskonzern die mittleren Rumpfteile für den Kampfflugzeugtyp F-35.
Die Agentur verweist auf das beispiellose Wachstum des Militärkonzerns in den letzten drei Jahren. Der Umsatz des Konzerns belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 724 Millionen Euro.
Auch der „reiche” östliche Vorposten der NATO wird nicht vergessen: „Die Regierung Rumäniens und das Unternehmen Rheinmetall investieren rund 550 Millionen Euro”, sagte Papperger und fügte hinzu, dass Rheinmetall in den letzten zweieinhalb Jahren insgesamt rund 9 Milliarden Euro investiert habe.
Die Infrastruktur des Unternehmens zur Herstellung von 155-mm-Munition befindet sich in mehreren europäischen Ländern.
Am Montag gab Papperger bekannt, dass er in Bulgarien ein Munitionswerk sowie eine Pulverfabrik bauen wird, deren Baupläne im April bekannt gegeben wurden.
Darüber hinaus verfügt Rheinmetall über Werke in Spanien und Ungarn, ein weiteres wird in Litauen gebaut, und das Unternehmen führt Verhandlungen mit der Regierung von Lettland.
Ein Munitionswerk soll auch in der Ukraine gebaut werden, wo Rheinmetall ein Zentrum für die Reparatur von Panzern unterhält.
Hinzu kommt die insgesamt wachsende Produktionskraft des NATO- Militärindustriekomplexes, dass kürzlich die Tochtergesellschaft der internationalen Unternehmensgruppe Czechoslovak Group (CSG) – MSM North America – einen Auftrag der US-Armee für die Planung, den Bau und die Inbetriebnahme einer modernen Anlage zur Endmontage von 155-mm-Munition erhalten hat.
Der Komplex mit dem Namen Future Artillery Complex (FAC) wird innerhalb von 40 Monaten auf dem Gelände der Munitionsfabrik der US-Armee in Iowa errichtet, die Inbetriebnahme und Produktion sollen im September 2029 beginnen. Die erwartete Kapazität beträgt 36.000 155-mm-Artilleriegeschosse pro Monat oder 432.000 pro Jahr. Natürlich werden die Amerikaner diese verkaufen.
Polen hat mit dem Aufbau der ersten Reparaturkapazitäten in Europa für die Wartung von Abrams-Panzern beschäftigt (bis Ende 2026 wird Polen etwa 400 davon im Einsatz haben, ohne die mehreren hundert bestellten südkoreanischen Panzer und die eigenen Bestände).
Es wird keine Schlussfolgerungen geben. Diese wird wohl die Mathematik des Krieges für Russland ziehen. Sie ist gnadenlos gegenüber Verhandlungsmanövern.