Brandenburg: SPD mit BSW zur diplomatischen Lösung des Ukrainekrieges einig - Beginn von Koalitionsverhandlungen nach Mitgliederentscheid

 

Während in Thüringen und Sachsen die Sondierungsgespräche endgültig vor dem Aus stehen, scheint es einen kleinen Hoffnungsschimmer zu geben, dass in Brandenburg bald der rote Adler fliegt, wenn sich die beiden roten Parteien SPD und BSW einig werden. Im Moment sieht es ganz danach aus, wie die IZ aus BSW-Verhandlungskreisen erfuhr. Auch das Magazin Spiegel berichtet davon, dass, im Gegensatz zu Thüringen und Sachsen, in Brandenburg traute Einigkeit zwischen der SPD und dem BSW herrsche, auch in den für das BSW wichtigen Themen, zum Beispiel der Friedensfrage. So heißt es im Sondierungspapier zum Ukrainekrieg beispielsweise: ,,Wir sind übereingekommen, dass wir uns (…) dafür einsetzen, eine diplomatische Lösung des Ukrainekonflikts und den Abbau der damit verbundenen Spannungen innerhalb Europas durch Verhandlungen mit den Konfliktparteien mit dem Ziel von Waffenstillstand und dauerhaftem Frieden voranzutreiben«, heißt es in einem Entwurf eines gemeinsamen Sondierungspapiers.

Thüringen: CDU und SPD verhindern Politikwechsel - BSW bricht Sondierungen ab

IZ vom 28.10.2024

Georg Theis 

 

Nachdem die Sondierungsgespräche in Thüringen zwischen CDU, BSW und SPD am Freitag unterbrochen wurden, da sich das BSW an keiner einzigen Stelle mit seinen Zielen und Positionen in dem vorgelegten Sondierungspapier wieder fand und die CDU verärgert war, dass Sahra Wagenknecht eine öffentliche Distanzierung zu Merz´ widerlicher Kriegsrede im Deutschen Bundestag als Bedingung für den Eintritt des BSW in eine Koalition verlangte, sind die Gespräche am heutigen Montag erneut ins Stocken geraten, nachdem das BSW seine Bedingungen - vor allem in der Friedens-, Sozial-, Bildungs- und Migrationspolitik sowie direkte Demokratie und Corona-Aufarbeitung - wiederholte und Sahra Wagenknecht im Interview mit dem Magazin Stern noch einmal klarstellte, dass das BSW als Mehrheitsbeschaffer für ein Weiter so definitiv NICHT zur Verfügung steht. Sahra Wagenknecht wörtlich:
,,Alle, die sich im BSW engagieren, haben die verdammte Verantwortung, diese Erwartungen nicht zu enttäuschen."

Und weiter: ,,Der Wählerauftrag an das BSW ist nicht, ein Weiter-so zu ermöglichen", erklärte sie. ,,Kompromissbereitschaft darf kein Vorwand sein, um für eine Regierungsbeteiligung fast alles über Bord zu werfen, wofür man gewählt wurde." ,,Wir haben den Wählern versprochen, uns für eine andere Außenpolitik einzusetzen, weil die aktuelle sehr gefährlich ist", sagte sie. ,,Das lösen wir ein." "Wenn sie (Anmerkung der Redaktion: CDU und SPD) daran jetzt eine Koalition scheitern lassen, zeigt das, dass sie uns und die Anliegen vieler Wähler nicht ernst nehmen."

In Sachsen, wo das BSW ebenfalls Gespräche führt und diese auch dort zwischendurch abbrechen musste, da die möglichen Partner nicht mal zu direkter Demokratie und Corona-Aufarbeitung bereit waren und die SPD ihrerseits die Gespräche abbrechen wollte, da sie Angst hat, dass ihre Gesundheitsministerin Petra Köpping für ihre Coronapolitik zur Verantwortung gezogen wird, nachdem das BSW zusammen mit der AfD einen Corona-Untersuchungsausschuss durchsetzte, werde es ,,hoffentlich besser" laufen. Allerdings glaubt nach dem ganzen Theater, was die CDU und die SPD in beiden Ländern die letzten Wochen veranstalteten und diesen unsäglichen Sondierungspapieren in Thüringen und Sachsen, die nirgendwo die Handschrift des BSW tragen, im BSW kein Mensch mehr daran, dass man noch zueinander finden wird, weshalb der BSW-Europaabgeordnete Friedrich Pürner - die IZ berichtete - völlig zu Recht in einer Kolumne in der Berliner Zeitung den endgültigen Abbruch der Gespräche und die Rolle des BSW als Fundamentalopposition im Parlament und Avantgarde der Volksbewegung auf der Straße forderte.

Unterdessen schlug der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja vor, man solle doch den Unvereinbarkeitsbeschluss gegenüber der Linken aufheben und statt einer CDU-BSW-SPD-Koalition eine Minderheitsregierung aus CDU, Die Linke und SPD anstreben, was einer weiterer Beleg dafür ist, dass es der CDU nicht um einen Regierungs- und Politikwechsel geht, sondern nur um Posten und Pfründe. Denn eine solche Minderheitsregierung wäre erst recht der totale Stillstand, da sie und ihre Politik weder vom BSW noch von der AfD mitgetragen werden könnte. Wie will eine solche Koalition jemals eine Mehrheit zustande bekommen? Insofern fällt der Vorwurf, den die CDU permanent Sahra machte, nämlich eine Regierungsbildung wegen angeblich nicht erfüllbarer Bedingungen zu verhindern, auf sie zurück. Noch einmal: Der CDU geht es nicht um Thüringen, sondern um Posten und Ministerbezüge. 

Und dass der Unvereinbarkeitsbeschluss zur Linken irgendwann fällt war abzusehen, da es sowieso komplett absurd war einerseits eine rot-rot-grüne Landesregierung, die von der Linken angeführt wurde, zu tolerieren, umgekehrt aber jegliche Koalitionen und Tolerierungen abzulehnen. 

Sollte sich nun die CDU auf den bereits am Wahlabend unverschämten Vorschlag Bodo Ramelows einlassen, dass er als Die Linke-Politiker nun Ministerpräsident einer CDU-Minderheitsregierung wird, weil er ja so erfahren und anpassungsfähig ist, dann kann man in Thüringen nur noch eins sagen: Die Linke ist tot, es lebe Die Linke! 

Auch wäre dann endgültig klar, dass bis auf das BSW und, zumindest bei Migration, Energie, Eurorettung, Corona und Ukraineunterstützung, auch die AfD, alle Parteien von der Ampel über die Union bis zur Linken ein Kartell bilden. 

Wie es nun in Thüringen weitergeht und was den Wählern von der CDU, der SPD und der Linken noch alles an Absurditäten und Zumutungen geboten wird, wird die IZ zu gegebener Zeit wieder detailliert berichten. 

 

Anmerkung der Redaktion: Georg Theis wurde am 18.09.1989 in seiner Heimatstadt Hohenmölsen (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt) geboren. Seit 2003 unterstütze er die PDS und war von Mai 2005-August 2019 PDS- bzw. DIE LINKE-Mitglied, von Oktober 2016 bis August 2019 Co-Vorsitzender des Stadtverbandes DIE LINKE Hohenmölsen-Teuchern-Lützen, von 2014-2019 zuständig für Aufklärung und politische Bildung im Rahmen von Vorträgen und Redebeiträgen beim KV DIE LINKE Burgenlandkreis.

In der LINKEN galt er schon als Anhänger von Sahra Wagenknecht und vor allem von Oskar Lafontaine, der sein großes Vorbild und Idol ist, auch wegen seiner gründlichen Analysen und da Theis ebenfalls eine scharfe Rhetorik und kämpferisch-emotionale Art bei Reden bevorzugt. Den beiden Spitzenpolitikern fühlt er sich politisch bis heute sehr verbunden. 

 

Von Juni 2021 bis August 2023 war er Mitglied in der Partei dieBasis.

 

Theis ist Mitherausgeber und Kolumnist der Internetz-Zeitung, linker Blogger auf Telegram, Mitglied im Deutschen Freidenkerverband (DFV) und einer der Hauptinitiatoren der Volksinitiative ,,Direkte Demokratie in Sachsen-Anhalt? JETZT!“.


Theis betreibt einen eigenen Youtube-Kanal, auf dem er Werbung fürs BSW macht und über politische Themen aufklärt.


Als Anhänger von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine begrüßt Theis natürlich ausdrücklich die Gründung des Bündnis Sahra Wagenknecht - Für Vernunft und Gerechtigkeit (BSW), mit dem er sich vollumfänglich identifiziert, das er unterstützt und wirbt in seinen Reden auf Kundgebungen sowie in zahlreichen Interviews, Kolumnen und Stellungnahmen für die Ziele und Positionen des BSW. Programmatische Vorschläge wird er Sahra Wagenknecht und anderen Protagonisten des BSW auch in Zukunft per E-Post unterbreiten, wie er dies beispielsweise im Vorfeld der BSW-Gründung mit dem Verfassen eines eigenen Manifests tat. 

 

BSW-EU-Abgeordneter Friedrich Pürner fordert Abbruch der Sondierungen  in Thüringen

Ziehen der Reißleine nach desaströsem Sondierungspapier von BSW, CDU und SPD

Jürgen Meyer 27.10. 2024

Bereits in einem Interview von Katja Wolf mit Zeit Online wurde deutlich, dass das BSW in den Sondierungen keinerlei seiner Bedingungen, schon gar nicht ihre klaren Friedens-, bildungs- und sozial- und steuerpolitischen Forderungen und ihre Forderungen nach Vergesellschaftung und Umverteilung sowie nach restriktiven Migrationspolitik und Rücknahme sämtlicher Deregulierungs-, Privatisierungs- und Sozialkahlschlagsreformen, die mit der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen auf den Weg gebracht wurden, im Sondierungspapier in Thüringen durchsetzen konnte, ebenso die Forderungen nach direkter Demokratie - einschließlich fakultativer Referenden - und eine Aufarbeitung der Coronazeit sowie Konsequenzen für die verantwortlichen Politiker, weshalb sie zwischendurch die Gespräche abbrach und mit endgültigem Abbruch der Gespräche drohte, sollten die CDU und die SPD auf die Bedingungen des BSW nicht eingehen und kein seriöses Angebot vorlegen. 

Sahra Wagenknecht intervenierte ebenfalls als Gründerin und als Chefin des BSW und zwar völlig zurecht - auch weil das gesamte politische Profil des BSW  in diesem Sondierungspapier nicht mal ansatzweise erkennbar wurde.

Das Bekenntnis zum dreigliedrigen Schulsystem, der Verzicht auf die Forderung russische Energieressourcen wieder nutzbar zu machen, Israelkritik als Antisemitismus einzustufen und gleichzeitig die Islamfeindlichkeit und Kriegsverbrechen Israels in Gaza namentlich nicht zu erwähnen, das Bekenntnis zur "Aufarbeitung der SED-Diktatur" ohne die Maßnahmen der Corona-Zeit und die zunehmende Meinungs- und Pressezensur - zum Beispiel die Bekämpfung der jungen Welt und das temporäre Compact-Verbot durch Missbrauch des Vereinsrechts - in der BRD anzuprangern und ohne einen Untersuchungsausschuss und ein Tribunal gegen die Corona-Polittäter zu fordern, sind nur einige unsägliche Passagen in dem Sondierungspapier, die mit der antikapitalistischen, antiimperialistischen und basisdemokratischen Programmatik des BSW absolut unvereinbar sind.

Innerhalb des BSW gibt es Kritik an den Gesprächen mit CDU und SPD zur Regierungsbildung in Thüringen. Es sei Zeit zum "Ziehen der Reißleine" findet etwa der EU-Abgeordnete Friedrich Pürner. Die Positionen des BSW seien in dem Sondierungspapier nicht wiederzuerkennen.

Der BSW-EU-Abgeordnete Friedrich Pürner hat den Abbruch der Verhandlungen seiner Partei mit CDU und SPD über eine Regierungsbildung in Thüringen gefordert. Der Berliner Zeitung sagte Pürner:

"Nach den Ergebnissen im Sondierungspapier ist klar, dass es mit den Sondierungspartnern CDU und SPD nur ein 'Weiter-so' geben wird. Wir als neue politische Kraft haben es leider nicht geschafft, unsere Akzente in diesem Papier zu setzen."

 Das ist leider ein korrekter Befund und auch Sahra Wagenknecht sieht das so. Spätestens die russophobe Kriegsrede von CDU-Chef  Friedrich Merz im Deutschen Bundestag, hat jede Perspektive auf die Bildung einer Brombeer-Koalition und nicht das Beharren von Wagenknecht auf klaren friedenspolitischen Prinzipien, eigentlich zerstört.   

Konkret kritisierte der Abgeordnete, dass sich die Positionen des BSW zu den Themen Frieden, direkter Demokratie, Bildung, Familie und Soziales und Corona-Aufarbeitung nicht in dem vor einer Woche vorgestellten Sondierungspapier der drei Parteien wiederfänden, in dem politische Leitlinien einer möglichen Landesregierung vorgestellt wurden.

Friedrich Pürner sagte dazu:

"Die Themen Frieden und Aufarbeitung der Corona-Zeit, die sich das BSW auf die Fahne geschrieben hat, und worauf auch viele Wähler vertraut haben, sind in dem Papier nicht enthalten beziehungsweise nicht wiederzuerkennen. Das für uns wichtige Thema Frieden glänzt nur mit Abwesenheit."

Besonders beanstandete er, der als Amtsarzt in Bayern die staatlichen Corona-Maßnahmen scharf kritisiert und das Pandemienarrativ von Anfang an unter Berufung auf Studien und Statistiken und Untersuchung der Tauglichkeit der Tests widerlegte und deswegen seinen Posten beim Gesundheitsamt in Bad Abbach verlor, die Passagen des Papiers zu diesem Thema:

"Im Sondierungspapier konnten sich BSW, CDU und SPD nicht auf ein direktes Benennen der Fehler in der Corona-Zeit einigen."

So sei genau das herausgekommen, was eine Aufarbeitung blockiere:

"Es war schlimm; die Pandemie hat geschadet; wir wussten es nicht besser; wir müssen daraus lernen."

Allerdings habe man sehr wohl bereits vieles während der Pandemie, die es wohlgemerkt nie gab, sondern die nur herbeigetestet wurde und durch eine Änderung der Definition durch die WHO zustande kam, gewusst. Dies belegten auch die sogenannten RKI-Protokolle. Dem Mediziner ging es insbesondere um diese Formulierung im Sondierungspapier:

"Die Pandemie hat tiefe gesellschaftliche Spaltungen offenbart und viele Menschen durch Einsamkeit und Isolation zutiefst getroffen."

Dies sei nicht zutreffend, nicht die Pandemie habe Spaltungen offenbart, vielmehr seien es die "politischen und völlig evidenz- und rechtlosen Maßnahmen" gewesen, "die zu einer tiefen Spaltung" geführt hätten. Eine Aufarbeitung könne so nicht erfolgen:

"Die wohlfeilen Worte des Thüringer-Papiers, die eine gewisse Distanz zwischen den Verantwortlichen und dem Leid vieler Menschen schaffen sollen, machen eine ehrliche Aufarbeitung unmöglich."

Der EU-Abgeordnete erklärte, es sei gut gewesen, sich den schwierigen Verhandlungen zu stellen. Nun sei in Thüringen aber "der Zeitpunkt zum Ziehen der Reißleine" erreicht:

"Brechen CDU und SPD die Gespräche ab, was aktuell nicht auszuschließen ist, hat sich das BSW Thüringen verzockt und geht als gescholtenes Kind sowie politisch geschwächt und nicht erhobenen Hauptes aus diesen Verhandlungen raus."

Ich meine allerdings, dass das BSW gesichtswahrend aus den Verhandlungen herauskommt, wenn es seinerseits den Abbruch der Verhandlungen am Montag von  sich aus verkündet.

Friedrich Pürner kritisierte indirekt auch die Thüringer BSW-Landes- und Fraktionschefin Katja Wolf, die als Politikerin der Linken in der Corona-Zeit Oberbürgermeisterin von Eisenach war und sich nun im Gegensatz zur Bundesspitze der Partei gegenüber SPD und CDU sehr weich gibt. Ohne ihren Namen zu nennen, sagt er:

"Gerade, wenn man zu einer Partei, die die Corona-Zeit ehrlich aufarbeiten möchte, wechselt, und selbst in einer verantwortungsvollen Position zum Beispiel als Oberbürgermeisterin war, muss man sich ehrlich machen. Insbesondere, wenn man gegenüber Maßnahmenkritikern und Ungeimpften nicht zimperlich war, wird der Fokus und das Scheinwerferlicht auf dieser Person liegen." Damit kritisiert er, dass Katja Wolf gegen die politmediale Hetze gegen Maßnahmen- und mRNA-/Spikeprotein-,,Impf"gegner als Oberbürgermeisterin nicht öffentlich Stellung bezog und anstatt zu rebellieren die Maßnahmen, die vom Bund und der rot-rot-grünen Landesregierung kamen, umsetzte. 

In Sachsen und Thüringen haben sogar CDU-Landräte sich gegen 2 G und die Impfpflicht für Mediziner und Pflegekräfte ausgesprochen und erfolgreich eingesetzt. Warum eine Katja Wolf nicht, die nun einer Partei angehört und ihr in Thüringen als Landes- und Fraktionsvorsitzende vorsteht, deren Gründerin, Chefin und programmatischer Vordenkerin Sahra Wagenknecht die Corona-Aufarbeitung wichtig, ja sogar eine Bedingung für mögliche Koalitionen und Tolerierungen ist.

Es dürfe, so Friedrich Pürner, auch nicht der Eindruck entstehen, dass durch "schwammige Wortwahl und unpräzise Aussagen" in einem Sondierungspapier die Corona-Aufarbeitung verhindert werde. Er warnte in diesem Zusammenhang auch vor einer "Goldgräberstimmung in der Politik":

"Es darf auch nicht der Eindruck entstehen, dass Politiker der Linken, die das sinkende Schiff verlassen haben oder dies wollen, in das BSW wechseln, hohe Posten fordern und bekleiden."

Die Glaubwürdigkeit des BSW sei ihm ein persönliches Anliegen:

"Auch wenn ich ein Außenseiter in dieser Partei bin, werde ich nicht zusehen, wie entweder ungeeignete oder machtgierige Personen die Hoffnungen und den Vertrauensvorschuss des Wählers auffressen."

Bereits am Freitag hatte die Berliner Zeitung berichtet, dass das Thüringer BSW alle eigenen Positionen in den Sondierungsgesprächen aufgegeben habe, was natürlich nicht stimmt, aber es konnte sich nirgendwo durchsetzen. Das Thema Friedenspolitik könne mit einem einzigen belanglosen Satz in der Präambel des Koalitionsvertrages abgehandelt werden.

Die Berliner Zeitung hatte aber vergessen zu erwähnen, dass Sahra Wagenknecht daraufhin das Papier ablehnte und Nachbesserungen beispielsweise in der Präambel forderte, die CDU und SPD abgelehnt haben. 

Die Forderung nach der Wiederaufnahme des Gasimportes aus Russland sei fallen gelassen worden, auch in allen sonstigen wichtigen Fragen – einschließlich der vom BSW geforderten restriktiven Asyl- und Migrationspolitik nach dänischem Vorbild– sei man nicht durchgekommen, obwohl die CDU, insbesondere auf Bundesebene, immer wieder einen Kurswechsel fordert. Offensichtlich hat man den Merkelismus doch noch nicht überwunden.

Weil die Parteispitze des BSW um die Gründerin Sahra Wagenknecht mit diesem Kurs des Sondierungspapiers nicht einverstanden sei, könnten die Gespräche um eine Regierungsbildung in Erfurt vor dem Aus stehen.

Wenn das BSW keine grundlegend andere Politik als die Systemkartellparteien einfordert, macht es sich unglaubwürdig und das darf einfach nicht geschehen. Deshalb werden diese Gespräche jetzt endgültig scheitern. Auch einen gestandenen Linken wie Tilo Kummer - nun Parlamentarischer Geschäftsführer des BSW Thüringen - hätte man mehr Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Altparteien zugetraut. 

Gerade im Hinblick auf die Bundestagswahlen ist die Absage an CDU und SPD eigentlich alternativlos. Die Menschen im Osten würden das BSW genauso abstrafen, wie sie es mit der Linken und der Regierung Ramelow machten. Es muss eine klare Unterscheidung und ein Wiedererkennungswert in einer möglichen Koalition geben, an dem sich das BSW beteiligen soll. Und genau das ist in der Form des Sondierungspapiers leider nicht der Fall.  

Deshalb sollte sich das BSW nach Sachsen nun auch in Thüringen auf die Rolle der konsequenten Fundamentalopposition einstellen und konzentrieren. 

   

Parteispenden für das BSW legal organisiert

Fabio de Masi stellt Vorgänge um Parteienfinanzierung des BSW klar

Grüne Desinformation entlarvt

Das BSW hat vor der Gründung der Partei einen Verein gegründet, um Spenden für die Parteigründung zu sammeln und nach Parteigründung das Spendenwesen auf die Partei umgestellt.

Insbesondere Grüne und eine einzige Parteienrechtlerin, die sich Angeboten zum Gespräch entzog, haben den Vorwurf erhoben, der Verein diene der Umgehung der Vorgaben des Parteienrechts.

Robert Habeck behauptete gar wir seien aus Russland finanziert und musste eine Unterlassungserklärung unterschreiben. T-Online fand für eine Umgehung des Parteienrechts oder Russland-Gelder in zwei aufwendigen Recherchen keine Belege.

https://t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100490588/ed-sheeran-und-esc-woher-die-bsw-grossspenden-stammen.html https://t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100502876/bsw-verein-spendet-millionen-an-wagenknecht-partei.html

Nun stellt die Bundestagsverwaltung fest laut FAZ: „hat die Partei der Bundestagsverwaltung zwei Berichte zum gleichnamigen Verein übermittelt. Erstellt wurden sie von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WPC. Die Bundestagsverwaltung schreibt dazu auf Anfrage der F.A.Z., das BSW habe „unaufgefordert zweimal Zuwendungsprüfberichte des Vereins zugeleitet“.

Darin werde dargelegt, wie sich die Spendeneinnahmen zusammensetzten – nach den Vorgaben des Parteiengesetzes, „die für einen solchen Verein gar nicht gelten“.

Offenbar will das BSW Vorwürfe einer Umgehung des Parteienrechts auf diese Weise entkräften. (…)

Insgesamt hat der Verein im Jahr 2023 laut Bericht knapp 1,4 Millionen Euro eingenommen.

Zieht man die Summe der Großspenden ab, bleiben knapp 1,3 Millionen Euro übrig.

Die seien auf kleinere Einzelspenden zurückzuführen, sagt Suikat auf Nachfrage der F.A.Z. „Die in den Medien stark thematisierte Großspende ist leider die absolute Ausnahme.“ (…)

„Auch Parteien ohne Vereinskonstrukt bieten allerdings nicht immer die Gewähr, dass alles ordentlich abläuft.

Man denke an die CDU.

Auch Schönberger räumt ein, dass man letztlich auf die Angaben anderer angewiesen bleibe, bei Parteien auf die Angaben der vereidigten Buchprüfer.

Erkundigt man sich bei der Bundestagsverwaltung, ist die Rede von „Fragen“, „möglicherweise auch Pro­blemen“, die eine Parteigründung mit sich bringe, wenn sie durch einen Verein „begleitet“ werde.

Hätte ein solcher Verein allein den Zweck, die entsprechende Partei finanziell zu unterstützen, lägen Anhaltspunkte dafür vor, „die Transparenzanforderungen des Parteiengesetzes für Parteispenden zu umgehen“.

Das BSW habe Einkünfte des Vereins jedoch nach den Regeln des Parteiengesetzes unaufgefordert transparent gemacht, heißt es aus der Bundestagsverwaltung weiter. Insofern lägen derzeit „keine konkreten Anhaltspunkte für einen Verstoß gegen das Parteiengesetz vor“. Im BSW gibt es inzwischen Pläne, den Verein aufzulösen. Bis Ende des Jahres solle das geschehen, so Schatzmeister Suikat. Einen Beschluss gebe es dazu aber noch nicht.“

Die bürgerliche FAZ schreibt überdies: „Einen unter anderem um Adressdaten gekürzten Bericht hat die Partei auch veröffentlicht.

Er orientiert sich ebenfalls am Parteiengesetz, das ausländische Spenden von mehr als 1000 Euro verbietet.

Laut Bericht erhielt der Verein BSW keine Spende dieser Größenordnung. Er listet alle Länder auf, aus denen Geld überwiesen wurde. Australien, Indien, Israel und Südafrika sind darunter, Russland nicht.“ https://faz.net/aktuell/politik/inland/bsw-konto-in-pirna-wie-finanziert-sich-die-wagenknecht-partei-110067088.html

Fakt ist daher: Keine der Vorwürfe ist belegt.

Das BSW hat früher als alle anderen Parteien und über die gesetzlichen Vorgaben hinaus Transparenz hergestellt.

Dennoch wurden die Vorwürfe von den Protagonisten weiter erhoben.

Das ist also ganz klassische Desinformation- die gibt es eben auch bei Grünen, die nun über die Zensur von sozialen Medien nachdenken. Zu Russland: Der Großspender der Grünen, Jochen Wermuth, hat sein Vermögen ua. als Investmentbanker Ende der 90er-Jahre bei der Deutschen Bank in Moskau, gemacht.

Seine Wermuth Asset Management (WAM), mit der er für Family Offices, Unternehmen und andere Investoren zeitweise eine Milliardensumme verwaltete – war anfangs va. in Aktien- Rohstoff- und Immobilienwerten in Russland investiert.

Russische Armee mit erheblichen Geländegewinnen an der Ostfront

Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung zeichnet sich ab

Moskaus Armee ist laut russischen Medien an der Ostfront auf dem Vormarsch. Momentan konzentrieren sich die Kämpfe auf die Kohlestadt Selydowe. Kiew meldet eine „schwierige Lage“.

Die russischen Streitkräfte sind nach Darstellung russischer Medien und Militärblogger in der Ostukraine zuletzt rasch vorgerückt. „Die Verteidigung des Feindes ist plötzlich zusammengebrochen“, erklärte am Donnerstag Juri Podoljaka, ein prominenter prorussischer Blogger.

Schnelle Geländegewinne würden insbesondere aus der Kohlestadt Selydowe im Donbass gemeldet, hieß es weiter in russischen Medien und bei anderen Bloggern. Demnach hat Russland einige Teile des Ortes eingenommen, der vor dem Krieg gut 20.000 Einwohner zählte.

Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben zunächst nicht überprüfen. Allerdings haben russische Truppen in den letzten Tagen in und um Selydowe „bedeutende taktische Fortschritte“ gemacht, wie das Institute for the Study of War (ISW) berichtet. Den Analysten zufolge könnte Russland die Stadt in den kommenden Tagen einnehmen.

Lage in Selydowe offenbar sehr angespannt

Der ukrainische Generalstab erklärte in seinem Morgenbericht, dass die Lage in der Region Selydowe sehr angespannt sei. „Die größte Konzentration von feindlichen Angriffen war in der Nähe von Selydowe. Russland setze aktiv Bomber und Angriffsflugzeuge ein, um das Gebiet anzugreifen.“

Den öffentlich verfügbaren Informationen zufolge sind die russischen Streitkräfte im September so schnell vorgerückt wie seit der Invasion im Februar 2022 nicht mehr.

Russlands Verteidigungsministerium meldet am Samstag auf Telegram weitere Erfolge der russischen Streitkräfte bei der sogenannten militärischen Sonderoperation in der Ukraine.

Demnach hat der Truppenverband "Nord" in den vergangenen 24 Stunden Einheiten zweier ukrainischer Brigaden nahe den Ortschaften Lipzy und Goptowka getroffen. Dabei wurden bis zu 40 gegnerische Kämpfer getötet oder verletzt. Das ukrainische Militär verlor zudem drei Wagen.

Der Truppenverband "West" hat seine taktische Position verbessert, indem er Personal und Technik von fünf ukrainischen Brigaden in der Nähe der Siedlungen Donezkoje, Borowaja, Petrowskoje und des Serebrjanka-Waldes getroffen hat. In den vergangenen 24 Stunden ist eine ukrainische Gegenattacke gescheitert. Der Gegner hat dabei mehr als 510 Armeeangehörige verloren. Fünf Pickups, zwei Geschütze vom Typ M119, zwei Störsender der Typen Bukowel-AD und Anklaw wurden außer Gefecht gesetzt. Darüber hinaus hat das russische Militär vier ukrainische Munitionslager zerstört.             

Der Truppenverband "Süd" hat die Ortschaft Alexandropol in der Volksrepublik Donezk unter eigene Kontrolle gebracht. In den vergangenen 24 Stunden sind außerdem Einheiten von sieben ukrainischen Brigaden im Raum der Ortschaften Tschassow Jar, Swanowka, Sewersk, Datschnoje, Wessjoly Gai und Kurachowo getroffen worden. Das russische Militär schlug einen Gegengangriff der ukrainischen Streitkräfte zurück. Die jüngsten Personalverluste des Gegners beziffert die Militärbehörde in Moskau auf mehr als 740 Kämpfer. Getroffen wurden zwei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, vier Wagen, ein Geschütz vom Typ D-20, eine Haubitze vom Typ D-30, ein Geschütz vom Typ M119 und ein Geschütz vom Typ L119. Überdies ist ein ukrainisches Munitionslager zerstört worden.

Der Truppenverband "Mitte" hat seinen Vormarsch ebenfalls fortgesetzt, indem er in den vergangenen 24 Stunden Personal und Technik dreier ukrainischer Brigaden in der Nähe der Ortschaften Schtscherbinowka, Dserschinsk, Berestki und Kleban-Byk getroffen und sechs Gegenattacken abgewehrt hat. Der Gegner verlor bis zu 545 Armeeangehörige. Dabei sind zwei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, drei Wagen, eine Haubitze vom Typ Msta-B, ein Geschütz vom Typ D-20 und eine Antipanzerkanone vom Typ Rapira getroffen worden.

Der Truppenverband "Ost" hat ebenfalls seine Position an der vordersten Linie verbessert, wobei er Einheiten zweier ukrainischer Brigaden nahe den Ortschaften Trudowoje und Dobrowolje getroffen hat. In den vergangenen 24 Stunden wurden bis zu 120 ukrainische Soldaten getötet oder verletzt. Der Gegner hat zwei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, neun Wagen, eine Haubitze vom Typ M198 und eine Haubitze vom Typ CAESAR verloren.

Der Truppenverband "Dnjepr" hat im Raum der Ortschaften Rabotino und Malaja Tokmatschka Personal und Technik zweier ukrainischer Brigaden getroffen. Der Gegner verlor dabei bis zu 80 Kämpfer. Zwei Wagen und ein Geschütz vom Typ D-20 sind außer Gefecht gesetzt worden. Das russische Militär hat zudem ein ukrainisches Munitionslager zerstört.