IZ History: ARD Doku über Kiesewetter Mord stellt alleinige NSU Täterschaft in Frage
Die ARD Doku über den Polizistinnen-Mord in Heilbronn hat für helle Aufregung gesorgt. Nicht allein die NSU stehe im Verdacht - auch Geheimdienste und Islamisten.
Die TV-Dokumentation der Rihas hat in bestimmten Kreisen zu heftigen, ja, panischen Reaktionen geführt - vor allem bei Bundesanwaltschaft, aber auch einigen Medien und Politikern wie Drexler. Der Tabubruch des Filmes besteht darin, die Tat als "ungeklärt" zu bezeichnen und der Bundesanwaltschaft die Deutungshoheit abzusprechen. Die oberste Ermittlungsbehörde der Bundesrepublik behauptet wider alle begründete Einwände, die Tat sei von den beiden NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos allein verübt worden.
An der offiziellen Version darf nicht gerüttelt werden. "Kippt Heilbronn, dann kippt das gesamte NSU-Verfahren", sagt in der Dokumentation der Kriminologe Thomas Feltes, früher einmal Rektor der Polizei-Fachhochschule von Villingen-Schwenningen und völlig unverdächtig, etwa ein "Verschwörungstheoretiker" zu sein - abgesehen sowieso von der Inhaltsleere eines derartigen Anwurfs. Kippt ein Fall, kippt der gesamte Komplex - das trifft auf mehrere Tatorte zu, Eisenach, Kassel, Köln etwa, aber auf den von Heilbronn besonders. Wenn man die Migrantenmorde und den Polizistenmord, die nichts gemein zu haben scheinen, zusammen bringt, könnte man auf einen bisher unbekannten Hintergrund dessen stoßen, was der "NSU" tatsächlich war oder noch ist.
Erst vor wenigen Tagen berichteten das ARD-Politikmagazin Report (Mainz) und der Stern über Hinweise auf die Anwesenheit von Islamisten mit Verbindungen zur Sauerland-Gruppe zur Tatzeit am Tatort Theresienwiese in Heilbronn. Sie könnten im Zusammenhang mit einem geplanten Waffendeal gestanden haben. Die Hinweise, die auf Handynummern beruhen, hielt das Bundeskriminalamt bisher gegenüber dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages geheim. Der Ausschuss von Baden-Württemberg hingegen hatte die Unterlagen bereits im Dezember 2015 erhalten. wie jetzt gegenüber der Presse bestätigt wurde. Gearbeitet hat das Gremium mit ihnen allem Anschein nach nicht.
Die TV-Dokumentation über den Kiesewetter-Mord scheint einen Nerv getroffen zu haben
Auffällig ist die Aggressivität der Anwürfe. Der Sozialdemokrat Wolfgang Drexler nennt die Dokumentation in einer Presseerklärung, die der Landtag von Baden-Württemberg verbreitete, "grob falsch", "unsachlich", "anstößig", "perfide". Er schrieb an die Intendanten der ARD, um die "Einhaltung journalistischer Grundsätze" anzumahnen. Sein Ziel: den Film verbieten.
Der MdL Drexler zählte zu der übergroßen Landtagsmehrheit, die sich nach dem Auffliegen des NSU im November 2011 drei Jahre lang mit Händen und Füßen gegen einen Untersuchungsausschuss zum Polizistenmord von Heilbronn stemmte, ehe er nicht mehr verhinderbar war. Seither soll der Parlamentarier aufklären, was er vorher nicht aufklären wollte. Skepsis ist angebracht.
Was Drexler angreift, sind konkrete Recherchen, die geeignet sind, die offizielle Version anzutasten. Beispiel: Die Beamtin Michèle Kiesewetter war als "Nicht offen ermittelnde Polizistin" (NoeP) in die Rauschgiftfahndung involviert. Dabei hat sie Drogen konsumiert. Dafür gibt es mehr als einen Zeugen. Doch Journalisten, die das herausfinden, sind nicht verantwortlich für den Befund. Wer sie aber deshalb diffamiert, will diesen Befund offensichtlich nicht. Ihn zu verschweigen, käme einer Verschleierung gleich.
"In unserer intensiven mehrjährigen Aufklärungsarbeit hat sich aber auch gar nichts dafür ergeben, dass Michèle K. Heroinkonsumentin gewesen wäre", so Ausschussleiter Drexler. Doch das zeugt nur von der oberflächlichen Arbeit dieses Ausschusses. Er könnte sich nun ja um die Zeugen bemühen, die wir Journalisten gefunden haben. Danach sieht es bisher aber nicht aus.
Dem Ausschuss ist auch nicht aufgefallen, dass die Sondereinheit der Polizei in Böblingen, zu der Kiesewetter gehörte, den Mordermittlern des Landeskriminalamtes Unterlagen zur NoeP-Tätigkeit Kiesewetters vorenthalten hat. Warum? Ihm ist nicht aufgefallen, dass bei der Obduktion der toten Polizistin die toxikologische Untersuchung, eigentlich Standard, unterblieb. Warum?
Wie mutwillig Drexlers Angriffe sind, zeigt seine Formulierung über die im Film "verwendeten Bilder der grausam Ermordeten im Badeanzug". Zunächst: Es war ein Bikini, den die junge Michèle an hatte. Aber Herr Drexler scheint Probleme mit Frauenrechten zu haben. Er spielt den religiösen Fundi und stört sich an der Bekleidung einer jungen Frau, die sie anzunehmender Weise freiwillig und gerne trug. Schon gar nicht wurde "die grausam Ermordete" im Badeanzug gezeigt, sondern ein lebendiger Mensch. Die Ermordete war eine Polizistin in Uniform, die im Film unkenntlich gemacht wurde.
Berliner Linksregierung erstattet im Fall Amri Strafanzeige gegen das LKA

Im Fall des Berliner IS Attentäters Anis Amri deuten weitere Fakten auf eine Verstrickung von Polizeibehörden in den Fall Amri hin, der auch von einem Polizeispitzel quer durchs Land chauffiert worden war.
Amri hatte am 19. Dezember in Berlin 12 Menschenmit einem LKW getötet. Er war mit 14 Ausweisen ausgestattet. Das ist ein Hinweis auf eine mögliche Geheimdiensttätigkeit von Amri, der offensichtlich problemlos Ausweisdokumente organisieren konnte.
Ähnlich wie der Bundeswehroffizier Mario A. konnte er sich so mit gefälschten Papieren bei Asylbehörden als Asylbewerber registrieren lassen - im Fall Amri sogar mehrfach.
Während Mainstreammedien allenfalls von Behördenversagen wie im Falle der NSU-Nazi-Zelle ausgehen, sollte auch eine direkte Beteiligung der Geheimdienste und von Polizeibehörden an den Aktionen des Attentäters untersucht werden.
Berlins Innensenator Andreas Geisel (51, SPD) teilte am Mittwoch mit: Er hat Anzeige wegen Strafvereitelung und Urkundenfälschung gegen das Landeskriminalamt Berlin erstattet.
Die Anzeige wegen Strafvereitelung richtet sich insbesonsdere gegen zwei junge Kommissare, die beim Berliner LKA 5 (Staatsschutz) eingesetzt sind.
Die beiden Kommissare hatten bereits eine Ladung für den Sonderermittler in Berlin, waren aber noch nicht befragt worden.
Hintergrund ist wohl die Tatsache, dass Geheimdienste und auch das LKA Berlin Amri auf dem Schirm hatte udn wegen Drogendelkten beobachtete.
Bisher war amri als Kleinkrimineller dargestellt worden, der nur Drogen zum Eigengebrauch handelte.
Doch jetzt stellt sich heraus, dass Amri als Großhändler von Drogen in Berlin bekannt war und er trotzdem weder verhaftet noch deswegen verhört und vorgekladen worden war.
Aber nicht nur das. Um dieses Fehlverhalten des BKA zu vertuschen wurden entsopprechende Dokumente gefälscht und zurückdatiert. Aus einem großen Drogenhändler wurde so ein kleiner Fisch, der nicht unbedingt hätte verhaftet werden müssen. So stellte das LKA im Ergebnis keinen Haftbefehl bei der Staatsanwaltschaft Berlin
Offensichtlich wollte das BKA so sein eigenes Fehlverhalten kaschieren.
Dafür kann es nur zwei Gründe geben . Entweder ist das LKA tatsächlich unfähig und von Stümpern durchsetzt oder aber die Geheimdienste haben das LKA gebeten, Amri eben nicht zu verhaften, damit er seine attentatspläne ungestört weiter fortsetzen konnte und dabei mit den geheimdiensten kooperierte.
Dann stellt sich aber die Frage, ob den geheimdiensten die Aktion aus den Händen geglitten ist oder ob sie bewußt das Durchführen des Breitenbach-Platz-Attentates in Kauf nehmen wollten ?!
Hintergrund: Am Dienstagabend informierte das LKA seinen obersten Dienstherrn Geisel, „dass ein neues Dokument vom 1. November 2016 mit Ergebnissen der Telekommunikationsüberwachung aufgetaucht“ sei. Der Senator: „In diesem Dokument wird Anis Amri vorgeworfen, gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln zu betreiben.“
Staatsterror? - VS-Agent "Tarif": Verfassungsschutz hat das Untertauchen des NSU-Trio mitorganisiert
Staatsterror? - VS-Agent "Tarif": Verfassungsschutz hat das Untertauchen des NSU-Trio mitorganisiert

Nachdem seit langer Zeit bekannt ist, dass Teile des NSU Trio um Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe vom V -Mann Führer des Verfassungsschutzes und Bau Unternehmer Marschner wohl gesteuert wurden, werden jetzt weitere direkte Kontakte des westdeutschen Geheimdienstes mit dem Nazi-NSU-Terrror-Trio bekannt.
Ein weiterer V- Mann der rechten Szene will jetzt vor dem NSU Untersuchungsausschuß in Hessen aussagenn. Oft staben Zeugen nach diesem Wunsch - bleibt zu hoffen, dass dieser Zeuge die Vernehmung lebendig erlebt.
Die Identität des Stasi IM - sorry ich meine des VS- Spitzel - soll geheim bleiben. Dabei ist die Identität des Zeugen öffentlich bekannt. Er heißt Michael von Dolsperg, hieß vor seiner Eheschließung Michael See, und wurde vom Verfassungsschutz als V-Mann „Tarif“ geführt. Man weiß auch, wie er aussieht und redet. Denn von Dolsperg hat seine Geschichte schon 2014 dem „Spiegel“ und ein Jahr später Fernsehautoren der ARD geschildert. Dafür hat er sich vor der Kamera mit Vollbart und langen blonden Haaren gezeigt und ist auf deutliche Distanz gegangen – zur Naziszene, aber auch zu seinen ehemaligen Auftraggebern vom Verfassungsschutz.
Er arbeitete als Verkäufer, Heilpraktiker, Landschaftsgärtner. Nichts war von Dauer. Konstanten Erfolg hatte der junge Nazi aus Thüringen allein als V-Mann des Inlandsgeheimdienstes. Als Spitzel berichtete er mindestens acht Jahre lang über die militante rechte Szene in Deutschland und wurde zu einer der wichtigsten Quellen des Amtes.
Doch jetzt macht Tarif, der einst Michael See hieß und sich nun Michael von Dolsperg nennt, seinem ehemaligen Auftraggeber Ärger – wie so viele andere V-Männer auch. In einem Exposé mit dem Titel „Enttarnt – Ich hätte den NSU stoppen können“, das der „Welt am Sonntag“ vorliegt, beschreibt Michael von Dolsperg sein Leben als militanter Neonazi und bezahlter Spitzel.
In Tarifs Welt, die Unterzeile des Buchtitels macht das deutlich, gäbe es „zwölf Tote weniger“, hätte der Geheimdienst nur auf ihn gehört –„nämlich die zehn Mordopfer des NSU und die beiden Männer, die sich selber umgebracht haben“. Mit den „beiden Männern“ meint er Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Tarif war jahrelang nah dran an den gefährlichsten Rechtsradikalen Deutschlands. Er selbst bezeichnet sich als „wirklich hohen Kader“.
Er will sich selbst als Spitzel angeboten haben
Tarif behauptet, er habe sich 1994 selbst als Spitzel angeboten, weil er plötzlich aus der Szene habe aussteigen wollen. Fünf Tage „in politischem Unterbindungsgewahrsam“ vor einer großen Demonstration hätten ihn zermürbt. Das Bundesamt sei auf sein Angebot angesprungen, hätte ihn aber gedrängt, in der militanten Szene zu bleiben.Der frühere Neonazi-Kader, der bei der verbotenen FAP war, Kontakte zum Thüringer Heimatschutz pflegte und wegen Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, lebt in Schweden. Im Februar war „Tarif“ bereits im Untersuchungsausschuss des Bundestags vernommen worden, auch dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit – die allerdings per Pressemitteilung über Teile seiner Aussage informiert wurde, was in Hessen selbst nach öffentlichen Sitzungen nicht geschieht.
Was von Tarifs Erzählungen stimmt und was nicht, ist auch deswegen schwer einzuschätzen, da zentrale Akten des V-Manns im Bundesamt gezielt vernichtet wurden. Nur Stunden nachdem sich Beate Zschäpe am 8. November 2011 gestellt hatte, ließ ein hochrangiger Beamter des BfV mit dem Arbeitsnamen Lothar Lingen Akten über Tarif heraussuchen. Wenig später drängte Lingen eine Archivarin, die Akten zu schreddern.
Selbst eine Verhaftung des Trios vor der Wohnung von Seeberg wäre jederzeit möglich gewesen.
Vom Bundesamt für Verfassungsschutz war der Neonazi nach eigenen Angaben ausdrücklich auf Kassel angesetzt. Seine zentrale Aufgabe sei es gewesen, die „Kameradschaft Northeim“ und die „Kameradschaft Kassel“ sowie Kontaktleute rund um Hildesheim zu beobachten, schilderte er nach Informationen der FR im Untersuchungsausschuss des Bundestags. In Kassel habe es „eine ganz, ganz starke und gewaltbereite Hooliganszene“ gegeben. Sie sei „wirklich sehr, sehr gewalttätig“ gewesen, bekräftigte von Dolsperg.
Als Michael See war er in den 90er Jahren Herausgeber einer radikalen Nazischrift namens „Sonnenbanner“ gewesen. Darin sprach er der Bundesrepublik ihre Existenzberechtigung nach einem ähnlichen Muster ab, wie es in der Reichsbürger-Bewegung üblich ist. Es amtiere eine unzulässige Regierung, „da die letzte Reichsregierung durch Inhaftierung und Morde an der Amtsausführung gehindert wurde“. In dem Heft forderte der Neonazi seine Gesinnungsgenossen auf, in den Untergrund zu gehen und „die autonomen Zellen-Strukturen“ aufzubauen. „Wir wollen die BRD nicht reformieren – wir wollen sie abschaffen“, hieß es.
Am Freitag, 19. Mai, von 9.30 Uhr an, wird der Kasseler Oberstaatsanwalt Götz Wied im hessischen NSU-Untersuchungsausschuss bereits zum zweiten Mal öffentlich vernommen. Danach folgt die Befragung von Ex-Neonazi und V-Mann Michael von Dolsperg unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Zugleich gibt es eine brisante Aussage des Zeugen, die Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe betrifft – den Kern der Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Danach erhielt Michael See im Frühjahr 1998 einen Anruf seines Gesinnungsgenossen André Kapke. Der war in Jena im „Thüringer Heimatschutz“ tätig, dem auch das mittlerweile abgetauchte NSU-Trio angehört hatte. Michael von Dolsperg sagte in seinen Interviews und vor dem Bundestagsausschuss, Kapke habe ihn nach einem Unterschlupf für die drei Neonazis gefragt. Er habe geantwortet, er wisse im Augenblick nichts, werde sich aber umhören. Brisant ist vor allem, dass der V-Mann „Tarif“ dies an seinen V-Mann-Führer „Alex“ weitergegeben haben will. Ein Vorwurf gegen den Verfassungsschutz lautet daher, er habe die Chance vertan, das untergetauchte Neonazi-Trio zu fassen, bevor es Morde verübte. Auch Michael von Dolsperg wundert sich darüber.
Kapke bestreitet den Anruf bei Michael See ebenso wie der Verfassungsschutz. „Somit steht nun Aussage gegen Aussage“, stellte der Bundestags-Untersuchungsausschuss fest. Aus den amtlichen Dokumenten lässt sich der Vorgang nicht mehr nachvollziehen. Die Akte „Tarif“ war kurz nach dem Auffliegen des NSU im November 2011 im Amt geschreddert worden. In einer Version der Akte, die später wieder auftauchte, fehlt nach Angaben der Linken-Obfrau Petra Pau der entscheidende Zeitraum von Januar 1998 bis September 1999.
Aus hessischer Sicht interessant ist eine Antwort, die Zeuge von Dolsperg im Bundestag gab. Die Grüne Irene Mihalic hakte nach, wen man aus von Dolspergs Sicht befragen müsse, um Klarheit über Kapkes damalige Auskunft zu erhalten. Da könne man Corryna Görtz befragen, fiel dem ehemaligen Neonazi darauf ein. Görtz gilt als frühere Verbindungsfrau zwischen der nordhessischen Neonazi-Szene und dem „Thüringer Heimatschutz“, schreibt von Bebenburg für die FR.
9/11- Schauprozess soll gegen Unschuldigen in Guantanamo beginnen

https://www.heise.de/tp/features/Die-Wargames-des-11-September-3434995.htmlDie Wargames des 11. September
Am Morgen des 11.9. fanden Miltärübungen mit Flugzeugen statt, die als enführte Linienmaschinen posierten
Dass die International Cititizens Inquiry into 9/11 in Toronto die "Löcher in der offiziellen Geschichte" - so der Toronto Star untersuchen würde, war zu erwarten. Doch es scheint, dass sich nun auch ein Hintergrund herauskristallisiert, auf dem die zahlreichen Ungereimtheiten des Falls verständlich werden: die Simulationen und "Wargames" des 11.9.2001.
Ich habe ein aufgezeichnetes Statement von jemanden bei NORAD, dass am Tag des 11.9.2001 die Joint Chiefs of Staff (Richard B.Myers) und NORAD ein gemeinsames Echtflug-Entführungs-Manöver (live-fly hijacking Field Training Exercise) durchführten, bei dem mindestens ein (und höchstwahrscheinlich noch mehr) Flugzeuge unter US-Kontrolle beteiligt waren, die als entführte Linienflüge posierten.
Sind die Skeptiker, Rechercheure und unabhängigen Forscher (vulgo: "Verschwörungstheoretiker") des 11.9. dem Heiligen Gral des 9/11-Mysteriums auf die Spur gekommen? Folgen wir Michael Ruppert der obiges Statement bei der "Citiziens Inquiry into 9/11" Ende Mai in Toronto gab, könnte es tatsächlich soweit sein - wobei der Weg zur letzten "Wahrhheit" des 11. September auch weiterhin mit einigen offenen Fragen gepflastert ist
So der "Spiegel" am 27.10.2003 in einem spektakulären Aufmacher: "Das Geständnis", der suggerierte, dass dank der Aussageprotokolle der beiden "Chefplaner" nun alle Rätsel des 11.9. gelöst seien - und ein "genaues Bild" liefern: Osama war's. Die angeblichen Geständnisse kamen von zwei Phantomen aus dem Off: den mutmaßlichen Al-Qaida-Mitgliedern Ramzi Binalshibh und Khalid Scheich Mohammed.
Die beiden dienten auch schon den Reportern Fouda und Fielding in ihrem Buch "Masterminds of Terror" als Gewährsmänner, die angeblichen Tonbandaufnahmen mit ihren Interviews wurden zwar im Sommer 2002 über Al-Dschasira ausgestrahlt, sind aber genauso dubios wie der Aufenthaltsort der zwei "Chefterroristen", die von US-Geheimdiensten gefangen gehalten werden.
Weder in den Hamburger Prozessen gegen die angeblichen "20. Hijacker", noch in dem Verfahren des (ebenfalls "20. Hijackers") Moussaoui in USA standen die beiden Kronzeugen bisher Gerichten damals zur Verfügung - ihre Zeugenaussage wurden stets aus Gründen der "nationalen Sicherheit" blockiert.
Wegen des damals in Hamburg anstehenden Berufungsverfahrens im Fall Motassadeq (Grenzen der Wahrheitsfindung) haben jetzt erstmals deutsche Behörden Einsicht in die Verhörprotokolle erhalten - und werten die Aussagen, so der britische Observer am Sonntag, als "praktisch nutzlos":
Sie enthalten keine Details, wo Binalshibh and Mohamed vernommen wurden, noch ob Folter oder andere Formen der Gewalt angewendet wurden, um sie zum Sprechen zu bringen. Der Inhalt kann aus Informationen bestehen, aber auch aus Desinformationen.
...wird ein "Senior German Intelligence Official" vom Observer zitiert, der auch ankündigt, dass die deutsche Staatsanwalt deshalb die Anklage wegen Beteiligung an den Anschlägen des 11.9. fallen lassen wird. Die Bundesanwaltschaft hatte es später dementiert.
Dass der in Hamburg beheimatete "Spiegel" zu diesem lokalen Ereignis (mit durchaus weltpolitischer Bedeutung) in seiner Online-Ausgabe damals erst auf den Bericht des "Observer"-Reporters David Rosehin aktiv wurde und ihn als "übertrieben" bezeichnet, kann indes nicht überraschen.
Mit der amtlichen Einstufung der Aussagen als "praktisch nutzlos" ist auch der "Spiegel"-Reißer unter dem Titel Operation Heiliger Dienstag nun offiziell als das eingestuft, was er vom ersten Tag an war: ein journalistoides Propagandastück. Nicht nur vor Gerichten, auch für die Medien sollten mit Gewalt erpresste Aussagen ein Tabu sein und kein Anlass für einen marktschreierischen Aufmacher.
"Was glauben Sie, wie schwierig es war, an die Aussagen heranzukommen", antwortete unlängst ein "Spiegel"-Redakteur, der damals darauf angesprochen wurde - was nun in diesem Fall nachweislich und sicher überhaupt kein Problem gewesen sein kann, denn aufgeschrieben wurden die Protokolle von der CIA.
Und so wenig wie Staatsanwälte, Richter oder die Mitglieder der 9/11-Untersuchungskommission an die beiden Kronzeugen herankamen - so wenig ließ man Spiegel-Journalisten an sie oder ihre Aussagen herankommen; vielmehr ließ sie man ihnen zukommen.
Dass ausgerechnet der "Spiegel" und keines der führenden US-Magazine oder der Murdoch-Sender "Fox" im letzten Oktober den Knüller gesteckt bekamen, mag mit der offensichtlichen Zweifelhaftigkeit des Materials zu tun haben.
Ähnlich wie bei Bushs Behauptungen über Erkenntnisse von einsatzbereiten WMD im Irak, bei denen man sich auf britische Geheimdienstquellen berief, wollten die Spin-Doktoren es wohl durch den Umweg über eine europäische Quelle adeln und aufwerten.
So brachte denn auch die New York Times in konzertierter Aktion am selben Tag die englische Version der Spiegel-Story und sorgte für umgehende Verbreitung in den USA. Ein Win-Win-Spiel für alle Beteiligten: die US-Presse erspart sich kritische Nachfragen, warum sie mögliche Folterprotokolle als Beweisquelle heranzieht; der "Spiegel" hat endlich mal wieder einen internationalen Scoop und die CIA kann verbuchen, dass die Legende von Osama und den 19 Teppichmessern einmal mehr auf allen Kanälen weltweit durchgehämmert wird.
Einschließlich des gewünschten Spins auf Khalid Scheich Mohamed, der Mitte 2002 als neuer "Mastermind" und 9-11-"Zahlmeister" eingeführt wurde - und den ursprünglich als "Zahlmeister" enttarnten Omar Saeed Sheikh ersetzte, einen Top-Agenten des am 11.9. mit US-Senatoren in Washington frühstückenden pakistanischen Geheimdienstchefs General Mahmoud Ahmad.
In einer der vielen "exlusiven" Nachrichten über den 11.9. - Meldungen, die kurz auf und dann dauerhaft abtauchten - bestätigte das FBI gegenüber dem TV-Sender ABC, dass die Geldspur der Hijacker nach Pakistan führt:
As to September 11th, federal authorities have told ABC News they have now tracked more than $100,000 from banks in Pakistan, to two banks in Florida, to accounts held by suspected hijack ring leader, Mohammed Atta. As well . . . "Time Magazine" is reporting that some of that money came in the days just before the attack and can be traced directly to people connected to Osama bin Laden. It's all part of what has been a successful FBI effort so far to close in on the hijacker's high commander, the money men, the planners and the mastermind.
Political Deception: The Missing Link behind 9-11
Dieser angebkliche Hauptdrahtzieher wurde den US Behörden dann peinlich, weil er ausgerechnet an den angeblichen 9/11 Attentäter Mohammed Atta in Florida 100 000 Dollar vor den Anschlägen im Auftrag von General Mahmoud überwiesen hatte und zudem für den CIA Partnergeheimdienst ISI in Pakistan an führender Stelle arbeitete.
Dass es sich bei diesen direkt mit Bin Laden verbundenen Leuten um den ISI-Chef und Omar Saeed Sheikh handelt, wurde zwei Wochen später von AFP und der "Times of India" bestätigt, die aus einem offiziellen Report des indischen Geheimdiensts zitieren, der den USA übermittelt wurde.
Darin heißt es, dass das Geld von Omar Saeed Sheik ( der zuerst als Hauptdrahtzieher benannt worden war) im Auftrag von General Mahmoud an Atta überwiesen wurde. Zu den Belegen, die den amerikanischen Geheimdiensten dazu geliefert wurden, zitiert AFP (10.10.2001) einen indischen Offiziellen:
Die Beweise, die wir den USA geliefert haben, sind von weit größerem Umfang und Tiefe als nur ein Blatt Papier, das einen schurkischen General mit einem verstellten Terroranschlag in Verbindung bringt.
Der kanadische Autor Chaim Kupferberg hat in einem umfangreichen Essay die "Rekonstruktion einer der größten Desinformationskampagnen der Geschichte" dargelegt und gezeigt, wie die Pakistan-Connection der 9/11-Attentäter gezielt vertuscht wurde; Christian C. Walther bringt das Vorgehen beim Marketing neuer Terrormasterminds auf den Punkt: Scheichegal.
In diesem Artikel wird verdeutlicht, wie die US Regierung die Hauptdrahtzieher einfach austauschte, nachdem die vorhergehende Geschichte nicht mehr haltbar war.
Für die offizielle Version des 11.9. ist es freilich alles andere als egal, wie die Geschichten von Binalshibh und Khalid Scheich Mohammed eingestuft werden - sie wurden seit Mitte 2002 als Kern der Legende um die Vorbereitungen der Anschläge gezielt gestreut und ausgebaut.
Die 9/11-Kommission, deren Abschlußbericht diese Woche erscheinen wird, hat bereits bekundet, dass auch sie sich bei ihrer Darstellung des Plots auf diese Aussagen stützen musste - ohne weitere Rückfragemöglichkeit oder gar persönliche Vernehmung der Zeugen.
Dass deutsche Sicherheitsbehörden und Gerichte das Material als "praktisch nutzlos" bewerten, hat dann das transatlantische Klima belastet, es deutete auch bereits an, mit welchem Prädikat der Gesamtbericht für eine wirkliche Aufklärung der Anschläge wohl bewertet werden muss.
Die New York Times hat sich in Sachen Irakkrieg nunmehr schon im zweiten Editorial für die Propagandaberichte entschuldigt, bei denen sie die dubiose Behauptungen der US-Regierung unhinterfragt übernahm:
In the now legendary White House press conference of March 6, 2003, not a single reporter, electronic or print, asked a tough question about anything, including the president's repeated conflating of 9/11 with the impending war on Iraq (eight times in that appearance alone).
Wann sich der "Spiegel" in Sachen 9-11-Geständnis zu einer Entschuldigung aufrafft, blieb seinerzeit abzuwarten. Es geschah nie.
Angesichts der Tragweite könnte es eine "Operation Heiliger Sanktnimmerleinstag" werden.
Die 9-11-Untersuchungskommission hat unterdessen schon einen neuen Spin gefunden, um von dem wertlosen Kern ihres Berichts und einem möglichen Wiederauftauchen der CIA-ISI-Taliban-Bin Laden-Atta-Verbindung abzulenken.
Nicht mehr Pakistan, nicht mehr Irak, der Iran wurde nunmehr als neuer Hafen der "Hijacker" ausgemacht. Nur Schelme können dahinter eine Strategie vermuten...
Später stellte sich dann heraus, dass angebliche 9/11- Attentäter von der saudischen Regierung finanziert wurden. Der Bericht wurde jahrelang geheim gehalten.
Vor dem Militärgericht müssen sich trotzdem jetzt die so genannten Guantanamo Five verantworten, denen eine Beteiligung an den 9/11-Anschlägen vorgeworfen wird.
Neben den beiden mutmaßlichen Chefplanern der Terrorattacke, Khalid Scheich Mohammed und Ramzi Binalshibh, zählen noch Walid bin Attash, Ammar al-Baluchi und Mustafa al-Hawsawi zu dieser Personengruppe.
Am Freitag beginnen die gerichtlichen Voranhörungen. Dann will auch Abu Subaida vor dem Militärtribunal aussagen. Er wurde im März 2002 in Pakistan festgenommen und galt als der erste hochrangige Terrorist, der in den Monaten nach 9/11 festgenommen wurde.
Laut Aussage des damaligen Chefs der CIA-Station in Pakistan, Robert Grenier, habe er Al-Kaida "funktionstüchtig" gemacht.
Wie auch die anderen der fünf Angeklagten soll Abu Subaida von CIA-Agenten wiederholt brutal misshandelt worden sein, auch in einem vom US-Auslandsgeheimdienst betriebenen Geheimgefängnis in Polen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte im Juli 2014 die polnische Regierung deshalb zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 100.000 Euro. In nicht weniger als 83 Fällen wurde der in Saudi-Arabien geborene Palästinenser der Foltermethode des so genannten Waterboardings unterzogen. Während seiner Haft in diversen CIA-Gefängnissen verlor Subaida ein Auge. Im September 2006 wurde er schließlich in das Gefangenenlager in Guantanamo überführt.
Laut einem kürzlich von Wikileaks veröffentlichten Dokument verlangten die CIA-Agenten von ihren Vorgesetzten die Zusage, dass Subaida die Haft nie wieder lebend verlassen und sein Leichnam anschließend verbrannt wird, um so beweiskräftige Folterspuren zu vernichten.
CIA torturers demanded guarantee that Abu Zubaydah be kept in isolation until death and then cremated in order to hide their torture of him.
Abu Subaida im Zentrum der Folter-Rechtfertigung
Abu Subaida stand dabei im Zentrum der Rechtfertigungsversuche Washingtons. Denn dieser habe laut Bush"Informationen über Schlüsselfiguren Al-Kaidas preisgegeben, die uns geholfen haben, Verantwortliche für die 9/11-Attacke zu finden und festzunehmen". Ende 2014 legte Bushs einstiger Vize Dick Cheney nach: "Wir taten damals, was nötig war, um die Verantwortlichen für 9/11 zu finden und einen weiteren Anschlag zu verhindern."
Anlass seiner Aussage war der im Dezember 2014 vom Geheimdienstausschuss des US-Senats veröffentlichte sogenannte CIA-Folterreport. In dem 480-seitigen Dokument, bei dem es sich um eine Zusammenfassung eines als vertraulich eingestuften 6.300-seitigen Berichts handelt, werden nicht nur die Qualen detailliert beschrieben, die Subaida erleiden musste – über Wochen wurde er demnach "beinahe rund um die Uhr" gefoltert.
Der Senatsbericht widerspricht auch der Darstellung, die Folter habe geholfen, Al-Kaida-Mitglieder dingfest zu machen:
Die harschen CIA-Verhörmethoden waren kein geeignetes Mittel, Geheimnisse oder die Kooperation der Gefangenen zu erlangen.
Laut dem Bericht bestand – entgegen der Behauptung der Bush-Regierung – keinerlei Verbindung zwischen Subaidas so genannten Geständnissen und der Festnahme von Khalid Scheich Mohammed und Ramzi Binalshibh, den beiden mutmaßlichen 9/11-Chefplanern.
"Al-Kaidas Nummer 2": Jahrelang belog die US-Regierung die Öffentlichkeit
Jahrelang galt Abu Subaida selbst als Hauptdrahtzieher der Anschläge vom 11. September. Präsident Bush bezeichnete ihn als Al-Kaidas "Einsatzleiter". Laut dem damaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld war der Palästinenser ein "enger Gefährte" von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden. Er sei entweder selbst die Nummer 2 des Terrornetzwerks oder stehe dieser "sehr nahe", behauptete Rumsfeld im April 2002.
Auch im offiziellen 9/11-Untersuchungsbericht wird Subaida als vermeintlicher langjähriger Verbündeter Bin Ladens und wichtiges Al-Kaida-Mitglied aufgeführt. Die New York Times wusste gar zu berichten, dass er möglicherweise die Führung der Terrororganisation übernehmen sollte, falls Bin Laden stirbt.
Zweifel an Subaidas vermeintlich herausragender Rolle im Zusammenhang mit dem 11. September gab es kaum. Knapp acht Jahre nach der Terrorattacke erfolgte dann jedoch die große Kehrtwende: Im Rahmen einer Haftüberprüfung stellte das US-Justizministerium Anfang 2009 fest, dass der Guantanamo-Häftling nie Mitglied Al-Kaidas war und dementsprechend mit der 9/11-Planung nichts zu tun hatte. Dessen damaliger Anwalt Brent Mickum erklärtedazu: "Die Anschuldigungen waren auf allen Ebenen falsch." Und die US-Regierung sei sich dessen bewusst gewesen.
Nahezu geräuschlos verschwand Subaida aus der offiziellen 9/11-Erzählung. Jahrelang hatte Washington die Öffentlichkeit über seine Rolle belogen – und die Leitmedien hüben wie drüben des Großen Teiches beteiligten sich daran in völlig unkritischer Weise. Wurde Subaida beispielsweise Mitte 2003 auf Spiegel Online noch als "Planer" und "führendes Mitglied" Al-Kaidas bezeichnet, so hieß es nach der Richtigstellung durch das US-Justizministerium in einem Artikel des Nachrichtenmagazins lapidar, seine Rolle sei von den US-Behörden "überbewertet" worden.
Dennoch kann der 46-Jährige nicht mit einer Entlassung aus dem Guantanamo-Gefangenenlager rechnen. Ihm wird unabhängig von der 9/11-Problematik die Beteiligung an einer Serie islamistischer Anschläge in Jordanien Anfang 2000 vorgeworfen. Ein jordanisches Gericht verurteilte ihn dafür in Abwesenheit zum Tode.
Vor dem Militärgericht in Guantanamo will Subaida am Freitag aussagen. Laut Erklärung eines Anwalts sollen die während der CIA-Haft erlittenen "unaussprechlichen Qualen" im Zentrum seiner Aussage stehen.
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