Spanien: Podemos und  kommunistische IU kandidieren gemeinsam

Kampf gegen die neoliberale EU Sparpolitik

Erklärter  Marxist will Regierungschef werden

Die Vereinigte Linke (span.: Izquierda Unida, IU) ist eine spanische politische Partei. Es handelt sich dabei um ein 1986 gegründetes linkssozialistisches Parteienbündnis, dessen Leitung von dem Kommunisten Cayo Lara wahrgenommen wird.

Die von der kommunistischen Partei  dominierte Linke ist eine Partei der Regionen.

Sie fusioniert jetzt in einem Wahlbündnis mit der neuen Linkspartei Podemos zur Unidos Podemos.

Wichtigste Kraft innerhalb der IU ist die Kommunistische Partei Spaniens (PCE), daneben sind neben kleineren regionalen und lokalen Gruppen und Zirkeln.

Wie einst die KPD unter Ernst Thälman in der Weimarer Republik beharrt  Iglesias  auf die Betonung nationaler Interessen gegen den Imperialismus, den für linke Spanier insbesondere die deutsche EU- Vorherrrschaft  und natürlich der US Imperialismus verkörpert.

Für diese Bündnis wird 25 %  erwartet und damit  wäre die Linksallianz voraussichtlich  zweitstärkste Partei hinter der konservativen PP.

Am Ende des Tages, an dem die alte EU zerbrach, betrat Pablo Iglesias unter einigem Jubel eine große Wahlkampfbühne in Madrid. Die Hitze lag noch über dem Asphalt, als der Chef der neuen Linkspartei Podemos sich kurz vor Mitternacht an seine Anhänger wandte: "Nach dem Wahlsieg werden wir gemeinsam das Vaterland neu gestalten", rief der 37-Jährige. Das Wort "patria" benutzte er in seiner Ansprache gleich zehnmal. Zweimal schimpfte Iglesias über die deutsche Kanzlerin.

Den Brexit, dieses historische Ereignis, kommentierte er hingegen mit nur einem Satz: "Das deutsche Europa funktioniert nicht mehr, es überzeugt einfach nicht."

Vor allem die Linken sind Umfragen zufolge stärker geworden, denn sie haben jetzt ein Wahlbündnis mit anderen linken Parteien gebildet. Unidos Podemos ("Gemeinsam können wir") heißen sie nun und könnten dieses Mal zweitstärkste Kraft werden. Eventuell reicht es für eine weitere Linksregierung im Süden Europas.

Und das bliebe nicht ohne Folgen: So platzte die Nachricht vom Brexit zwar mitten in den spanischen Wahlkampf und alle politischen Akteure äußerten ihr Bedauern. Unidos Podemos aber mied ein Bekenntnis der Solidarität mit den jungen Briten, dem vereinten Europa, der europäischen Idee. In einer solidarischeren EU wäre dies nicht passiert: Dieser dürre Satz war unisono von den Parteistrategen zu hören.

Aber rtrotz anfänglicher Prognose die PSOE- Sozis überholt zu haben  ist der Sieg der Podemos noch nicht sicher.

Ein erklärter Marxist als Regierungschef der viertgrößten Wirtschaftsnation des Euroraums, das wäre auch eine Nachricht, die Angela Merkel im Kanzleramt aufhorchen ließe. Zumal Podemos-Chef Iglesias noch am Freitag auf seiner Abschlusskundgebung ordentlich gegen das "deutsche Europa" und die Austeritätspolitik gewettert hatte. Und die EU wegen des Brexits gerade sehr geschwächt ist.

Spaniens Umfrageinstitute hatten spektakulär falsch gelegen. Podemos, das ebenso ambitionierte wie streitbare Linksbündnis, landete nur auf Platz drei. Die Arbeiterpartei behauptete entgegen aller Erwartungen und trotz weiterer Stimmverluste Platz zwei und die konservative Regierungspartei gewann fast fünf Prozentpunkte hinzu – trotz zahlreicher Korruptionsfälle und eines abenteuerlichen Abhörskandals um ihren Innenminister, der in der letzten Wahlkampfwoche bekannt geworden war. Der in weiten Teilen der spanischen Gesellschaft verhasste und verspottete Noch-Regierungschef Mariano Rajoy ist mit rund 33 Prozent der Stimmen der klare Sieger dieses Abends.

Das ist keine gute Nachricht für Spanien", sagte Íñigo Errejón, der Wahlkampfleiter von Podemos, als die Linkspartei den Schock verarbeitet hatte. Hinter dieser Analyse steckt nicht nur Selbstmitleid. Erst sechs Monate ist es her, dass in Spanien ein neues Parlament gewählt wurde. Schon damals war es spannend: Nach Jahren des Zweiparteiensystems hatten Konservative und Sozialisten Konkurrenz bekommen: die neue Linkspartei Podemos und die liberalen Ciudadanos. Beide setzten sich für eine modernere, transparentere Politik ein. Während Podemos radikalere Ideen formulierte, wollten die Ciudadanos den sanften Wandel. Lange war es gesellschaftlicher Konsens, dass es nur gut für das Land sei, wenn künftig nicht immer entweder die Sozialisten oder die Konservativen im Wechsel regierten.

Eine "große Koalition" nach deutschem Vorbild hätte zwar eine Mehrheit, eine solche vertragliche Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Kabinett ist aber kaum möglich. Nicht nur bekämpfen sich Konservative und Sozialisten seit Jahrzehnten, auch wollen die Sozialisten die linke Konkurrenz weiter auf Abstand halten. PSOE und Podemos trennen weniger als zwei Prozentpunkte, da wäre zu viel Kuscheln mit den Konservativen kontraproduktiv.

Möglich daher auch, dass der Sozialisten-Chef erneut versucht, eine Mitte-Links-Koalition zu bilden – mit Podemos und  bürgerlich-liberaler Ciudadanos.  Das  lehnt die Podemos aber strikt ab.

 

Ca 50 % der Franzosen votieren für Frexit, wenn das Volk abstimmen darf- Weiterer Zerfall der EU?

Unbehagen gegen deutsche Vorherrschaft in Europa 

Auch hier profitieren Rechtspopulisten, weil  Linke es angesichts der sozialdemokratischen Regierung versäumt haben, sich systemkritisch gegen diese EU der Weltkonzerne und der Lobbykraten und Technokraten zu stellen.

Ebenso wie die  Briten lehnen die Franzosen die europäische Idee nicht ab. Aber sie lehnen diese EU der Konzernherrschaft und der Bankenmacht ab.

"Es ist das Europa des Kapitals, das Europa der Deutschen, das scheitert", sagt der linke Europaabgeordnete und Präsidentschaftskandidat Mélenchon. "Deutschland muss aufhören, die anderen Völker zu bevormunden." Selbst viele regierende PS - Politiker teilen diese Ansicht.

Natürlich versuchen auch Faschisten und Rassisten um Le Pen  vom Brexit zu profitieren und den Protest völkisch zu wenden und die Kritik am Monopolkapital auszublenden. .

Die Franzosen, die 2005 die EU-Verfassung ablehnten, zeigen Verständnis für den Brexit. 

Wie stark die Vorbehalte der Franzosen gegen die EU sind, hatten sie bereits 2005 gezeigt, als sie in einem Referendum die Europäische Verfassung mit 55,7 Prozent der Stimmen ablehnten und die politischen Eliten des Landes desavouierten. Bemerkenswert sind auch Umfragen, laut denen die Franzosen mehrheitlich ebenfalls über einen Verbleib in der EU abstimmen möchten und den Brexit weit wohlwollender beurteilen als etwa die Deutschen. Nur 27 Prozent der befragten Franzosen meinen, dass sich die Briten mit dem Brexit auf Dauer ins eigene Fleisch schneiden werden; demgegenüber halten 56 Prozent der Deutschen einen Ausstieg für kontraproduktiv.

Viele Franzosen scheinen zu hoffen, dass ein Referendum einen starken Reformdruck erzeugen würde, wobei sich bloss 30 Prozent der Befragten eine stärkere Integration wünschen und fast die Hälfte entweder einen «Frexit» oder zumindest eine Einschränkung des Einflusses der EU befürwortet.

In Frankreich verbreitete sich in den letzten Jahren nicht nur stark die Klage über die Regulierungssucht der Brüsseler Technokratie. Heftig angefeindet wurde vor allem auch die angeblich von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Einvernehmen mit der Hochfinanz diktierte Austeritätspolitik. Zudem wird vielfach beanstandet, dass die EU die Kontrolle über ihre Grenzen verloren habe.

Die Kritik an den undemokratischen Strukturen der EU erhoben aber nicht bloss die  Parteien der Linken und Rechten, sondern in gemässigterem Ton auch die Protagonisten des  neoliberalen regierenden Parti socialiste und der bürgerlich-konservativen Parteien also sie marktradikalen bürgerlichen Parteien der Mitte.

Nicht nur Präsident Hollande wandte sich immer wieder gegen die deutsche "Stabilitätskultur". Damit schwer tat sich auch dessen Vorgänger Nicolas Sarkozy, der mit Merkel etwa über die Einführung von Eurobonds oder die Rolle der Europäischen Zentralbank stritt und dessen Premierminister François Fillon aus Gründen der nationalen Souveränität gar gegen den Maastricht-Vertrag gestimmt hatte und noch heute gegen dieses Regelwerk polemisiert.

Für eine Neugründung der EU und einen neuen Vertrag sprach sich bereits der bürgerlich-konservative systemtreue Oppositionsführer Sarkozy aus, der erneut Staatspräsident werden will. Damit teilt er die Position von Vizekanzler Gabriel, der auch einen Neustart der EU fordert.

Auch der Vorsitzende der neuen spanischen Podemos-Linkspartei namens Igesias äusserte sich skeptisch  und national spanisch betont über  die EU. 

Den Brexit, dieses historische Ereignis, kommentierte er hingegen mit nur einem Satz: "Das deutsche Europa funktioniert nicht mehr, es überzeugt einfach nicht."

Linkspartei-Stiftung (RLS) unterstützt pro-faschistische "Linke" in der Ukraine

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung steuert mit der »neuen Linken« in der Ukraine auf NATO-Kurs gegen Russland.

Die linksparteinahe Rosa-Luxemburg-Stiftung will sich wieder einmal peinlich positionieren. Sie setzt nicht auf die historische prosowjetische oder eine andere marxistische Linke − sie fördert eine  antideutsch-reformistisch-revanchistische »neue Linke«

Allein das ist schon ein Verrart an die Namensgeberin der Stiftung nämlich an der KPD- Mitbegrüderin Rosa Luxemburg, die sich gegen den Imperialismus und sich kritisch aber solidarisch auf der Seite von Rußland positioniert hatte.

Diese Agenda verfolgt die RLS mit ukrainischen Pseudolinken, die sich nirgendwo explizit gegen den beschleunigten Expansionskurs des Westens bis an die Grenzen der Russischen Föderation aussprechen, aber konsequent den »russischen Großmacht-Chauvinismus«, erst recht die untergegangene Sowjetunion und die  antikapitalistische und antiimperialistische Linke anprangern.

Bevorzugt kooperiert die Stiftung mit der pseudolinken »Linken Opposition« (LO). Im April 2014 hat sich die LO mit der »unabhängigen« Gewerkschaft »Sachist Prazi« (Arbeitsschutz) von Oleg Wernik zur »Sozialen Bewegung« zusammengeschlossen – einem Bündnis, das sich bislang ohne Erfolg zu einer ukrainischen Version von Syriza mausern möchte.

Zu den Gründern der LO gehört Sachar Popowitsch, der 2003 ebenso wie Wernik wegen vielfachen Betrugs (er hatte Spendengelder für nicht existierende linke Organisationen in der Ukraine kassiert) aus dem trotzkistischen Komitee für eine Arbeiterinternationale ausgeschlossen worden war (jW berichtete).

Laut ihrem Selbstverständnis steht die LO für Friedenspolitik und über der »nationalistischen Polarisierung« von pro­ukrainischen und prorussischen Kräften. Aber von Berührungsängsten gegenüber ukrainischen Nationalisten und Faschisten keine Spur:

Die LO hat den von den USA als Putsch rechtsradikaler Kräfte inszenierten Euromaidan offensiv unterstützt. Sachar Popowitsch und sein Genosse Witali Dudin, der Rechtsanwalt des Kiewer Zentrums für Sozial- und Arbeitsforschung ist, ebenfalls ein Partner der RLS, marschierten auf dem Maidan mit einer roten EU-Fahne Seite an Seite mit Ultrarechten  udn Nazis . Die LO befürwortete auch den politischen Teil des EU-Assoziierungsabkommens – also eine pro-imperialistische und militärische Zusammenarbeit der Ukraine mit dem Westen.

Der scheinheiligen Forderung der LO nach Beendigung des Bürgerkrieges verlieh Fedor Ustinow, Mitglied ihres Organisationskomitees, 2014 auf eigenwillige Weise Ausdruck bzw. pervertierte diese Idee : Er trat in das inzwischen wegen Gewaltverbrechen aufgelöste ukrainische Nazi-Freiwilligenbataillon »Schachtarsk« ein, um sich an der »Strafexpedition« gegen die Aufständischen in den nicht anerkannten Volksrepubliken zu beteiligen, die sich der Kiewer Putschregierung nicht unterstellen wollen. . Die »US-amerikanische anti­imperialistische Haltung« sollte gegen die »imperialistische Aggression Russ­lands« gestärkt werden, so Ustinows Verständnis von Äquidistanz.

IN Wahrheit unterstützen sie also den wahren US Imperialismus, der sich in Richtung Rußland in Form der Nato-Erweiterung immer  weiter ausdehnt.

Nicht nur mit beiden Beinen im Pro-NATO-Lager, sondern auch im rechten Sumpf: Die »Soziale Bewegung«, also LO und »Sachist Prazi«, betrachtet die Organisation »Autonomer Widerstand« nicht nur als »Genossen« − in Odessa haben sie sogar gemeinsam mit ihr eine Demonstration abgehalten.

Mit Faschisten, die Gedenkmärsche für Stepan Banderas Ukrainische Aufständische Armee (UPA) veranstalten (sie hatte im Zweiten Weltkrieg Massaker vor allem an der polnischen Zivilbevölkerung verübt und mit Nazideutschland kollaboriert).

Mitorganisator Andrij Isch­tschenko von der LO war bis zu seinem Rauswurf 2004 Vorsitzender der Ukrainischen Nationalversammlung – Nationale Selbstverteidigung (UNA-UNSO) in Odessa: einer faschistischen Partei (Kernorganisation des Rechten Sektors) mit paramilitärischem Arm, die 2004 schlagende Argumente für die »Orange Revolution« des glühenden Transatlantikers Viktor Juschtschenko beigesteuert hatte. Ischtschenko − ein Exnazi? Kaum.

Bis heute begrüßt er seine ehemaligen Kameraden öffentlich als »Freunde«. »Ich schäme mich nicht für die Mitgliedschaft in dieser Organisation, weil wir an der vordersten Front im Ringen des ukrainischen Volkes um seine Rechte und der sozialen Kämpfe der 90er standen«, sagte Ischtschenko 2014 über seine unabgeschlossene Vergangenheit.

Dass Ischtschenko dem faschistischen Rechten Sektor ( SA der Swoboda-Nazi-Partei) zu einem »linken« Flügel verhelfen will ( wie einst Strasser der  NSDAP ) , reicht der RLS offenbar, ihn auf ihrer Homepage als »linken Aktivisten« vorzustellen.

Einen Persilschein bekommt auch der »Autonome Widerstand«: In einem Beitrag mit dem Titel »Linke Aktivisten in der Ukraine leben gefährlich« von Nelia Vakhovska, RLS-Projektkoordinatorin in der Ukraine, und Ivo Georgiev vom Zentrum für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit der RLS, läuft er unter »Bürgerbewegung«. Von der RLS-Facebook-Seite führt ein Link auf die Homepage der Bandera-Nazis. Eine echte Katastrophe und ein Armutszeugnis für die Rosa-Luxemburg-Stiftung der Linkspartei.

Die Briten stimmten in Wahrheit mehrheitlich gegen den internationalen Kapitalismus - Kommt jetzt der Frexit?

Die Briten haben sich mehrheitlich nicht gegen Europa und auch nicht für die Re-Nationalisierung ausgesprochen sondern gegen den internationalen Freihandelskapitalismus und gegen die Globalisierung, die nur den international agierenden  Weltkonzernen dient.

Während Engländer und Waliser von der internationalen Herrschaft der Konzerne genug haben, sehen Schotten und Nord-Iren in der EU noch eine Chance ihrer sonst abgehängten Wirtschaft, sich gegen die englische Konkurrenz mit  EU- Finanzhilfen durchsetzen zu können.

Darum setzte sich die kapitalistische Hauptmacht USA und US Präsident Obama trotz der Freundschaft zu den Briten dafür ein, dass Großbritannien unbedingt Mitglied der EU bleiben soll, die im Rahmen der gemeinsamen Nato- Angriffskriegs- und Markteroberungsbündnisses als verlängerte Werkbank der US- Vorherrschaft in der Welt agiert. 

Auch die EU-Sanktionen gegen Rußland  dient den USA  und spaltet den europäischen Kontinent und die Europäer zugunsten der globalen Vorherrschaft des US Imperialismus.

Schon vor 100 Jahren hatten Sozialisten wie Lenin und Rosa Luxemburg und der Sozialdemokrat Hilferding erklärt, dass der Kapitalismus um 1900 international geworden ist und sich Konzerne und Trusts sowie Marktdominanz weniger Player Global herausbilden.

So schrieb Lenin über die Gründung der Vereinigten Staten von Europa schon damals richtig:

Und auch Lenin stellte bereits vor 100 Jahren am Anfang der Globalisierung des Kapitalismus richtig fest:

"Vom Standpunkt der ökonomischen Bedingungen des Imperialismus, d.h. des Kapitalexports und der Aufteilung der Welt durch die "fortgeschrittenen" und "zivilisierten" Kolonialmächte, sind die Vereinigten Staaten von Europa unter kapitalistischen Verhältnissen entweder unmöglich oder reaktionär. Das Kapital ist international und monopolistisch geworden. Die Welt ist aufgeteilt unter ein Häuflein von Großmächten, d.h. von Staaten, die in der großangelegten Ausplünderung und Unterdrückung der Nationen die grössten Erfolge zu verzeichnen haben.
...
Vereinigte Staaten von Europa sind unter kapitalistischen Verhältnissen gleichbedeutend mit Übereinkommen über die Teilung der Kolonien. Unter kapitalistischen Verhältnissen ist jedoch jede andere Basis, jedes andere Prinzip der Teilung als das der Macht unmöglich. Der Milliardär kann das "Nationaleinkommen" eines kapitalistischen Landes mit jemand anderem nur in einer bestimmten Proportion teilen: "entsprechend dem Kapital" (überdies noch mit einem Zuschlag, damit das grösste Kapital mehr bekommt als ihm zusteht). Kapitalismus bedeutet Privateigentum an den Produktionsmitteln und Anarchie der Produktion. Auf solcher Basis eine "gerechte" Verteilung des Einkommens zu predigen ist Proudhonismus, ist kleinbürgerlicher, philiströser Stumpfsinn. ( Er  meint damit kleinbürgerlichen Philister-Sozialismus)

Dieser globale Kapitalismus bescherte uns dann zwei Weltkriege und den Hitlerfaschismus und einen erbitterten Kolonialkampf der kapitalistischen Hauptmächte in Europa und in der Welt- zumal Kolonien  in Afrika formal unabhängig werden wollten aber ökonomisch von der Dominanz der kapitalistischen Hauptmächte abhängig blieben.

Die EU war nach dem 2. Weltkrieg aus diesen Kämpfen der kapitalistischen Hauptmächte, die eine Europäische Wirtschaftsgemeinschaft in den 50 er  Jahren gründeten und diese Kriegssituation in Europa nicht erneut aufkommen lassen wollten .

Doch globaler Kapitalismus schaftt immer neue Akkumulationen des Kapitals und neue Ungleichheiten der Wirtschaftsakteure -  selbst im gleichen Wirtschaftsraum. So wurde Griechenland in der EU abgehängt und  selbst innerhalb der Gruppe der kapitalistischen Hauptmächte wie Deutschland, Frankreich und Großbrirtannien kam  es zu Verzerrungen und zu Handelsbilanz-Ungleichgewichten zu Lasten der britischen Wirtschaft. Die  deutsche Wirtschaft entwickelte sich hingegen zum Export-Europameister.   

Auch Frankreich könnte jetzt dem britischen Weg folgen und sich mit einem Referendum aus der EU verabschieden. Auch da waren schon vor dem Referendum in GB etwa 50 % für einen Frexit.

Obwohl ökonomisch neoliberal eingestellte Rechtspopulisten von diesem Referendum profitieren, richtet sich das Referendum doch gegen den Neoliberalismus und nicht gegen die europäische Idee.  Es geht den meisten Befürwortern einer Trennung von der EU auch nicht um eine Re-Nationalisierung sondern um eine Kampfansage an den internationalen Globalkapitalismus und insbesondere  den US- Imperialismus, der ständige Kriege insbesondere gegen die islamische Welt führt und so Millionen Flüchtlinge insbesondere  in die EU spült und so die Welt aber auch Europa schädigt.  

Die  wirkliche Lösung besteht also darin, Europa von der US Vorherrschaft zu befreien und einen dauerhaften  Frieden mit Rußland  und damit für das  ganze Europa zu finden.

Es geht darum einen Neustart der EU zu fordern, den jetzt selbst SPD Chef Gabriel verbal fordert. Es geht um eine  andere soziale oder gar sozialistische EU, die auch die Linke im Bundestag fordert.

Es geht darum, die Konzernherrschaft der Global Player zu brechen und eine europäische Verfassung zu schaffen, die auf Kommunalisierung, Autarkie der Kommunen, Gemeinschaftseigentum,  Belegschaftseigentum und Genossenschaftseigentum statt Konzernvorherrschaft in Europa setzt und die Lobbykratie des ZK der nicht gewählten Kommissare der Europäischen Kommission endlich beendet und Basisdemokratie in Europa etabliert.

Wir brauchen ein Europa der Menschen von unten und kein Europa der Konzerne und der Kriegstreiber in der Welt, die Sozialabbau, Kriegspolitik und neoliberale Sparpolitik zu Lasten der Bevölkerung durchdrückt.

 

Brexit - Zerfall der EU beginnt - wie einst der Sowjetunion 

Großbritannien wird die EU verlassen -  Fast 52 % stimmten für den Brexit- 48 % für den Verbleib in der EU - Wahlbeteiligung lag bei 72 %. Erstes EU-Kernland verlässt das sinkende Schiff

Regierungschef Cameron tritt bald zurück. Vor Jahrzehnten hatten  noch 67 % der Briten für den Beitritt zur EWG - Wirtschaftsgemeinschaft gestimmt.

Der Brexit ist eine Backpfeife für die herrschende politische Klasse, weil sowohl der konservative Regierungschef als auch die Labour Party für den Verbleib in der EU votierten. Das ist also ein Votum gegen beide ehemaligen "Volksparteien" und gegen das Establishment. 

Börsen verlieren ca. 10 % - Pound und €uro stürzen ab. Merkel spricht von Zäsur für Europa.

Deutsche wurden aber nie gefragt - weder beim EU Beitritt noch bei der Fusion mit der DDR. Da wird den Krim- Bewohnern durch Rußland sogar mehr demokratische Rechte zugestanden. 

Nach dem Austritt Großbritanniens könnten jetzt auch Franzosen und andere EU Länder eine Volksabstimmung über den Verbleib in der EU fordern. Ein Austritt Frankreichs und Griechenlands aus der EU wird jetzt  auch wahrscheinlicher.  Es wird ein Dominoeffekt befürchtet.

Diese EU war in ihrer Verfaßtheit von vornherein eine Totgeburt war, weil die EU neoliberal gestrickt war und Demokratiefeindlichkeit an den Tag legte, der durch die Herrschaft des kapitalistischen "Politbüros" namens Europäische Kommission geprägt war.

Aber auch Deutsche und Franzosen wurden wie gesagt nie gefragt, ob sie eine EU der Konzernherrrschaft und der Kapitaloligarchen überhaupt wollen.

Auch die Franzosen werden jetzt auf Selbstbestimmung pochen und einen Volksentscheid über den Verbleib in der EU erzwingen.

Leider profitieren die Rechtspopulisten in Europa von dieser EU - Kritik, weil die deutsche und europäische Linke viel zu europafreundlich war und so ein neoliberales und militaristisches Kriegsprojekt mitgetragen haben.

Auch die Börsenwelt hatte sich verspekuliert und auf die falsche Option des Verbleibens in der EU  gewettet und man hat sich einfach verzockt, so dass die Börsen jetzt in Turbulenzen geraten waren. Finanztitel traf es besonders hart.

Die Linke hätte sich für ein anderes und sozialistisches Europa einsetzen müssen und diese EU der Konzernherrschaft und der Wirtschaftseliten grundsätzlich  ablehnen müssen. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und Rechtspopulisten konnten sich in Europa als Protesparteien konstituieren und etablieren, weil die Linke in D und anderswo als Protestpartei unglaubwürdig wurde.

So kann ausgerechnet eine rechtspopulistisch und  wirtschaftspolitisch ebenfalls neoliberal tickende AfD von dierser EU Kritik profitieren. Auc die FPÖ in Österreich und die FN in Frankreich sehen sich gestärkt, weil die Linke es nicht verstanden hat, die Kritik an dieser EU fundamental und glaubwürdig zu artikulieren. 

Sie hat  sich insbesondere in D, Frankreich u a Ländern  zu sehr der Sozialdemokratie angenähert, die für das gescheiterte neoliberale  Projekt der EU steht . So erschien die Linke in  den Kernländern der EU als Teil der herrschenden politischen Klasse, die für Rechtspopulisten den Weg frei machte. Von dieser Schuld kann sich auch die deutsche  Linkspartei nicht freisprechen.

Gabriel  will jetzt der Sparpolitik der EU den Kampf ansagen . Diese Ankündigung kommt zu spät und ist aus seinem Munde zudem völlig unglaubwürdig.

In Frankreich hat die neoliberale Politik der sogenannten Sozialisten ebenfalls zum Bruch kritischer  und  sozialpolitisch eingestellte Zeitgenossen mit den Pseudolinken geführt. Hinzu  kam, dass die rechtspopulistischen Konzern- und Staastmedien durch die Propaganda gegen Flüchtlinge AfD Themen aufgriff und gebetsmühlenartig und mono-thematisch den Menschen eintrichterte,  während neoliberale Groko- Politik der herrschenden Klasse die Krise des Kapitalismus selber verschärft hatte. So wurde der Rechtspopulismus durch Konservative und neoliberale Politik und Medien gestärkt.

Verlierer ist der Finanzmarkt London, der wohl zu Lasten Frankfurts an Bedeutung für den Währungshandel verlieren wird.

So wie die Sowjetunion als sozialistisches Projekt des Internationalismus scheiterte, wird auch das kapitalistische Projekt EU in dieser neoliberalen Verfaßtheit scheitern - zudem diese Union nicht reformierbar ist und die Konzernherrschaft zu immer  größeren Ungleichheiten innerhalb der EU führen wird und  sie sprengen oder in die Mega-Verschuldung treiben wird.   

Wenn die EU nicht  basisdemokratisch aufgestellt wird und kommunales sowie Gemeinschafts- und Belegschaftseigentum von unten statt Konzernherrschaft von oben propagiert, wird diese EU der Kapitaloligarchen und der Millardäre und der  Finanzspekulanten völlig untergehen und dann hat sie es auch nicht anders verdient.

Oskar Lafontaine meint (Auszug):

Die europäische Idee hat einen schweren Rückschlag erlitten. Aber nicht erst seit gestern. Und nicht so sehr durch das Votum der Briten, sondern schon seit Jahren durch die verheerende Austeritätspolitik. Rücksichtslos hat die Regierung Merkel den anderen Staaten eine Kürzungspolitik aufgedrückt und die Interessen der deutschen Banken, Konzerne und vor allem der deutschen Export-Wirtschaft bedient. Bedenkenlos wurde in Griechenland die Demokratie außer Kraft gesetzt, um diese Politik mit Brachialgewalt durchzusetzen. Dazu kommen Merkels Alleingänge, die in den europäischen Hauptstädten auf wenig Verständnis stießen. Die Kanzlerin hat somit an erster Stelle das zunehmende Misstrauen gegenüber der europäischen „Lobbykratie“ zu verantworten, das jetzt zum Brexit geführt hat.

Nicht nur in Großbritannien erleben die Bürgerinnen und Bürger Europa nicht mehr als Zukunftsversprechen und historische Chance. Vielmehr steht die EU derzeit für Sozialabbau, für das Schleifen von Arbeitnehmerrechten und für die Zerstörung der Demokratie.

Wer die europäische Idee retten will, der muss daher für einen Neuanfang in Europa sorgen. Europa muss sozial und demokratisch werden und seiner Jugend wieder eine Zukunft geben, oder es wird zerfallen.

Die thüringische Landtagsabgeordnete und  Linke Wright meint:

Die EU ist militaristisch, undemokratisch, unsozial und wirtschaftlich ungerecht. Von der EU profitieren insbesondere Konzerne und Reiche. Das spürt die Bevölkerung sehr genau. Abgesehen von "radikalen" Linken sind es offensichtlich nur die Rechten, die dies aufnehmen, und die nutzen diese Stimmung gnadenlos für ihre faschistoiden Ziele aus. Deshalb ist dieser Brexit ein Warnschuss, der das Establishment aufrütteln sollte, aber genauso LINKE. Denn wie fühlen sich denn die Menschen in Griechenland, wo Gehälter und Renten gekürzt werden? Wie fühlen sich Arbeiterinnen und Arbeiter in Frankreich, deren Arbeitsrechte gerade geschleift werden? Wie fühlen sich Hartz IV Bezieher oder prekär Beschäftigte in Deutschland? Bekommen die etwas vom Handelsbilanzüberschuss von Deutschland und von den erhöhten Steuereinnahmen ab?
Hier müssen wir LINKE ansetzen und Alternativen aufzeigen.
Auch wenn ich nicht sonderlich über den Brexit überrascht bin, bin ich doch auch traurig. Für mich heißt die Devise "workers and poor unite"!

Briten stimmen für Austritt aus der EU. Sahra Wagenknecht: »Europa muss sich ändern oder wird zerfallen.«

Die Fraktionschefin der Linkspartei im Bundestag, Sahra Wagenknecht, machte den Zustand der EU für das Votum der Briten verantwortlich. »‪#‎Brexit‬ zeigt: Brüsseler Konzern-Lobbykratie hat Rückhalt der Menschen verspielt«, erklärte sie via Twitter. »Europa muss sich ändern oder wird zerfallen.«

Und auch Lenin stellte bereits vor 100 Jahren am Anfang der Globalisierung des Kapitalismus richtig fest:

"Vom Standpunkt der ökonomischen Bedingungen des Imperialismus, d.h. des Kapitalexports und der Aufteilung der Welt durch die "fortgeschrittenen" und "zivilisierten" Kolonialmächte, sind die Vereinigten Staaten von Europa unter kapitalistischen Verhältnissen entweder unmöglich oder reaktionär. Das Kapital ist international und monopolistisch geworden. Die Welt ist aufgeteilt unter ein Häuflein von Großmächten, d.h. von Staaten, die in der großangelegten Ausplünderung und Unterdrückung der Nationen die grössten Erfolge zu verzeichnen haben.
...
Vereinigte Staaten von Europa sind unter kapitalistischen Verhältnissen gleichbedeutend mit Übereinkommen über die Teilung der Kolonien. Unter kapitalistischen Verhältnissen ist jedoch jede andere Basis, jedes andere Prinzip der Teilung als das der Macht unmöglich. Der Milliardär kann das "Nationaleinkommen" eines kapitalistischen Landes mit jemand anderem nur in einer bestimmten Proportion teilen: "entsprechend dem Kapital" (überdies noch mit einem Zuschlag, damit das grösste Kapital mehr bekommt als ihm zusteht). Kapitalismus bedeutet Privateigentum an den Produktionsmitteln und Anarchie der Produktion. Auf solcher Basis eine "gerechte" Verteilung des Einkommens zu predigen ist Proudhonismus, ist kleinbürgerlicher, philiströser Stumpfsinn. ( Er  meint damit kleinbürgerlichen Philister-Sozialismus)