Georg Theis 

IZ vom 14.06.2025 

Globaler Marsch für Gaza

Ein globales Erwachen

 

Seit Donnerstag marschieren zehntausende Menschen aus 52 Staaten der arabischen Welt an die ägyptische Grenze zum Gazastreifen bei Rafah, um die verbrecherische israelische Embargo- und Abrieglungspolitik zu durchbrechen und die Welt auf diese ebenso aufmerksam zu machen wie auf die barbarische und beispiellose Kriegs-, Besatzungs-, Siedlungsbau- und Landraubpolitik, die Israel seit seiner Staatsgründung am 14. Mai 1948 in Gaza und im Westjordanland betreibt. Neben den besagten 52 Staaten der arabischen Welt sind auch über 100 deutsche Aktivistinnen und Aktivisten an der Aktion beteiligt. Das Bündnis ,, Global March top Gaza" (Englisch für ,,Globaler Marsch für Gaza") gründete sich Mitte Mai, anlässlich des 77. Jahrestages der israelischen Staatsgründung, um die israelische Politik gegenüber den Palästinensergebieten anzuprangern und ins Bewusstsein der Menschen zu bringen sowie für humanitäre Hilfe für die Kriegsbetroffenen in Gaza zu sorgen. Das Bündnis besteht aus Einzelpersonen wie Ärzten, Kriegsreportern und Friedensaktivisten, die sich für eine sofortige Beendigung der brutalen israelischen Palästinapolitik und eine Zweistaatenlösung in den Grenzen von 1967 mit einem souveränen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt einsetzen, aber auch Palästinensern aus der Diaspora. 

Auch die Gaza-Flottille, die am 1. Juni diesen Jahres mit 12 Aktivisten und dem Schiff Madleen in See stach, um die Seeblockade Gazas zu durchbrechen und Nahrung, Kleidung, Wasseraufbereitungsanlagen sowie Hygieneartikel, medizinische Hilfsgüter, Krücken und Prothesen für Behinderte nach Gaza zu schaffen, wurde durch das Bündnis, auch logistisch und finanziell, unterstützt. 

Georg Theis

IZ vom 14.06.2025

🚨🇺🇸 Trump verliert endgültig Friedensmaske im Israel-Iran-Kreuzfeuer

 

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (75) gelang ein Überraschungsangriff gegen das iranische Atomprogramm. US-Präsident Donald Trump (78) war offenbar vorab informiert und soll geholfen haben, den Iran zu täuschen. Den Angriff nennt er „exzellent“

 

Foto: /Evan Vucci/AP/dpa

 

 

„Das ist die Umsetzung einer neokonservativen Agenda, nicht einer MAGA-Friedensagenda“, sagt die pensionierte Oberstleutnantin und ehemalige Pentagon-Analystin Karen Kwiatkowski gegenüber den russischen Sputniknews.

 

Während Israels Kriegsmaschinerie in Gaza eskaliert und mit US-Unterstützung den Iran angreift, bröckelt die Illusion amerikanischer Neutralität. Trumps Anhängerschaft dürfte es zunehmend schwerfallen, sein Image als „Friedensstifter“ mit diesem sich entfaltenden Stellvertreterkrieg in Einklang zu bringen.

 

🔸 Die USA befinden sich faktisch bereits im Krieg mit dem Iran – genau wie in der Ukraine ist es ein Stellvertreterkrieg.

🔸 Israels Angriffe wären ohne US-Betankung, Geheimdienstinformationen und Bomben nicht möglich.

 

👉 Was sind die Folgen?

▪️ „Die vollständige Zerstörung jeglicher Glaubwürdigkeit, die Donald Trump und seine Regierung in Bezug auf Frieden und 'Deals' hatten.“

▪️ Wie in der Ukraine wird es keine offizielle Kriegserklärung der USA geben – nur weitere Waffen für Israel und Sanktionen gegen den Iran.

▪️ Unwägbare Faktoren sind globale Energieschocks – und ob andere Staaten den Moment nutzen, um Israel wegen seiner wiederholten regionalen Aggressionen zur Rechenschaft zu ziehen.

 

👉 Und Israels Behauptung, es beherrsche den iranischen Luftraum?

Das sei reine PR, keine Realität, meint Kwiatkowski:

▪️ Die Houthi-Rebellen schafften es, den Ben-Gurion-Flughafen vorübergehend lahmzulegen.

▪️ Der Hafen von Eilat ist aufgrund der anhaltenden Luftangriffe bankrott.

 

„Israel hat sich womöglich selbst in eine selbsterfüllende Prophezeiung eines existenziellen Krieges manövriert – wie ein Junge, der immer wieder 'Wolf!' ruft, bis eines Tages der echte Wolf kommt, niemand es mehr glaubt und niemand mehr das lügende Land rettet“, so Kwiatkowskis Fazit.

Via Sputnik

Jürgen Meyer IZ 13.6. 25

Ein Papier namhafter Sozialdemokraten wird in diesen Tagen als Manifest der Friedenswilligen veröffentlicht. Die SPD Führung und die Bundesregierung wird darin aufgefordert, statt auf rein militärische Konfliktlösungen mit Russland endlich auf Diplomatie zu setzen und dem Frieden in der Ukraine eine Chance zu geben.

Die Unterzeichner machen deutlich, dass die einseitige Schuldzuweisung gegenüber Russland sachlich und historisch falsch ist.

Die Unterzeichner fordern, "nach dem Schweigen der Waffen wieder ins Gespräch mit Russland zu kommen, auch über eine von allen getragene und von allen respektierte Friedens- und Sicherheitsordnung für Europa". Vor echten vertrauensbildenden Maßnahmen sei bereits eine behutsame Wiederaufnahme diplomatischer Kontakte nötig. 

Zu den Unterzeichnern gehören Ralf Mützenich, Gernot Erler, Ralf Stegner und Norbert Walter-Borjans, Dr. Nina Scheer sowie Hans Eichel, Weizsäcker u.a.

Sahra Wagenknecht BSW sieht darin einen Anknüpfungspunkt gegenüber linken Sozialdemokraten und perspektivisch ein neues und mächtiges Friedensbündnis im Lande.

Damit wird die Doktrin vom einseitigen russischen Angriffskrieg ohne Rahmenbedingungen, wie ihn SPD, CDU und Grüne sowie weitgehend gleichgeschaltete Mainstreammedien seit  3 Jahren propagieren, energisch bestritten.

Für Millionen Kritiker dieser Doktrin hat der Ukrainekrieg als von den USA inszenierter Bürgerkrieg mit faschistischen Gruppen  schon 2014 begonnen und somit 8 Jahre früher als die Bellizisten und Kriegstreiber behaupten.

Das Papier prangert auch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Israels gegen palästinensische Gebiete in Gaza an. Ein Fortschritt - auch wenn der Genozid und Völkermord in Gaza mit deutscher und USA Unterstützung nicht explizit so charakterisiert wird.

Zitat aus dem Papier

Diese historische Entwicklung zeigt: Nicht einseitige Schuldzuweisungen, sondern eine
differenzierte Analyse aller Beiträge zur Abkehr von den Prinzipien von Helsinki ist
notwendig. Gerade deshalb dürfen wir jetzt nicht die Lehren aus der Geschichte vergessen.
Eine Rückkehr zu einer Politik der reinen Abschreckung ohne Rüstungskontrolle und der
Hochrüstung würde Europa nicht sicherer machen. Stattdessen müssen wir wieder an einer
Friedenspolitik mit dem Ziel gemeinsamer Sicherheit arbeiten...

Das bellizistische 3,5 % BIP- Rüstungsziel der Nato wird genauso abgelehnt wie Hochrüstung ohne Rüstungskontrolle.

Unterdessen lehnt der Bilderberger, russophobe Transatlantiker und Vizekanzler des Merz-Regimes namens Lars Klingbeil diese Forderung relevanter Sozialdemokraten wie Mützenich oder Hans Eichel strikt ab.

Inzwischen wurde bekannt, dass Klingbeil SPD wie Klöckner CDU zum diesjährigen Bilderbergtreffen eingeladen ist.

Der Sozialdemokrat entwickelt sich immer mehr zu einem Lobbyisten der kapitalistischen Eliten und der Rüstungskonzerne sowie der Bellizisten in der EU, die keinerlei Interesse an einem Frieden in der Ukraine haben.

Zudem philosophieren die Bilderberger in diesem Jahr über "Entvölkerung und Migration", die sie wohl als zwei Seiten der gleichen Medaille betrachten.

Die Massenvernichtungen in Gaza und der Ukraine werden von der globalen westlichen Elite jedenfalls genauso in Kauf genommen oder vielleicht sogar geplant wie die Migrationsströme in der westlichen Welt. 

Konservative Eliten im Westen sind da nicht erst seit der Machtergreifung von Donald Trump im Clinch mit den libertären Eliten.  Die Massenunruhen in Kalifornien sind nur ein Indiz dieser eskalierenden Entwicklung zwischen den gespaltenen Eliten.

Seit dem 12. Juni findet im schwedischen Stockholm das diesjährige Bilderberg-Treffen statt.

Zur deutschen Delegation gehören unter anderem zwei Bundesminister. Als Überseegäste werden Palantir-Chef Peter Thiel und Albert Bourla vom US-Pharmagiganten Pfizer gelistet. Ein bezeichnendes Thema lautet also : "Entvölkerung und Migration". Da fragt man sich, ob die erneuerbare RNA Impfkampagne wie der Gazakrieg der bewussten Bevölkerungsreduktion und Vertreibung dient.

Die 71. Bilderberg-Konferenz startete am gestrigen 12. Juni in Stockholm, Schweden. Das alljährliche Aufeinandertreffen willkürlich ausgewählter nordamerikanischer und europäischer Protagonisten aus der Politik, dem Militär, Großkonzernen und Geheimdiensten dient erwartungsgemäß den Absprachen hinter verschlossenen Türen zu tagesaktuellen geopolitischen und geoökonomische Strategien. Wie in den Vorjahren wird auch eine kleine deutsche Delegation vor Ort sein.

Das Treffen dauert drei Tage und findet wie jedes Jahr unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt. Der amtierende Bundeskanzler Friedrich Merz wird dabei nicht anwesend sein. Der Unionschef ist jedoch als Teilnehmer der letztjährigen Konferenz in Madrid gelistet, zusammen mit dem damaligen Justizminister Marco Buschmann (FDP). Dieses Jahr – wie bereits 2024 – ist erneut Mathias Döpfner vor Ort,  Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE. Die deutsche Gruppe besteht aus insgesamt acht Teilnehmern. Von Vertretern aus der Politik finden sich für das heute startende Treffen drei Namen. So heißt es in der Auflistung:

  • Klingbeil, Lars (DEU), Vizekanzler; Minister der Finanzen
  • Klöckner, Julia (DEU), Bundestagspräsidentin
  • Reiche, Katherina (DEU), Ministerin für Wirtschaft und Energie

Außerdem anzutreffen sein werden Wolfgang Schmidt (SPD, wie auch zuvor im Jahr 2023 und 2024), Ex-Chef des Bundeskanzleramtes im Kabinett Scholz, sowie Christian Sewing, Vorsitzender der Deutschen Bank, und Gundbert Scherf, Mitbegründer des KI-Start-ups "Helsing", ein Unternehmen mit Schwerpunkt in der Rüstungsindustrie. 

Überraschungen in der Themenauswahl finden sich nicht. Die laut Listung "wichtigsten Diskussionsthemen" in diesem Jahr lauten (Reihenfolge und Titel wie auf der BK-Webseite):

  • Transatlantische Beziehungen
  • Ukraine
  • US-Wirtschaft
  • Europa
  • Naher Osten
  • Autoritäre Achse
  • Verteidigungsinnovation und Widerstandsfähigkeit
  • KI, Abschreckung und nationale Sicherheit
  • Proliferation [die Weitergabe von Atomwaffen oder Mitteln zu deren Herstellung]
  • Geopolitik der Energie und kritischer Mineralien
  • Entvölkerung und Migration

Die Themen "Russland" oder "China" sind, anders als in den drei Jahren zuvor, nicht explizit als Einzelpunkte aufgelistet. Auf der Webseite heißt es zur Veranstaltung:

"Wie immer wurde eine vielfältige Gruppe von führenden Politikern und Experten aus der Industrie, dem Finanzwesen, der Wissenschaft und den Medien eingeladen."

Zu den bekannteren Anwesenden in Stockholm gehören Jens Stoltenberg, in diesem Jahr in seiner neuen Funktion als norwegischer Finanzminister, der ukrainische Ex-Außenminister Dmitri Kuleba sowie Sanna Marin, Ex-Ministerpräsidentin von Finnland, diesmal als "Strategische Beraterin des Tony Blair Institute for Global Change", und erneut Alberto Bourla (Pfizer-Chef), des Weiteren der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte und der polnische Außenminister Radosław Sikorski, die wiederum auf Peter Thiel treffen könnten, Chef der Daten-Krake Palantir Technologies und Gründer von Paypal.

Neben internationalen Medienvertretern findet sich in der Liste auch der schwedische Spotify-Gründer Daniel Ek. Im November 2021 wurde bekannt, dass Ek "100 Millionen Euro in Künstliche Intelligenz fürs Militär steckt", so das Handelsblatt. Seine Investition galt einem Start-up aus München namens Helsing. Dessen Chef ist wie bereits erwähnt Mitglied der deutschen Delegation.

 

 

 

 

 

 

Georg Theis

IZ vom 11.06.2025

🇷🇺 Russlands Außenministerium: In der Ukraine blüht schwarze Transplantologie

 

Das „Kiewer Regime“ habe bereits im Jahr 2022 die Entnahme von Organen ohne Zustimmung der Betroffenen legalisiert, erklärte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa am Dienstag beim „Forum der Zukunft 2050“ in Moskau.

 

Dies sei wahrscheinlich der Grund, warum Kiew die Leichen der ukrainischen Soldaten nicht zurücknehme, denn dabei könnte viel aufgedeckt werden.

 

Laut Sacharowa gibt es ein riesiges Geschäft, einen Online-Handel, der den Kauf von Organen aus der Ukraine ermögliche.

 

Der Westen wehre sich dabei nicht: Keine der internationalen Organisationen, die das überwachen sollten, habe eine entsprechende Untersuchung eingeleitet. 

Quelle: Maria Sacharowa auf X und Telegram

Der illegale Organhandel scheint in der Ukraine schon lange ein riesiges Problem zu sein.

So berichtete die Schweizer Online-Zeitung swissinfo.ch schon vor 10 Jahren über den ukrainischen Organhandel, Zitat:

,, In der Ukraine ist ein internationaler Organhändler-Ring aufgeflogen. Vier Ärzte aus renommierten Kliniken in Kiew sollen über drei Jahre lang mit Organen gesunder Menschen gehandelt haben.

Sie entnahmen den Organspendern Nieren, um sie an Geschäftsmänner in Israel zu verkaufen, wie die Ermittler am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax in Kiew berichteten.

Die Organverkäufer aus Russland, Moldau, Weissrussland, Usbekistan und der Ukraine kassierten im Schnitt 10’000 Dollar für ihre Nieren. Die Ärzte liessen sich das Doppelte bezahlen, wie der Leiter der Abteilung Menschenhandel des ukrainischen Innenministeriums, Juri Kutscher, sagte.

Die Summen entsprechen einem Vielfachen eines durchschnittlichen Jahreseinkommens in diesen Ländern. Die Anbieter seien mit der Organentnahme zu Invaliden geworden. Die Chirurgen wollten sich laut Kutscher persönlich bereichern. Bei einem der Verdächtigen sei eine halbe Million Dollar sichergestellt worden."

Quelle: https://www.swissinfo.ch/ger/illegaler-organhandel-in-der-ukraine-10-000-fuer-eine-niere/20661788

 

 

 

Jürgen Meyer IZ 9.6. 25

Russland gelingen in der Ukraine Geländegewinne, die trotz massiver und modernster Nato-Bewaffnung der Ukraine inzwischen über das Gebiet der Westgrenze der Region Donezk hinausgehen.

Erstmals wurde die Grenze zur Region Dnjepropetrowsk von russischen Militärs überschritten.

Russland plant damit wie in Sumy die Schaffung einer militärischen und demilitarisierten Pufferzone, um Angriffe der Ukraine auf russische Regionen weitgehend unmöglich zu machen.

Die russischen Truppen haben am Sonntag die Grenze zum Gebiet Dnjepropetrowsk überschritten. Dies war ein bedeutendes Ereignis, dessen Folgen in der Ukraine noch nicht erkannt wurden. Der Dnjepr gerät langsam in Sichtweite.

Das Selenskiy-Regime  befindet sich trotz westlicher Militär-Sponsoren und Milliardenhilfen aus Nato-Staaten endgültig in der Defensive im Ukrainekrieg.

Deshalb der Ruf nach immer weitreichenderen Nato-Raketen wie dem Taurus, die aber auch kein Gamechanger des Krieges sein werden.

Die Einheiten der 90. Panzerdivision der Truppengruppe "Zentrum" sind an die Westgrenze der Volksrepublik Donezk vorgedrungen und setzen ihre Offensive auf das Gebiet der Region Dnjepropetrowsk fort. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. 

Der Meldung zufolge wurden im Verlauf der Operation Formationen von vier mechanisierten Brigaden, einer Sturmbrigade, zwei Luftlandesturmbrigaden, einer Brigade für unbemannte Waffensysteme der ukrainischen Streitkräfte, zwei Marineinfanteriebrigaden und drei Brigaden der Nationalgarde geschlagen. 

Nach Einschätzung russischer Militärbeobachter ist dies ein weitreichendes Ereignis, dessen Folgen in Kiew noch nicht erkannt wurden. Neben Kiew und Donezk gehörte Dnjepropetrowsk bis zum Staatsstreich 2014 zu den drei für das ganze Land systemrelevanten Regionen. 

Diese Regionen stellten mächtige Finanz- und Industriezentren dar und brachten die meisten Einnahmen in die Staatskasse des ukrainischen Staates ein. Außerdem waren sie die Motoren politischer Aktivität, die ständig miteinander um die Macht kämpften.

Zu Sowjetzeiten war Dnjepropetrowsk ein Zentrum der Raketenproduktion und des Maschinenbaus. Auch war es ein Ort für die Ausbildung technischer Spitzenkräfte.

Zu Sowjetzeiten war die Stadt auch Kaderschmiede für administrative und Verwaltungskräfte mit sowjetweiter Bedeutung.

Der langjährige Generalsekretär der KPdSU, Leonid Breschnew, stammte aus dieser Region. In der Zeit des Zarenreiches war die Stadt unter dem Namen Elisawetgrad das Hauptzentrum der damaligen aufstrebenden Region Neurussland. 

Nach der Unabhängigkeit der Ukraine wurde Dnjepropetrowsk zur Heimat und zum Machtbereich des Oligarchen Igor Kolomojskij und seines Clans. Die Geburtsstadt des jetzigen ukrainischen Machthabers Wladimir Selenskij, Kriwoj Rog, befindet sich am rechtsseitigen Ufer des Dnjeprs im Gebiet Dnjepropetrowsk.

Nach Auffassung des russischen Politikwissenschaftlers und Medienexperten Semjon Uralow wurde durch das Wirken von Kolomojskij, der die nationalistischen Formationen in den Zeiten des Maidan-Putsches und danach finanziell förderte, zu einem der wichtigsten Zentren des modernen ukrainischen Neofaschismus.

Dieser Neofaschismus richtet sich vor allem an die russischsprachigen Regionen im Zentrum und Süd-Osten des Landes und genau das macht ihn gefährlich. Sogar gefährlicher als der traditionelle Banderismus westukrainischer Prägung, denn er verbindet diesen Banderismus mit den kulturpolitischen Traditionen der russisch- und jüdischstämmigen Bevölkerung außerhalb seines Wirkungsbereiches in der Region Ost-Galizien. 

Der politische Clan von Wladimir Selenskij und seiner Clique verkörpert wie kein anderer diese Ideologie des neu ukrainischen Faschismus, zumal der Ex-Comedian und jetzige Diktator Selenskij seinerzeit selbst vom Oligarchen und Medienmogul Igor Kolomojski als politische Medienfigur gefördert und aufgebaut wurde. Nun sitzt sein ehemaliger Förderer mit rasiertem Kopf im ukrainischen Knast. 

Die Befreiung aus russischer Sicht dieser Region wird daher unglaubliche psychologische Auswirkungen haben.

Von den wirtschaftlichen ganz zu schweigen, denn in der auf Krieg umgestellten ukrainischen Wirtschaft spielt Dnjepropetrowsk nach wie vor eine wichtige Rolle.

Umso überraschender ist es, dass in der Ukraine angesichts dessen bislang kein Aufschrei stattgefunden hat. In den Medien und sozialen Netzwerken sind keine alarmistischen Stimmungen zu erkennen.

Das ist verständlich: Die ukrainischen Medienkonsumenten leben im Rhythmus einer emotionalen Schaukel zwischen Sieg und Verrat oder Niederlage und sind immer noch mit der Verarbeitung der letzten bildstarken Attacken auf die russische strategische Luftwaffe und die Krim-Brücke beschäftigt.

Die Attacke hat laut Darstellung ihres ausführenden Organs, des Geheimdienstes SBU, mindestens 36 Prozent der russischen nuklearfähigen Bomber zerstört.

In Wirklichkeit können es kaum mehr als acht Prozent sein, aber es geht nicht um die Zahl, denn die von den professionellen Comedy-Darstellern des Selenskij-Clans injizierte Medien-Droge wirkt immer noch nach.

Natürlich hat Selenskij eindrucksvolle Bilder von brennenden Flugzeugen gezeigt und dabei ganz nebenbei das russische Verhandlungsteam als "Idioten" beleidigt. Weil man in der Bankowa-Straße (Sitz der Präsidialverwaltung – Anm. der Red.) alles tut, damit die Ukrainer so spät wie möglich das Ausmaß der Ereignisse erkennen.

Währenddessen rückt die russische Armee im Gebiet Dnjepropetrowsk vor und bewegt sich zudem in Schussweite der Gebietshauptstadt Sumy in dem gleichnamigen Gebiet. Allerdings ist die Region Dnjepropetrowsk nicht der Donbass, wo es Hügel und eine Vielzahl von Halden gibt, die sich in ein Verteidigungssystem verwandeln lassen. Dort ist das Gelände für die vorstoßenden Truppen viel günstiger. 

Auch gibt es im Gebiet Dnjepropetrowsk keine Orte wie Awdejewka, das gleichsam mit Beton übergossen und in eine Festung verwandelt wurde, keine "Festung Bachmut" und auch keine Konzentration kampffähiger Einheiten der ukrainischen Streitkräfte. Von Drachenzähnen, mächtigen Befestigungsanlagen und befestigten Städten hört man ebenfalls kaum etwas.

In dieser Unverhältnismäßigkeit in der Gewichtung der Ereignisse liegt der Unterschied zwischen einem Staat (Russland) und einer terroristischen Organisation (Ukraine). Die Terroristen bereiten heimlich einen Angriff vor, der ausschließlich auf seine Wirkung in den Medien abzielt – wie wilde Krieger, die einen Speer auf einen Panzer werfen und sich dann freuen.

Der Staat hingegen trifft Entscheidungen systematisch und setzt sie systematisch um, ohne Show und PR. Wenn die Entscheidung getroffen wurde, das Gebiet aus russischer Sichtweise vom Faschismus zu befreien und das unmenschliche Regime zu zerstören, dann wird alles getan werden, um dieses Ziel zu erreichen.

Denn der Staat (und alle seine Komponenten, einschließlich der Armee) ist eine Maschine, die gestartet wird und zu arbeiten beginnt, um Ergebnisse zu erzielen. Terroristen hingegen werden schließlich gefasst, für ihre Verbrechen vor Gericht gestellt und bestraft meinen russische Kommentatoren.