Flüchtlingsrat beklagt brutale Abschiebungen durch linke Ramelow-Regierung in Thüringen

Siebenjährige abgeschoben - auch Roma werden abgeschoben

Einen neuen Höhepunkt an Brutalität hat die Abschiebepraxis in Thüringen erreicht. Das machte der Flüchtlingsrat Thüringen e.V. vor zwei Tagen in einer Presseerklärung bekannt. Das Bundesland wird seit Dezember 2014 von einer rot-rot-grünen Koalition unter Bodo Ramelow (Die Linke) regiert.

Dabei war  im Dezember 2014 seine erste Amtshandlung als Ministerpräsident, eine Absdchiebestopp aus humanitären Gründen zu verhängen.

Begünstigt werden damit etwa 1900 in Thüringen lebende Personen aus 15 Herkunftsländern, deren Abschiebung vollziehbar wäre. Aus humanitären Gründen erhalten sie mit dem Beschluss, der bis Ende März gilt, dennoch ein Aufenthaltsrecht. Von der Abschiebung bedroht seien auch Roma, aber nicht ausschließlich, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nach der zweiten Sitzung seines Kabinetts.

Thüringen orientierte sich juristisch an einer Anordnung Schleswig-Holsteins, die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) scharf kritisiert wurde. Dafür wurde Ramelow gefeiert.

Nach Angaben des Flüchtlingsrats wurde nun aber am frühen Mittwochmorgen eine fünfköpfige albanische Familie aus Obermehler im Unstrut-Hainich-Kreis auseinandergerissen und der Vater mit einer seiner Töchter sofort abgeschoben.

Noch vor Morgengrauen, gegen fünf Uhr früh, drangen Polizisten mit einem Beamten der Ausländerbehörde in die Wohnung der Familie Musta ein. Als sie feststellten, dass die sechzehnjährige Tochter nicht anwesend war, entschieden Polizei und Behörde „spontan“ (wie es in der Presseerklärung heißt), „den Vater und die elfjährige Tochter Klavia abzuschieben“.

Die Mutter blieb verzweifelt zurück. Sie hat nun die behördliche Auflage, dem Amt bis zum Montag mitzuteilen, ob und wann die restliche Familie das Land „freiwillig“ verlässt. Andernfalls riskiert sie, ebenfalls bei Nacht und Nebel abgeschoben zu werden. Wie es in der Presseerklärung zu Recht heißt, wird dadurch „das Grundrecht auf Schutz der Familie und Kinderrechte grundlegend missachtet“.

Dabei ist dies keineswegs ein Einzelfall, bei dem in den letzten Wochen „massive Rechtsbrüche begangen wurden, um Menschen um jeden Preis mit staatlicher Gewalt aus dem Land zu bringen“, heißt es in der Presseerklärung.

Schon am 22. März sei die siebenjährige Sadija Miftari abgeschoben worden. Das kleine Mädchen, „das aufgrund von Kindeswohlgefährdung aus der Familie genommen und in einer Art Pflegefamilie untergebracht wurde“, sei von dort mitten in der Nacht abgeholt worden, um mit der leiblichen Familie gemeinsam nach Mazedonien abgeschoben zu werden.

Der Flüchtlingsrat „kritisiert die Abschiebepraxis in Thüringen auf das Schärfste“, heißt es in der Presseerklärung. „Wir sind entsetzt und schockiert über dieses gegen alle rechtlichen und moralischen Vorgaben verstoßende und skandalöse Vorgehen“, so Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat.

Am Telefon berichtete Ellen Könneker  „Wir haben es hier mit einer ganz neuen Dimension zu tun: In Thüringen wird massiv abgeschoben, auch in Fällen, die ganz klar rechtswidrig gehandhabt werden.“

Der Flüchtlingsrat beklagt also eindeutig illegale bzw. rein willkürliche Abschiebungen, die für ein eLinksregierung eine Schande wären, wenn sich dieser Verdacht bestätigen sollte. 

Im Falle des kleinen Mädchens habe die Behörde das Kind zuerst „wegen Gefährdung des Kindeswohls“ aus der Familie genommen, um es dann aus der Pflegefamilie wieder herauszureißen und mit derselben Familie abzuschieben, die man zuvor als Gefährdung für das Kindeswohl betrachtet hatte.

Verantwortlich für die Abschiebungen sind die Thüringer Landesregierung, ihr Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und der thüringische Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, Dieter Lauinger (Bündnis 90/Die Grünen). Sie haben in der Flüchtlingspolitik seit einem halben Jahr die Abschiebungen systematisch hochgefahren.

Anfang 2016 brüstete sich Migrationsminister Lauinger damit, Thüringen habe im Jahr davor 460 Personen abgeschoben. Insgesamt seien sogar 1600 Menschen „wieder gegangen“, knapp 1200 davon jedoch angeblich „freiwillig“. Laut der Thüringer Allgemeinen hatte Lauinger im Januar die „zögerliche Haltung einiger Landkreise“ kritisiert, weil sie „keinerlei Abschiebebedarf“ angemeldet hatten, und die Landräte aufgefordert, „ihre Hausaufgaben [zu] erledigen“.

Wie „freiwillig“ diese Ausreise in den meisten Fällen erfolgt, wird an dem jüngsten Beispiel der abgeschobenen Familie deutlich: Die Mutter wird jetzt unter massiven Druck gesetzt, zusammen mit der sechzehnjährigen Tochter und einem dreizehnjährigen Jungen dem Vater nach Albanien nachzureisen. Sie kann sich aussuchen, ob sie „freiwillig“ geht oder riskiert, ebenfalls bei Nacht und Nebel abgeschoben zu werden.

Seit Ende letzten Jahres organisiert die von der Linkspartei geführte Landesregierung regelmäßig Massenabschiebungen. Bereits Ende 2015 schrieb die Thüringer Allgemeine: „Zuletzt waren bei mehreren, in der Nacht durchgeführten Massenabschiebungen fast 200 Menschen auf den Balkan zurückgeflogen worden. Betroffen waren vor allem Familien mit Kindern, die teilweise bereits etliche Jahre in Deutschland lebten.“

Die Organisation „Roma Thüringen“ beschrieb im Dezember die brutale Sammelabschiebung mehrerer Roma-Familien mit Kindern aus Erfurt nach Belgrad. „Die Betroffenen erwachten in der besagten Nacht dadurch, dass PolizistInnen plötzlich in ihrem Zimmer neben dem Bett standen und das Licht anschalteten. Sie hatten vorher weder geklingelt noch angeklopft. Den Menschen wurde außerdem das Telefon abgenommen, als sie Andere von ihrer Abschiebung benachrichtigen wollten. Damit wurde ihnen auch der Kontakt zu AnwältInnen verwehrt.“

Pro Asyl hat die Berliner Bundesregierung mehrfach aufgefordert, die Einstufung der Westbalkanstaaten, darunter Albanien, als „sichere Herkunftsländer“ insgesamt rückgängig zu machen. Solche Pauschalurteile über ganze Staaten – je nach politischem Gutdünken – seien mit verfassungsrechtlichen Vorgaben überhaupt nicht vereinbar. Einzelfallprüfungen würden umgangen und zahlreiche Menschen werden abgeschoben, die bisher durch die „Duldung“ davor geschützt waren.

Auch das  ist faktisch eine Aushöhlung des Asylrechtes.

Thüringen setzt diese Entscheidung der Bundesregierung mit besonderer Härte um, auch gegen Familien mit Kindern. Wie zynisch der grüne Landesminister dabei vorgeht, beweist ein Rückführungserlass, den Lauinger vor zwei Monaten auf der Website seines Ministeriums veröffentlichte.

Es handelt sich um eine Anweisung zur „Organisation und Durchführung von Abschiebungen“, die sich an die „Ausländerbehörden sowie die Thüringer Landespolizeidirektion“ richtet. Darin heißt es, laut Grundgesetz stehe „die Familie unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung… bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen … [ist] das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist … Abschiebungen von Familien oder alleinerziehenden Elternteilen mit minderjährigen Kindern sind grundsätzlich so zu organisieren, dass der Abholungszeitpunkt nicht zwischen 21:00 Uhr und 5:30 Uhr des Folgetages liegt.“

Weiter heißt es, die Durchführung der Abschiebung sei so zu organisieren, dass minderjährige Kinder nicht „aus Schulen oder Kindertageseinrichtungen – zum Zwecke der gemeinsamen Abschiebung mit den Familienangehörigen – abgeholt werden. Sofern dies im Einzelfall ausnahmsweise unvermeidbar ist, soll die Abholung so erfolgen, dass die Mitschüler bzw. anderen Kinder in den Kindertageseinrichtungen nicht verängstigt werden …“

Bei Abschiebungen von Roma-Familien sei „mit Blick auf die Diskriminierungs- und Gewalterfahrungen dieser Volksgruppe auf angemessene Sensibilität im Vollzug durch Ausländerbehörden und Vollzugsbeamte zu achten …“

Notorisch wurde im letzten Oktober auch der thüringische SPD-Vorsitzende Andreas Bausewein, der in einem „Offenen Brief“ an Bundeskanzlerin Merkel und Bodo Ramelow die Forderung aufstellte, Flüchtlingskinder vom Schulunterricht fernzuhalten.

Doch die Flüchtlingspolitik von Bodo Ramelow war nicht immer so.

Als sich im September 2015 die Flüchtlinge nicht mehr von Grenzen, Zäunen und Schikanen abhalten ließen, und sich zu Fuß aus dem Balkan in Richtung Mittel- und Nordeuropa aufmachten, war es der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow („Die Linke“), der mit Megaphon in der Hand die Neuankömmlinge höchstpersönlich begrüßte. Der lebende Beweis, dass Links gleich Menschlichkeit heißt – unabhängig von den Herausforderungen, die für die Lokalpolitik unbestreitbar damit verbunden sind. Kürzlich dann der große Schock: Am 2. Dezember 2015 wurden – allen herzlichen Worten Ramelows zum Trotz – 63 Menschen von Thüringen nach Mazedonien abgeschoben. Das war nicht die erste Sammelabschiebung unter der Ägide Ramelows. Z. B. wurden Ende November 123 abgelehnte Asylsuchende in einer gemeinsamen Sammelabschiebung der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach Serbien ausgeflogen.

In der vergangenen Woche wurde erneut eine Sammelabschiebung von Thüringen durchgeführt. Einer Pressemitteilung der Organisation „The Voice – Flüchtlinge und Asyl in Deutschland“ zufolge versuchten zirka 20 Personen aus einer Flüchtlingsunterkunft in Erfurt morgens zwischen 4.00 und 5.30 Uhr mit einer Sitzblockade vor dem Polizeifahrzeug den Abtransport einer Roma-Familie nach Serbien zu verhindern. Dieses Sit-In wurde seitens der thüringischen Polizei gewaltsam aufgelöst, dabei wurden laut „The Voice“ mehrere Personen leicht verletzt.

Schon im Sommer war im Grunde klar, dass das Bild des barmherzigen Landeschefs trügt. Als Ramelow am 5. Dezember 2014 zum ersten „Linken“-Ministerpräsidenten gekürt wurde, erließ er zunächst einmal einen Winter-Abschiebestopp. Dafür wurde er

von seinen Fans und seinen Genossinnen und Genossen gebührend gefeiert. Doch „Winter-Abschiebestopp“ legt nahe, dass zu anderen Zeiten sehr wohl abgeschoben werden wird. Kurz nachdem er medienwirksam persönlich die Flüchtlinge begrüßt hat, stimmte die thüringische Regierung am 13. September 2015 der Wiedereinführung der Personenkontrollen an der deutschen Grenze zu Österreich zu. Zumindest wies Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in verschiedenen Nachrichtensendungen darauf hin, dass diese Maßnahme mit Zustimmung aller Regierungschefinnen und -chefs getroffen worden sei. Die Thüringer Staatskanzlei mag sich dazu nicht äußern. Eine diesbezügliche Frage wurde mit der Antwort beschieden, Grenzkon­trollen seien Angelegenheit des Bundes, dafür bedürfe es nicht der Zustimmung der Bundesländer.

Am 24. September 2015 gab es eine „Besprechung der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder zur Asyl- und Flüchtlingspolitik“, auf der die Vorlage für das am 18.10.2015 im Bundesrat abgestimmte „Asylverfahrenbeschleunigungsgesetz“, das so genannte „Asyl-Paket“, beraten wurde. „Wer keine Bleibeperspektive hat, muss Deutschland verlassen … Bund und Länder verpflichten sich zur konsequenten Durchsetzung bestehender Ausreisepflichten.“ Um das alles möglichst reibungslos zu bewerkstelligen, sollten die Flüchtlinge zunächst in „Wartezentren“ aufgefangen werden, wo sie auch den Asylantrag stellen können. Danach sollen sie dann auf die einzelnen Bundesländer verteilt werden, anschließend auf die Kommunen.

Thüringen widersprach bei der Festlegung der drei Balkanstaaten und der „unzulässigen Verknüpfung“ (Ramelow) des Themas Flüchtlingspolitik mit „Regionalisierungsmittel[n], also [den] Bundeshilfen für den Schienennahverkehr der Länder“, und erklärte, „dass mit der Verabschiedung des MPK-Beschlusses keine Präjudizierung seines Stimmverhaltens im Bundesrat zu dem entsprechenden Gesetzespaket verbunden ist“. Mit anderen Worten: Thüringen behielt sich vor, dem Gesetz im Bundesrat gegebenenfalls nicht zuzustimmen.

Wenig später begann Ramelow in verschiedenen Medien-Intervies die zügige Abwicklung der Asylanträge zu fordern, z. B. im ARD-Magazin „Bericht aus Berlin“. Dasselbe forderte auch der neue Ko-Vorsitzende der Partei „Die Linke“, Dietmar Bartsch. Ebenfalls im „Bericht aus Berlin“. Um die der zügigen Bearbeitung folgende massenhafte Ausreise zu gewährleisten, wurde die entsprechende Behörde in Erfurt personell aufgestockt. Bei der Abstimmung am 18. Oktober 2015 im Bundesrat enthielt sich Thüringen tatsächlich der Stimme. Er werde dagegen kämpfen wie ein Löwe, sagte Ramelow im Vorfeld der Abstimmung. Viele in seiner Partei atmeten auf. Wenn sie mal richtig hingehört hätten, dann wüssten sie, dass Ramelow nicht gegen die Verschärfung des Asylrechts „kämpfen wie ein Löwe“ wollte, sondern gegen die Kürzung der Regionalisierungsmittel. Dieser Passus wurde aus der Gesetzesvorlage entfernt und stand am 18. Oktober 2015 nicht mehr zu Debatte.

In der Begründung der Enthaltung wies Ramelow darauf hin, dass „ein lebenslanges Arbeitsverbot für Menschen, die keine Anerkennung als Asylbewerber erhalten, aber nicht abgeschoben werden können, diese Menschen – gelinde gesagt – in die Illegalität und in die soziale Stigmatisierung treibt.“ Ansonsten lobte er das Regelwerk, nannte allerdings „Bedenken, die mehr als nebensächlicher Natur sind“. Diese Bedenken bestanden indes nicht in Bezug auf den Umgang mit den Geflüchteten, sondern dem Finanzierungskonzept des Bundes, sich nur zu 1/5 an den Kosten für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Asylsuchenden zu beteiligen. „Diese Relationen … führen die Haushalte von Ländern und Kommunen, das muss man mit aller Deutlichkeit sagen, spätestens Ende kommenden Jahres an den Rand der Handlungsfähigkeit.“

Trotz der Enthaltung trage auch Thüringen in der Asyl- und Flüchtlings- und Integrationspolitik den Konsens der Länder: „Uns trennt nicht die künstliche Unterscheidung zwischen Humanismus und Realismus. Uns eint ein Realismus in humanitärer Verantwortung.“ Seine Rede schloss er mit den Worten: „Deshalb, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist unsere Enthaltung zu dem Gesetzespaket kein ‚Nein‘ zur aktuellen Poliitk der Bundesrepublik. Und mit unserem ‚Ja‘ zu den weiteren Abstimmungspunkten unterstreichen wir die Solidarität mit allen Bundesländern und der Bundesregierung in dieser für unser Land wichtigen Frage. Heute und in Zukunft.“

Ramelow kündigte schon vor Monaten an, dass es in diesem Jahr keinen Winter-Abschiebestopp geben werde. Anfang November wurden die beiden thüringischen Flughäfen Erfurt-Weimar und Altenburg-Nobitz als „Abschiebe-Drehkreuz“ ins Gespräch gebracht. Sie seien tauglich, von dort aus Sammelabschiebungen der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg durchzuführen. Auch mit Transall-Maschinen, also Militär-Flugzeugen, die auf einem zivilen Flughafen starten und landen. Militärmaschinen sind als Transportmittel für Sammelabschiebungen im Gespräch, weil Militärflughäfen von der Öffentlichkeit – und somit auch Widerstand – abgeschirmt sind und es beim Flug zu keinerlei Zwischenfällen, z. B. durch gegen Abschiebung protestierende Mitreisende, kommt. Die beiden fraglichen Flughäfen sind nicht sonderlich frequentiert, und somit eine finanzielle Belastung für das Bundesland. Die Umwandlung in Abschiebe-Flughäfen könnte das ändern. Dieser Deal kam allerdings nicht zustande, da der Bund das Angebot aus Thüringen ablehnte.

Ramelow macht derzeit Abschiebungen salonfähig, wie einst die SPD den Sozialabbau und die Grünen den Krieg. Der Aufschrei innerhalb der Partei „Die Linke“ blieb – bis auf wenige Ausnahmen – allerdings aus.

Auch bei dem Fraktionsvorsitzenden-Treffen der Partei in Thüringen am ersten Dezember-Wochenende wurde das Thema nicht debattiert. Zumindest drang von einer derartigen Diskussion nichts an die Öffentlichkeit. Lediglich bei der Tagung des Parteivorstandes am selben Wochenende wurden die Abschiebungen „bei Nacht und Nebel“ gerügt.

Quelle: World Socialiste Website und UZ

Konsequent: Israel beliefert IS Gotteskrieger in Syrien mit Waffen

Selbst rechtspopulistische und transatlantische , nato affine Medien  wie NTV müssen es zugeben.

US Geheimdienstdokumente hatten in der Vergangenheit enthüllt, dass die USA die Entstehung des IS in Syrien früh erkannte und begrüsste, weil das auch im Interesse der Opposition zu Assad sei und diese Entwicklung sogar puschte..

Israelische Waffen auf dem Weg zum IS beschlagnahmt.

Im Süden Syriens haben Soldaten der syrischen Armee eine Waffenlieferung abgefangen, die sich auf dem Weg zu Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat befand. Pikantes Detail: Bei den Minen, Mörsergranaten, Raketenwerfern und Handgranaten soll es sich um Waffen aus israelischer Produktion handeln, berichtet die Zeitung "Jerusalem Post" und verschiedene syrische Medien.

  • Demnach sei der Wagen nahe Al-Suweida im Südwesten des Landes von syrischen Soldaten angehalten worden. Al-Suweida liegt etwa 80 Kilometer Luftlinie von der syrisch-israelischen Grenze entfernt. Er soll sich auf dem Weg in den Osten des Landes befunden haben, der vom IS kontrolliert wird.
  • Völlig unklar ist, wie Waffen aus israelischer Produktion in die Hände des IS kommen konnten. Den Angaben zufolge soll es sich bei dem Fahrer des Wagens um einen Anhänger der Dschihadisten gehandelt haben. Er sei bei der Kontrolle erschossen worden.

 

 Marxist Paul Mason postuliert  Postkapitalismus und fordert Grundeinkommen

Mit seinem Buch »Postkapitalismus« macht er Furore. In den Feuilletons und unter Linken wird über ihn viel diskutiert. Der britische »Guardian« nennt ihn sogar einen »würdigen Nachfolger von Marx« - Paul Mason hat offenbar einen Nerv getroffen.

Wissen kann man, dass die Krise, die spätestens 2008 begann, nicht enden will. Der Spätkapitalismus hat nicht mehr nur die guten alten Legitimationsprobleme, vielmehr scheinen seine Eliten von der Aufgabe überfordert, ihn am Laufen zu halten. Dass die gegenwärtige Krise zugleich der Beginn vom Ende des Kapitalismus ist, Beginn des Übergangs zum Postkapitalismus, das behauptet der Journalist Paul Mason in einem Buch, das auf Deutsch den Untertitel "Grundrisse einer kommenden Ökonomie" trägt. Im Englischen - "A Guide to Our Future" - schwingt die Erinnerung an Karl Marx nicht mit, aber im Buch selber spielt sie eine große Rolle.

Die Digitalisierung habe schon einen neue Raum neben Markt und Staat geschaffen, der den Kapitalismus überflüssig machen könnte.
Konsequent fordert er deshalb ein Grundeinkommen für alle.

Als Beispiel für ein produktives Engagement von Menschen in ihrer Freizeit nennt Mason die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Wer sich dafür engagiert, betreibe nicht etwa nur ein Hobby. Stattdessen sieht Mason in solchen »kollaborativen Produktionen« jenseits von Staat und Markt einen dritten wirtschaftlichen Sektor – in dem sich, so Mason, bereits der Kern einer neuen, post-kapitalistischen Gesellschaft herauspräge.

»Die Mauern werden fallen, die das Eigentum schützen«
Paul Mason macht mit seinem Buch »Postkapitalismus« Furore. Warum in der digitalen Revolution eine Chance für eine gesellschaftliche Revolution liegt – ein Gespräch.

»Ähnlich war es übrigens auch beim Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus«, sagt Mason. Die ersten Unternehmen und Banken hätten damals noch etwas Inoffizielles und Verborgenes an sich gehabt - dann sei es im 17. Jahrhundert zum Aufstieg der Niederländischen Ostindien-Kompanie und der Britischen Ostindien-Kompanie gekommen. »Damit wurden inoffizielle Strukturen plötzlich etwas ganz Offizielles und Mächtiges«, so der Journalist. Parallelen sieht er zu kollaborativen Projekten wie Wikipedia oder Linux: »Etwas, das heute noch wie ein Hobby ausschaut, ist bereits der Kern eines neuen Wirtschaftsmodells.« Masons neues Buch versucht die »Grundrisse einer kommenden Ökonomie« auszuloten. Er setzt sich darin mit den ökonomischen Krisen des real existierenden Kapitalismus, mit der zunehmenden Digitalisierung und mit einer möglichen Überwindung des Kapitalismus auseinander. Den sieht Mason nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Digitalisierung auf dem absteigenden Ast. Digitale Werte würden sich angesichts ihrer prinzipiell unendlichen Reproduzierbarkeit schnell verflüchtigen. Versuche, dies mit Hilfe von Urheberrechten zu verhindern, sind Mason zufolge zum Scheitern bestimmt: »So ein Rechtssystem funktioniert nur, indem es Anwälte tagtäglich wieder aufbauen. Doch so läuft der Kapitalismus nicht.« Man habe schon am Beispiel der Sowjetunion beobachten können, was mit Systemen passiere, die nur noch von Bürokraten aufrechterhalten werden, so Mason: »Sie scheitern. Deswegen werden auch die Mauern fallen, die errichtet wurden, um das digitale Eigentum zu schützen.

Mason fundiert seine These zunächst durch eine Adaption von Nikolai Kondratjews „Wellentheorie“, die die gesamte Entwicklung des Industriekapitalismus in vier lange, etwa 50-jährige regelmäßige Wellen oder Zyklen einteilt, bestehend jeweils aus einem von einem (technologischen) Paradigmenwechsel in der Produktionsweise bestimmten Auf- und einem darauf folgenden Abschwung, der dann letztlich wiederum die Entwicklung neuer Technologien notwendig mache. Diese Lang-Wellen umfassten ab 1790 die Etablierung des Fabriksystems, nach 1848 vor allem die Ausbreitung der Eisenbahn, ab den 1890ern die Schwer- und Elektroindustrie und seit den späten 1940er Jahren die bis heute vorherrschende, zunehmend automatisierte Produktion von Massenkonsumgütern. Seit den 1990ern nun sei zwar pünktlich die Herausbildung eines neuen Paradigmas von zunehmend mobilen, globalen Netzwerk- und Kommunikationstechnologien und Informationsgütern zu beobachten, doch seine Entwicklung werde gebremst – durch den Neoliberalismus einerseits und das Wesen der Technologien selbst andererseits.

Denn die Etablierung eines neuen Paradigmas sei tatsächlich immer erst die zweite Adaptionsform des Kapitals. Die erste Reaktion auf den beginnenden Abschwung seien stets Lohnkürzungen und eine Qualifikationsrückbildung in der Arbeiterschaft. Erst der erfolgreiche Widerstand der Arbeiter habe bisher immer die Suche nach neuen Technologien und die letztliche Durchsetzung von neuen Produktionsweisen und Geschäftsmodellen hervorgebracht. Mason ergänzt hier Kondratjews Wellentheorie um den Faktor Klassenkampf.

Bei aller angebrachten geschichtsphilosophischen Skepsis ermöglicht diese Darstellung eine neue Art von Fokus auf den angenommenen Kernpunkt der neoliberalen Wende seit den 1970er Jahren: die systematische Zerstörung der organisierten Arbeiterklasse und damit ihres Widerstands gegen den seitdem fortschreitenden Verfall der Reallöhne und die Aushöhlung des Sozialstaats. Stattdessen ist die Arbeiterschaft den falschen Verlockungen der neoliberalen Leistungs-, Flexibilitäts- und Selbstverwirklichungsideologie bereitwillig erlegen. Diese Situation ermöglicht also das, was Colin Crouch „das befremdliche Überleben des Neoliberalismus“ genannt hat, und zwar auf dem Rücken einer atomisierten und präkarisierten Arbeiterschaft. Dass dieses Überleben aber inzwischen großenteils bloß ein krisengebeuteltes Vor-sich-hin-Vegetieren ist, hängt eben damit zusammen, dass die neuen (Informations-)Technologien, die dieses Mal überhaupt kein neues Produktionsparadigma bilden, sondern eigentlich nur die Profite des alten hatten steigern sollen, gerade dies nicht vermögen. Genau deswegen aber sei auch der erneute zyklische Ausweg einer neuen Form von Kapitalismus, und zwar eines voll ausgebildeten Info-Kapitalismus, stark erschwert. Die immanente Tendenz der Informationstechnologien lautet: Postkapitalismus.

Die 'aufgehobene' Arbeiterklasse

Mason entwickelt nun eine Theorie des informationsbasierten Postkapitalismus, als dessen frühester Prophet der unvermeidliche Karl Marx hier allerdings in apokrypher Form erscheint: und zwar mit seiner Vorstellung einer wissensbasierten Produktivitätssteigerung „unter der Kontrolle des general intellectaus dem nachgelassenen Maschinenfragment und mit seiner Arbeitswerttheorie. Letztere ist Mason zufolge unter Ökonomen nicht sehr beliebt, weil sie sich nicht besonders gut dazu eigne, Marktbewegungen vorherzusagen, und wurde zuletzt auch etwa vom Philosophen Christoph Türcke in seiner Philosophie des Geldes abgelehnt, in der er entsprechend auch der „mikroelektronischen Revolution“ keine besondere Bedeutung bei der Überwindung, sondern allein bei der Beschleunigung des Kapitalismus beimisst.

Die Arbeitswerttheorie besagt, dass sich der Wert einer Ware objektiv aus der zu ihrer Herstellung gesellschaftlich notwendigen Arbeitszeit ergibt (und nicht aus ihrem subjektiven Gebrauchswert, wie es die heute tonangebende Grenznutzentheorie vorsieht). Vor dem Hintergrund von MarxMaschinenfragment lässt sich mit der Arbeitswerttheorie laut Mason beispielsweise Software – und damit auch ein von dieser gesteuerter automatisierter Prozess – als eine Maschine betrachten, die praktisch ohne Aufwand endlos reproduzierbar ist, und deren Wert und Grenznutzen deshalb gegen null tendiert. Das hört sich erst einmal schlecht an, bedeutet aber letztlich vor allem, dass keine Arbeit mehr zu ihrer Herstellung nötig ist – und dass sie nichts kostet: Die arbeitsfreie Gesellschaft im Überfluss von „free stuff“ ist nah. Oder vielmehr eine, in der die einzig verbleibende notwendige Arbeit ganz überwiegend kreativer oder sozialer Natur sein wird. Sobald aber die Preise gegen null gehen, versagt die Marktlogik, und eine Nicht-Marktwirtschaft, eine Art Share Economy entsteht (unter der man sich allerdings nicht Airbnb vorstellen sollte – wie es entweder böswillig oder einfach nur etwas dämlich Douglas Murray im Spectator tut –, sondern eher ein flächendeckendes Couchsurfing, also im Grunde keine Economy mehr im herkömmlichen ökonomischen Sinn).

So weit Masons Theorie, die sich für viele sicher irgendwie schon sehr real, aber zugleich noch weit entfernt anhört. Denn wenn auch die meisten von uns sicher schon längst ständig frei und kostenlos in alle Richtungen Informationsgüter austauschen, erleben wir zugleich, wie natürlich die Exponenten der alten Marktwirtschaft aggressiv ihre Pfründe zu verteidigen suchen und aus Ausbeutungsgründen eine sozialverträgliche vollständige Automatisierung behindern. Dabei haben sie sich laut Mason allerdings selbst ihren „Totengräber“ geschaffen: das Netzwerkprekariat als im Hegelschen Sinne „aufgehobene“ Arbeiterklasse. Deren Geschichte zeichnet Mason eindringlich nach, von Marx’ ursprünglichem Irrtum bezüglich ihres revolutionären Potenzials bis hin zu ihrem notwendigen Ende im Ende der Arbeit, in dem sie allerdings nun endlich zugleich das historische Subjekt einer neuen gesellschaftlichen Ordnung werden soll.

Auch Zizek hatte in einem Buch schon vorher den Kapitalismus grundsätzlich kritisiert.

Angesichts der globalen Dauerkrisen der neoliberalen Wirtschaftsordnung spätestens seit 2007/08 stellt sich zunehmend wieder die zugegeben recht alte Frage, ob es ausreicht, das kapitalistische System nur zu reparierenwenn auch anders als es durch sogenannte „Strukturreformen“ angeblich allenthalben versucht wird –, oder ob eine radikalere Lösung, sprich ein anderes, besseres System notwendig ist. Kurz: Reform oder Revolution?

Einer, der schon immer für die zweite Variante plädiert hat, ist der slowenische Philosoph Slavoj Žižek. Auch sein Buch Trouble in Paradise. From the End of History to the End of Capitalism, das Ende Oktober auf Deutsch erscheint, nimmt die Perspektive einer radikalen Emanzipation vom Kapitalismus ein.

Dabei aber liefert es zunächst einmal konzise, widerspruchsgesättigte Analysen der gegenwärtigen Lage, und zwar mithilfe des für Žižek bekannten Instrumentariums: Hegel, Marx, Nietzsche, Lacan, eine gute Ladung Popkultur und jede Menge politisch inkorrekte „dialektische“ Witze.

Der Titel des Buchs ist eine Anspielung auf den gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1932 über das Einbrecher-Paar Gaston und Lily, deren harmonische Beziehung durch Gastons Liebe zu einem ihrer reichen Opfer gestört wird.

Dass Žižek diese Störung einer sexuellen Beziehung als Metapher für die gegenwärtige politisch-ökonomische Situation verwendet, illustriert auch seinen psychoanalytischen Zugriff.

Bei ihm steht das (angebliche) Paradies für das (angebliche) „Ende der Geschichte“, als das Francis Fukuyama 1989/92 den Sieg des liberal-demokratischen Kapitalismus als der besten aller möglichen Gesellschaftsordnungen bezeichnet hat. Der Ärger in diesem Paradies aber ist seine offensichtliche gegenwärtige Krise, die auch Fukuyama schon zur Rücknahme seiner Endzeitutopie gebracht habe. Doch die „kommunistische Hypothese“, die Žižek dieser Konstellation gegenüberstellt, lässt sich ebenfalls aus Lubitschs Film herleiten.

So wie der letzlich die Ehe von Gaston und Lily als „the most dark and daring of all transgressions“ gegenüber der etablierten Transgressivität einer promiskuitiven Postmoderne hinstelle, sei auch der alte Kampf um emanzipatorische Ideale wie Gleichheit, Demokratie und Solidarität noch immer die kühnste und aufregendste Unternehmung gegen das letztlich todlangweilige immer gleiche kapitalistische Versprechen des immer Neuen. Žižek wertet hier also gut nietzscheanisch nicht nur den radikalen linken Kämpfer zum wahren „Konservativen“ um, er macht diesen Konservativen zugleich auch wieder zum wahren „Subversiven“.

Systemimmanente Widersprüche

So weit, so Žižek. In der Tat sind nicht unbeträchtliche Teile des Buchs gewissermaßen recycelt, zum Beispiel aus dem gleichzeitig erschienen Total Recoil. Towards a New Foundation of Dialectical Materialism, aber auch aus seinen anderen – und manchmal sogar aus sich selbst.

Kürzlich hat Žižek auch anlässlich des Auftritts der slowenischen Band Laibach in Nordkorea einige der abenteuerlichsten Ausschnitte des Buchs in der Welt veröffentlicht.

Aber er liefert gleichzeitig auch das Programm für dieses Selbstrecycling: das des echten Radikalen, der weniger ein kreatives Genie zu sein habe, als vielmehr ein Apostel, der immer und immer wieder ein und dieselbe wahre Botschaft wiederhole. Žižeks Botschaft ist die von der Krise des Kapitalismus und seinen inneren Widersprüchen. Und sie ist hier meist sehr überzeugend vorgetragen.

AfD verankert hinter Religionskritik versteckten Rassismus gegen Muslime programmatisch

(DT/KNA/reh) Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat die Aussage führender AfD-Politiker, wonach der Islam nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei, scharf kritisiert. „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Eine ganze Religion, ja, eine der großen Weltreligionen wird hier in gehässiger Absicht an den Pranger gestellt“, sagte er am Sonntag auf domradio.de.

Ein Blick ins Grundgesetz hätte gereicht, um festzustellen, dass in Deutschland Religionsfreiheit gelte. So dürfe niemand, weder Christen noch Muslime, aufgrund seines Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden. „Wer Muslime, so wie die AfD-Parteispitze, verunglimpft, der sollte sich klar machen, dass Gebetshäuser und Moscheen hier genauso durch das Grundgesetz geschützt sind wie unsere Kirchen und Kapellen“, unterstrich Woelki.

Der Islam sei genauso mit dem Grundgesetz vereinbar wie Judentum oder Christentum. „Hier lassen gläubige Muslime, Juden und Christen sich nicht auseinanderdividieren“, so der Kardinal. Wer aber die grundgesetzlich garantierte Glaubens- und Religionsfreiheit infrage stelle, müsse sich selbst fragen, ob er mit seinen „angstschürenden Forderungen den Boden des Grundgesetzes nicht längst verlassen“ habe, erklärte der Kölner Erzbischof.

Gerade die leidvolle deutsche Geschichte verpflichte hier ganz besonders. „Nie wieder dürfen bei uns Menschen aufgrund ihrer Rasse, Herkunft oder Religion ausgegrenzt und verfolgt werden“, forderte der Kardinal. „Nein, solche Alternativen für Deutschland brauchen wir nicht!“

Die Pauschalisierung der Islamkritik zeigt, dass es nicht um die Religion geht sondern um den Menschen hinter der Religion. Die Kritik zielt  auf Herkunft und Abstammung dieser Menschen und ist dehlab völkisch  und rassitisch motiviert.

In Wahrheit stehen alle drei großen abrahamitischen Weltreligionen für den Welfrieden und sie haben alle die gleichen religionsideologischen Wurzeln. Die Verkürzung auf eine der drei Weltreligionen entlarvt wie seinerzeit bei den Nazis im 3. Reich, die sich auf das Judentum grundsätzlich fixiert hatten, die rassistische Motivation dieser  selektiven Bashing-Methode.  

Tatsächlich gibt es in allen Weltreligionen Fundamentalisten, die ihre Religion militant kriegerisch und reaktionär interpretieren.

Unterdessen hält die AfD wenige Tage vor ihrem Parteitag am Wochenende  Stuttgart an einem islamkritischen Kurs fest. „Es gibt ja schon eine schleichende Islamisierung durch die Bevölkerungsentwicklung“, sagte der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen in einem am Montag erschienenen Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z). Damit male er „nicht den Teufel an die Wand“, sondern „ich rechne nur nüchtern, wenn ich mir die Zahlenentwicklungen anschaue und in die nahe Zukunft weiterrechne.“

Das bedient Stereotype, die auch die Nazis im 3. Reich im Kampf gegen eine angebliche Judaisierung Europas pflegten.

Minarette und Muezzine sollen  als Herrschaftssymbole des Islam verboten werden. Kirchen und Kathedralen, jüdische Synagogen hingegen nicht - als wenn der Islam oder Gotteshäuser eine Herrschaftsform im Lande darstellen würden - absurder geht es kaum.

Petrys Vorstandskollege Jörg Meuthen hat Herrn Höckes Vergleich des Reproduktionsverhaltens von Schwarzen mit Kaninchen und Mäusen als indiskutabel bezeichnet. Herr Höcke gehöre gleichwohl zum Spektrum der AfD. Offensichtlich ist Björn Höckes Rassenlehre in der AfD salonfähig.

Andererseits will die Partei der Superreichen den Sozialabbau forcieren,  Steuern insbesondere für Reiche senken und den Neoliberalismus verankern.

 Es dürfe keine völlige Gleichstellung der Homo-Ehe mit der traditionellen Familie geben.

Das Anfang 2016 von zirka 40 Einzelpersonen gegründete Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus!“ rief am Samstag und Sonntag, 23. und 24. April, zu einer bundesweiten Aktionskonferenz in der Bankenmetropole Frankfurt auf. 600 TeilnehmerInnen aus dem gesamten Bundesgebiet folgten der Einladung und machten diese erste Konferenz aus dem Stand zu einem Erfolg. Es wurde unter anderem beschlossen, mindestens 10 000 „StammtischkämpferInnen“ auszubilden und in der ersten Hälfte des Wahljahrs 2017 zusammen mit anderen ein Großereignis zu organisieren. „Unsere Alternative heißt Solidarität!“, steht in der Abschlusserklärung (siehe unten im Wortlaut).

Das Bündnis repräsentiert eine Vielzahl von Organisationen, Parteien, Gewerkschaften, AktivistInnen, AntifaschistInnen und einzelne Personen. Es hatte ein ansprechendes Programm für die eineinhalbtägige Konferenz im DGB-Haus erarbeitet. Bislang haben mehr als 17 000 Menschen den Aufruf „Aufstehen gegen Rassismus! – Deine Stimme gegen rechte Hetze“ unterzeichnet.

Said Barkan vom Zentralrat der Muslime in Hessen sprach darüber, wie wichtig es sei, gegen anti-islamischen Rassismus aufzustehen. Er werde vor allem durch Pegida transportiert. Der Ausgrenzung arbeitsplatzsuchender Frauen mit Kopftuch müsse Einhalt geboten werden. Man müsse Maßnahmen entwickeln und umsetzen, um Angriffen auf Muslime und Moscheen sowie auf Flüchtlingsunterkünfte zu begegnen. Er vermisse das „Empowerment“ in weiten Schichten der Bevölkerung, wenn es um Anfeindungen gegen Juden und Muslime geht. Abschließend betonte er, dass es wichtig sei, die AfD als verfassungsfeindliche Partei zu demaskieren und die anti-rassistische Prävention insbesondere an Schulen voranzubringen.

Cornelia Kerth von der VVN-BdA sprach darüber, dass die AfD eine Partei der rassistischen Mobilisierung der Bevölkerung sei. Ein intensiver und tiefer Blick in die Parteiprogramme und die dort verwendete Sprache erkläre Vieles. Pegida und AfD verkörpern aus Sicht der VVN-BdA-Sprecherin eine extrem rechtes Weltbild.

Den offiziellen Teil des Tages beendete eine Sprecherin des Aktions-Bündnis gegen den AfD-Bundesparteitag am 30. April mit einem energischen Aufruf zur Mobilisierung. 2000 Delegierte würden zum Parteitag erwartet. Dagegen müsse man ein starkes Zeichen setzen. Die Kritik an der Partei, den handelnden Personen und dem Programm müssten öffentlich deutlich gemacht werden.

Die Abschlussrunde am Nachmittag wurde durch ein Grußwort einer Sprecherin des Bündnisses Jugend gegen Rassismus eröffnet. Sie bat um Unterstützung für den am 27. April geplanten bundesweiten Streiktag von Schülern, Studierenden und Auszubildenden. Ihr Aufruf konzentrierte sich darauf, dass antirassistischer Widerstand geleistet werden müsse. Hilferufe zahlreicher Jugendlicher erreichten das Bündnis. „Jugend gegen Rassismus“ bittet insbesondere die Gewerkschaften um bildungspolitische Unterstützung.

Ein Entwurf für die Abschlusserklärung war bereits am Morgen mit der Bitte um Rückmeldungen in den Workshops verteilt worden. Nun verlas Christine Buchholz, Bundestagsabgeordnete der Linken und Bündnissprecherin von „Aufstehen gegen Rassismus“, die Endfassung. Es folgte eine lebhafte, in Teilen sehr emotionale und kontroverse Diskussion. Nach dem Austausch von Argumenten, Veränderungswünschen und Verbesserungsvorschlägen wurde die vorliegende Version mit geringfügigen Anpassungen mehrheitlich verabschiedet.

Wir wollen der rechten Hetze eine bundesweite, antirassistische Aufklärungskampagne entgegen setzen. Dazu wollen wir innerhalb des nächsten Jahres 10 000 Stammtisch­kämpferinnen und Stammtischkämpfer ausbilden.

* Wir setzen auf die Aktivität von Vielen. Wir wollen Hilfestellung geben, selbst aktiv zu werden und sich zu vernetzen. Wir wollen Material produzieren und öffentliche Aktionen gemeinsam umsetzen. Damit sichtbar wird: Wir sind viele. Rassismus ist keine Alternative!

http://www.beobachternews.de/2016/04/29/buendnis-gegen-rassismus-will-afd-stoppen/

Assads Syrische Armee will jetzt auch Rakka in Syrien vom Faschismus befreien

Nach dem kklaren Wahlsieg bei den Präsidentschaftswahlen in Syrien will der gewählte syrische Präsident Assad jetzt auch die IS- Hauptstadt Rakka vom Faschismus befreien, der da als westlich installierter Gewaltherrschafts-Dschihadismus in Syrien in Erscheinung tritt. 

US- Geheimdienstpapiere hatten vorher enthüllt, dass die US Regierung die Enstehung des IS in  Syrien und die geplante IS- Staatsgründung positiv betrachtet hatte, die sie jetzt angeblich zusammen mit Rußland jedenfalls scheinbar  bekämpft.

Doch in Wahrheit zündeln die USA weiter und unterstützen weiter Dschihadisten, die in Wahrheit mit der Al Kaida und dem IS kooperieren.

US-Verteidigungsminister Ashton Carter hat am Donnerstag den Kongress um zusätzliche 350 Millionen US-Dollar zur Unterstützung der syrischen Opposition ersucht.

Jetzt habe der Kongress diese Gelder eingefroren, erinnerte Carter. Das Programm mit einem Kostenpunkt von 500 Millionen Dollar wurde im Oktober geschlossen.

Zuvor hatten die USA die Entsendung von 250 Soldaten aus Spezialeinheiten nach Syrien beschlossen, um Kämpfer der syrischen Opposition auszubilden.

Zudem unterstützen USA Verbündete wie die Türkei, Saudi Arabien , Katar, die Vereinigten Arabischen Emiraten u. a. den IS massiv. Das Land ist auch in die westliche Öl-Infrastruktur via Irak und in Richtung Türkei eingebunden und beliefert über Zwischenhändler  beisüielsweise auch britische udn türkische  Ölfirmen.  

Die syrischen Streitkräfte planen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine Offensive in Richtung der Städte Deir ez-Zor und Rakka, wie Alexej Borodawkin, ständiger Vertreter Russlands bei der UN in Genf, gegenüber Journalisten äußerte.


Borodawkin erinnerte daran, dass sich die Waffenruhe in Syrien nicht auf die Terrormilizen Islamischer Staat, die Al-Nusra-Front und andere von der Uno als terroristisch eingestufte Gruppierungen erstreckt. In den Resolutionen des UN-Sicherheitsrates sei gar von einer notwendigen Fortsetzung des Kampfes gegen die radikalen Kräfte die Rede.

„Und ebendies tun die syrischen Streitkräfte mit russischer Luftunterstützung. Im Ergebnis dieser Aktivitäten wurde Palmyra befreit, nun werden weitere offensive Operationen in Richtung Deir ez-Zor und Rakka vorbereitet. Gerade gegen solche Gruppierungen wie die Al-Nusra-Front wird in Aleppo und einigen anderen Orten vorgegangen“, so der Diplomat.

Die Waffenruhe in Syrien erstrecke sich nur auf jene Gruppierungen, die sich ihr über das russische Zentrum für Versöhnung in Hmeimim oder über die amerikanischen Strukturen in Amman offiziell angeschlossen haben.

„Sollten illegal bewaffnete Gruppierungen dies nicht getan haben, dann sind ihre Beschwerden darüber, dass ihnen gegenüber die Waffenruhe verletzt werde, ungerechtfertigt. Zuerst muss man sich anschließen“, ergänzte Borodawkin.

Das im Nordosten Syriens gelegene Deir ez-Zor wird seit mehreren Monaten von IS-Kämpfern belagert. Den Terroristen ist es gelungen, alle Zufahrtswege zur Stadt zu blockieren. Rakka ist indessen schon seit mehreren Jahren Hochburg und „Hauptstadt“ des IS.

Die Terrormiliz Islamischer Staat ist heute eine der Hauptbedrohungen für die weltweite Sicherheit. Innerhalb von drei Jahren ist es ihr gelungen, bedeutende Territorien des Iraks und Syriens unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die aktive Phase des Syrien-Einsatzes der russischen Luftwaffe dauerte vom 30. September 2015 bis zum 15. März 2016. Ein Großteil der Gruppierung war Mitte März abgezogen worden, die verbliebenen russischen Flugzeuge und Hubschrauber setzen Angriffe gegen Terroristen-Positionen in Syrien fort.