Der Attentäter war ein deutscher Jens – was sagt ihr jetzt, ihr rechten Hetzer?

Rechtspopulistischen Medien wie BILD, NTV, Focus ist die Enttäuschung darüber, dass der Attentäter kein Muslim sondern ein Deutscher war, genauso anzumerken wie den Rassisten der AfD, CDU nahen rechtspopulistischen Politikern und der neonazistischen NPD.
Es war mal wieder erkenntnistheoretisch interessant, den versteckten Rassismus hinter dem Islambashing zu beobachten. Es war interessant die Reaktionen auf den Anschlag von Münster zu verfolgen. Trotzdem ist es unsere verdammte Pflicht, immer und immer wieder gegen Rassenhetze, die sich hinter einseitiger udn selektiver Religionskritik versteckt, Stellung gegen den unsäglichen udn penetranten Rechtspopulismus zu beziehen dieser Tage.
"Bei dem Attentäter soll es sich um keinen Islamisten handeln", schreibt die "Bild"-Zeitung, "sondern um einen psychisch kranken Deutschen." In diesem kurzen Satz steckt so viel drin. Durch die ausdrückliche Betonung, dass es sich nicht um einen Islamisten handelt, wird suggeriert, dass normalerweise aber eigentlich schon davon auszugehen ist. Die Formulierung soll relativiert das Ganze zusätzlich und versetzt die Angelegenheit in den Angeblich-Zustand, nach dem Motto: Vielleicht ergibt sich ja doch noch ein Zusammenhang. Tatsächlich soll es sich beim Täter, oh Schreck, um einen richtig deutschen Jens handeln. Auch diese Botschaft lässt sich aber natürlich nicht ohne entscheidende Einschränkung überbringen: psychisch krank soll er gewesen sein. Ein Attest, dass seltsamerweise vor allem deutschen Übeltätern gerne hastig ausgestellt wird. Dabei gab es auch reichlich Neonazi-Morde der NSU, von Breivik und vom München-Attentäter in der Republik und in Europa.
Bei muslimischen Attentätern fehlt dieser Reflex eigentlich immer . Eine psychische Labilität wird nicht primär als Hauptcharakter des Täters erwähnt - auch wenn diese vorliegt. .
Nach dem Anschlag in Münster, bei dem der 48-jährige Jens R. am Samstagnachmittag mit einem Kleintransporter in die voll besetzte Außenterrasse eines Altstadt-Lokals gerast ist, ist dasselbe passiert wie nach München, wie nach Berlin: es wird viel gemutmaßt, vorverurteilt, gepöbelt, Angst gestreut. Dabei macht der Ton die Musik, in der Berichterstattung wie in den sozialen Medien – und die oben genannten Feinheiten in der Formulierung können große Auswirkungen auf unsere Einordnung der Ereignisse haben.
Wir dürfen uns nicht beeinflussen lassen
Noch fassungsloser macht nur ihre Reaktion auf die Nachricht, dass es sich jetzt in Münster offenbar um einen deutschen Einzeltäter handelt, der womöglich Kontakte zur rechtsextremen Szene hatte. Man möchte rufen: Was sagt ihr jetzt? Aber natürlich haben sie schon längst was gesagt, und das liest sich zum Beispiel so:
Das muss kein islamischer Anschlag gewesen sein. Klar nicht. Und wenn sich ein deutscher Kranker als Täter herausstellt, dann konstatiere ich: auch von deutschen Mördern und Verrückten haben wir beileibe mehr als genug. Wir brauchen keinen einzigen dazu. #Münster
Es kann sehr müde machen, sich mit solchen Menschen zu befassen. Aber es ist unsere verdammte Pflicht, immer und immer wieder Stellung zu beziehen gegen den unsäglichen Rechtspopulismus dieser Tage. Wir dürfen uns nicht zermürben lassen von der Ausdauer der Hetzer, sondern müssen uns wehren gegen ihre Widerlichkeit – auf der Straße, in Kommentarspalten, überall. Wir müssen ihre Argumente widerlegen und sie dort treffen, wo sie am verwundbarsten sind: in ihrem Intellekt.
Jan Gorkow, Sänger der Band Feine Sahne Fischfilet, sagt in einem heute erschienenen Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Wenn im Jahr 2018 sechs Millionen Leute kein Problem damit haben, eine Partei mit Leuten wie Höcke oder Gauland zu wählen, dann haben wir ein Problem." 2008 hätte man sich das nicht vorstellen können: "Und wenn das heute alles Normalität ist, wo sind wir dann 2028?"
Es liegt an uns, wo wir 2028 sind. Sollen sie reden, wie sie eben reden, die Hetzer, wie sie es nach Ereignissen wie in Münster immer wieder tun werden. Wir müssen sie reden lassen. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir sie akzeptieren müssen, schreibt der Stern in einem Kommentar.
Für die Debatten, die einer solchen Tat folgen, macht es allerdings einen Unterschied, wer als Täter ermittelt wird - auch wenn manche Debatten schon von ihrem Ansatz her infam sind. Die stets erbärmliche AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch legte schon zwanzig Minuten nach den ersten Meldungen in einem Tweet nahe, dass der Täter nur Ausländer/Flüchtling/Islamist sein könne. Sie gehört zu denjenigen Menschen, die nie irgendein Wissen brauchen; sie haben schließlich ihre Gewissheiten. Ein Drama wie dieses scheint einer solchen Hetzerin in ihren Kram zu passen. Sie wird weiter ihre Gelegenheiten suchen und finden.
Niemand hat von dem Mann mit dem sehr amerikanischen Namen Stephen Paddock, der im vergangenen Oktober in Las Vegas ein Massaker anrichtete, auf andere Menschen mit psychischen Problemen geschlossen. Zu Recht (und "psychisch anfällig" ist wohl das Mindeste, was sich über ihn sagen ließ). Niemand wird nun von Jens R. auf andere schließen. Ein Anrecht auf so viel Menschenverstand und Anstand haben aber auch alle, die zum Beispiel mit Vornamen Radouane heißen - sie haben nichts zu schaffen mit dem Islamisten selbigen Vornamens, der neulich in Südfrankreich vier Menschen, darunter einen Polizisten, erschoss.
Der Täter Jens R.. ist Sauerländer und er benutrtze einen deutschen VW Multi-Van der Mittelklasse als Tatwaffe. Nach der Logik der Skripal- Berichterstattung deutet auch das auf einen deutschen Kontext hin und auf einem deutschen Täter aus der Mittelschicht. Die Ermittler haben in der Wohnung des 48 Jahre alten Tatverdächtigen mehrere Gasflaschen sowie Kanister mit Bioethanol und Benzin gefunden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Münster in einer Pressemitteilung mit .
Auch das ist ein Hinweis auf eine gewisse Organisiertheit des Täters, die rechtsradikal motiviert sein könnte. Aber Tendenzmedien geht es erstmal darum, einen politischen Hintergrund nicht zu vermuten - anders als bei Tätern mit ansdererer Hautfarbe.
ZITiS: Jetzt kommt die Digital-Stasi und der Überwachungsstaat XXL
Auch deine Messenger Dienste wie WhatsApp werden mitgelesen

Obwohl es schon etwa ein dutzend deutsche Geheimdienste gibt, hat die Bundesregierung noch unter Innenminister Thomas de Maiziere als Ministerium, die für den Staatsschutz und damit für die Staatssicherheit zuständig ist, eine weitere Schnüffelbehörde ohne gesetzliche Grundlage - allein auf Basis eines undurchsichtigen Minister-Erlasses- geschaffen, die sich ausschliesschlich mit der Bespitzelung der Bürger im Netz beschäftigen soll. Beispielsweise werden so geheime Zugänge zu Deinem PC ausgekundschaftet oder Bundes-Trojaner installiert, die eine Totalüberwachung 24/7 ermöglichen.
Was genau macht oder plant die dem Namen nach eher harmlos und bieder klingende Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich?
Kunden diese Schnüffelbehörde sind jedenfalls die Geheimdienste, das BKA und auch die Bundespolizei. Sicher sind sie aber auch mehr als nur Auftraggeber.
Es geht vor allem darum, Scjhnüffler, Fahnder und sogenannte Ermittler technisch fit zu machen. Der Job: Forschung und Entwicklung, Marktanalyse im Bereich Spionagesoftware. Das heißt, es geht um Überwachungstechniken für Computer und Smartphones, um das Knacken von verschlüsselten Technologien, das bessere Auswerten von großen Datenmengen, digitale Spurensicherung.
Das Netz soll vom Staat vollständig unter Kontrolle gebracht werden.
Die neue Behörde soll bis 2022 insgesamt 400 Mitarbeiter haben. Im Jahr 2017 wurden 120 Stellen geschaffen, bislang sind es lediglich 35 Mitarbeiter.
Behördenchef Wilfried Karl, der zuvor beim BND arbeitete, sieht ZITiS laut eigener Aussage als Start-Up unter den Behörden und sagt im ARD-Interview: "ZITiS selbst ist keine neue Polizei, kein neuer Nachrichtendienst." Man wende nicht selbst an, was man entwickele - "das tun die Behörden, die hierfür die gesetzliche Grundlage haben". Tatsächlich entzwickelt hier aber eine Behörde innerhalb der Behörden, die weitgehend selbständig agiert.
Manche Zeitgenossen vermuten, dass die Geheimdienste analog zu den NSA Machenschaften der Totalüberwachung schon immer illegal spioniert haben. Diese Spionage soll demnach auf quasi legale Beine gestellt werden, damit Regierungschefs wie Merkel oder Minister im Zweifelsfalle nicht wegen krimineller Aktivitäten vor Gericht landen gestellt oder gar veeurteilt wertden können.
Es gebe derzeit 20 Projekte, die erarbeitet würden, erklärt das Bundesinnenministerium. Eines davon sei die Harmonisierung des Datenaustauschs der europäischen Sicherheitsbehörden.
Die Sorge nicht nur der Grünen-Politiker, sondern auch der Datenschützer ist: dass die Bundesregierung durch die Arbeit von ZITiS selbst zu einer Gefahr für die IT-Sicherheit werden könne. So kritisiert der grüne Innenpolitiker Konstantin von Notz: "Wenn der Staat Sicherheitslücken bewusst offenhält, anstatt sie zu schließen, um in Handys und Computern private und intimste Daten auszuspähen, gefährdet er alle Nutzerinnen und Nutzer."
Auch die Linkspartei ist deutlich in ihrer Kritik, ZITiS gefährde die Datensicherheit und Grundrechte aller Bürger: "Diese Behörde soll den Geheimdiensten dieselben Attacken ermöglichen wie zuletzt gegen das deutsche Regierungsnetz", erklärt die Linken-Innenpolitikerin Martina Renner.
Selbst SPD ler Lischka beklagt eine fehlende rechtsstaatliche Grundlagen der neuen Schnüffel-Behörde.
Die Politik wolle auf der einen Seite sichere Kommunikation der Bürger haben - und auf der anderen Seite mache die Behörde sich auf die Suche nach Schutzlücken und nutze die möglicherweise aus: "Da braucht es klare rechtsstaatliche Vorgaben, wann man solche Schutzlücken schließen muss und wann man sie möglicherweise für einen bestimmten Zeitraum ausnutzen kann."
Dieses Dilemma sieht auch Behördenchef Karl. Die Politik müsse einen Abstimmungsprozess darüber in Gang setzen, wie man mit solchen Lücken umgehen solle. Denn auf die Frage, ob er ausschließen könne, Sicherheitslücken einzukaufen, antwortet er: "Unabhängig davon, ob wir das selbst tun oder externe nutzen, müssen wir die gleiche Qualitätsprüfung durchführen, ob das, was wir einkaufen oder selbst entwickeln, auch vor dem Hintergrund der Gesetze, die für die Polizei und Nachrichtendienste gelten, auch einsetzbar ist. Da machen wir keinen Unterschied."
Selbst die Bundesdatenschutzbeauftragte fragt nach.
Ein Kritikpunkt, auch der SPD, ist jetzt plötzlich doch sogar imnerhalb der Groko-Regierung die fehlende rechtliche Grundlage der Behörde, die wie gesagt nur per Dekret und nicht mit einem Gesetz ins Leben gerufen wurde.
Daher musste die sonst nicht für laute Kritik bekannte Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff zu Beginn erst einmal öffentlich fordern, in die Arbeit von ZITiS einbezogen zu werden. Sie ist Deutschlands oberste Datenschützerin, zuständig für datenschutzrechtliche Kontrollen.
Auf die Frage, was sie denn nun - ein Jahr nach Gründung der Behörde - für ein Bild habe, lautet die Antwort: Auf Nachfrage habe ihr das Bundesministerium Informationen zur ZITiS zur Verfügung gestellt. "Deren Inhalt kann aufgrund einer Einstufung als Verschlusssache nicht öffentlich kommentiert werden." Solche Aussagen schaffen nicht gerade Vertrauen in die Arbeit der Behörde.
"Dieses Verhalten kann nicht hingenommen werden"
Die Sorge bleibt, auch unbescholtene Bürger könnten ins Visier der Behörde geraten. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der ZITiS-Kunde BKA eine Software einsetzt, mit der er auch WhatsApp und andere Messenger-Dienste mitlesen könne.
Daraufhin richtete neben den Grünen auch die FDP-Fraktion eine Anfrage an die Bundesregierung, ob die Berichterstattung zutreffend sei. Ihr innenpolitischer Sprecher Konstantin Kuhle zeigt sich unzufrieden: Die Bundesregierung verweigere dem Parlament zu wesentlichen Fragen des Einsatzes der Quellen-Telekommunikationsüberwachung die Auskunft. "Dieses Verhalten kann nicht hingenommen werden", meint er.
Bayern baut sein Polizeigesetz aus. Ermittler dürfen dann ohne konkreten Verdacht Personen durchsuchen und abhören. Die Opposition kritisiert den „Überwachungswahn“ der CSU.
Wenn der bayerische Landtag Ende April den Plänen der Landesregierung zustimmt, bekommt der Freistaat eines der weitreichendsten Polizeigesetze in der Bundesrepublik. Die bayerische Polizei darf dann unter anderem ohne konkreten Verdacht Personen durchsuchen, Telefonate abhören und Computer und online gespeicherte Daten auslesen und verwerten. Die Landesregierung stößt mit der Gesetzesnovelle auf heftige Kritik, die Opposition spricht sogar von „Überwachungswahn“, schreibt die Frankfurter Rundschau.
„Ich möchte, dass unsere Polizei nicht nur bei der ‚analogen‘ Kriminalitätsbekämpfung auf der Straße bundesweit den besten Job macht, sondern auch im Cyberraum“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zu dem Vorstoß.
Aus den gesammelten Handydaten können Bewegungsprofile erstellt und potenzielle Täter überwacht werden. Eine Weitergabe der durch Observation gewonnenen Daten an Nachrichtendienste wäre mit dem neuen Polizeigesetz ebenfalls möglich. Derzeit muss eine konkrete Gefahr bestehen, damit die Polizei präventiv eingreifen kann. Die erweiterten Befugnisse der bayerischen Polizei sind nur möglich, da das Gesetz durch die Kategorie „Drohende Gefahr“ erweitert werden soll.
Zweifel an der Begründung
„Wir begrüßen jede Maßnahme, die der Polizei die Arbeit vereinfacht“, sagte der Vorsitzende der bayerischen Gewerkschaft der Polizei, Peter Schall. Allerdings sieht Schall auch große Schwächen.
Ob es verfassungsrechtlich möglich ist, Personen aus Gefahrenabwehr-Gründen vorläufig festzunehmen, bezweifelt er. Außerdem muss dazu immer ein zuständiger Richter befragt werden. Dafür seien in Bayern zwölf neue Richterstellen zu besetzen, so Schall. Diese müssten jede tiefergreifende, polizeiliche Handlung auf Gesetzestreue überprüfen. „Der bürokratische Aufwand wird hoch sein“, so der Gewerkschafter. Auch die polizeilichen EDV-Systeme wären betroffen: Sie müssten grundlegend überarbeitet werden.
Herrmann steht für sein neues Gesetz in der Kritik, da es weitreichende Folgen für die Bürgerrechte haben könnte. „Der Überwachungswahn der CSU-Regierung gefährdet zunehmend die verfassungsrechtlich garantierten Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger. Die massive Ausdehnung der Polizeibefugnisse ins Gefahrenvorfeld geht uns zu weit“, sagt beispielsweise Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende und innenpolitische Sprecherin der bayerischen Grünen.
Am vergangenen Donnerstag reichte die Grünen-Fraktion Klage gegen das geplante Gesetz ein, da der Begriff „drohende Gefahr“ verfassungswidrig sei. Dass der bayerische Vorstoß beim Polizeigesetz bundesweit Schule machen könnte, bezweifelt Gewerkschafter Schall: „Eine solch massive Gesetzesänderung wird es bei anderen Landesregierungen wohl nicht geben“.
IZ History: Wer waren die Maidan Sniper 2014 wirklich (Video)
Zweifel an der offiziellen Täter-Version
Geschichtslügen Dokus
Briten: Herkunft des Skripal-Giftes doch nicht geklärt - Aluhut-Ideologen von ARD bis ZDF in Bedrängnis
Labor: Herkunft von Skripal-Gift unklar - Doch nicht aus Rußland?
Überraschende Wende in der Skripal-Affäre: Das britische Militärlabor äußert Zweifel daran, dass das beim Anschlag verwendete Nervengift tatsächlich aus Russland kommt. Die genaue Herkunft lasse sich wissenschaftlich nicht nachweisen, heißt es.
Für das Forschungszentrum des britischen Verteidigungsministeriums ist eine russische Herkunft des Nervengifts im Fall Skripal nicht eindeutig nachweisbar. "Wir haben seinen genauen Ursprung nicht identifiziert", sagte der Leiter des Labors, Gary Aitkenhead, dem Sender Sky News.
Die wissenschaftlichen Informationen seien an die britische Regierung gegangen, die dann zusammen mit anderen Hinweisen ihre Rückschlüsse gezogen habe, so der Chef des zuständigen Porton Down Labors. Die Wissenschaftler hätten aber festgestellt, dass es sich um das Präparat Nowitschok gehandelt habe, ein zur militärischen Verwendung gedachtes Nervengift.
Nachdem zuerst behauptet wurde, dass dieses Nervengift im Flieger aus Rußland mit an Bord war, wurde später behauptet, die Substanz habe sich an der Türklinke des eigenen Hauses in England befunden.
Das ist insofern überraschend, als die britische Regierung keinen Zweifel daran zu haben schien, dass das Gift aus Russland gekommen sei. Der Fall hatte eine der schwersten diplomatischen Krisen zwischen London und Moskau ausgelöst - in Solidarität mit den Briten hatten mehrere Natostaaten, darunter die USA und Deutschland, russische Diplomaten ausgewiesen.
Jetzt wird nun mit Spannung ein Treffen der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) erwartet, das Russland beantragt hatte. Der OPCW-Exekutivrat befasst sich am Mittwoch in einer Sondersitzung in Den Haag mit dem Fall Skripal. Das bestätigte die Organisation. Russland hatte der OPCW zuvor einen Fragenkatalog zur Klärung des Vorfalls geschickt. Nach russischen Angaben wollte die Organisation noch vor Beginn der Sondersitzung die Fragen beantworten.
asuch die USA waren1999 in den Besitz von Nowitschok-Nervengas aus russischen Beständen gelangt, die sie seinerzeit in Usbekistan evakuiert hatten.
Zudem befindet sich das britische Forschungslabor für militärische Giftstoffe in Porten Down in unmittelbarer Nähe des Tatortes im englschen Salisbury.
Assad befreit Ost Ghouta von Nato-Dschihadisten
Der Syrienkreg war laut DIA Geheindiestunterlagen von Anfang an ein Geheimkrieg der USA gegen Syrien. Jetzt erklärt die syrische Regierung das Gebiet nach russischer Vermittlung für befreit.
Dazu wurden anfangs via Azaz südlich von Incirlik über 100 000 Dschidadkämpfer und Waffen über die Türkei und Jordanien nach Syrien eingeschleust, denen als Al Kaida und auch als IS Kämpfer die Gründung eines Gegenstaates zur Assad Regierung gelungen war.
Erst der Kriegseintritt Russlands in den Syrienkrieg beendete diese Geheimoperation, in der die USA den IS zum Schein begrenzt bekämpfte und andererseits gleichzeitig unterstützt hatte.
Nach dem Sieg in Aleppo ist den Regierungstruppen jetzt auch die weitgehende Befreiung von Ost Ghouta bei Damaskus gelungen.
Im letzten Rebellengebiet der umkämpften syrischen Region Ost-Ghouta ist Aktivisten zufolge ein Abkommen über den Abzug von Zivilisten erzielt worden.
Die islamistische Miliz Jaish al-Islam und russische Unterhändler einigten sich darauf, dass rund 1300 Menschen die Stadt Duma verlassen können, wie die umstrittene Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag erklärte.Die ländliche Region Ost-Ghouta nahe der Hauptstadt Damaskus war 2012 von Nato Dschihadisten eingenommen worden. Die Al Nusrafront ( Al Kaida) war hier wie in Aleppo anders als in Rakka die dominierende Dschihadistenkraft.
Großer Erfolg für Assad
Dass die Region Ost-Ghouta offenbar fällt und bald wieder vollständig in die Hand der Regierung kommt, ist der größte Erfolg für Präsident Bashar al-Assad seit Dezember 2016, als die Aufständischen im Ostteil von Aleppo aufgeben mussten.
Für die Menschen in der Hauptstadt Damaskus, an die Ost-Ghouta angrenzt, bedeutet es mehr Sicherheit. Immer wieder hatten Aufständische aus der Enklave heraus Damaskus mit Raketen und Granaten angegriffen.
Der Politologe Ali al-Ahmed, den die Fernsehmoderatorin zu den Neuigkeiten befragte, strahlte: "Alles Gute und Tausend Glückwünsche zum Sieg! Der Verhandlungsprozess war äußerst kompliziert, damit wir diese Ergebnisse erzielen. Aber es sind weiterhin syrische Staatsgebiete außer Kontrolle. Wir werden auch dorthin kommen und sie ebenso zurückerobern."
Die Verhandlungen über andere Punkte laufen weiter, wie zum Beispiel das Schicksal der Bewaffneten der "Armee des Islam" und deren Waffen, sowie das Schicksal der Zivilisten, die bleiben möchten."
Mitte Februar hatte die Regierung eine Offensive gegen Ost-Ghouta gestartet, unter anderem mit massiven Luftangriffen, die mehr als 1600 Menschen das Leben kosteten.
Zunächst lebten noch etwa 400.000 Menschen in dem belagerten Gebiet, nachdem Dschihadisten von Ghouta aus die Hauptstadt massiv unter Beschuß genommen hatten und auch Zivilflugzeuge beschossen hatten.
Schließlich gelang es den Regierungstruppen, die Enklave in drei Teile zu teilen und den Aufständischen immer mehr Territorium abzunehmen.
Mitte März entkamen die ersten Zivilisten der Hölle, zu der Ost-Ghouta geworden war, und liefen über die Frontlinie in Regierungsgebiet. Schließlich waren es mehr als 100.000 Menschen, die sich auf diese Weise in Sicherheit bringen wollten. Im Staatsfernsehen sagten einige von ihnen, die Aufständischen hätten sie mit Waffengewalt daran gehindert, Ost-Ghouta zu verlassen.
Schließlich erklärten zwei der drei wichtigsten in der Enklave vertretenen Kampfgruppen ihre Kapitulation. Zusammen mit ihren Familien wurden diese Bewaffneten in die Provinz Idlib gebracht, die größtenteils noch in der Hand von Pro Nato Dschihadisten ist.
Die Miliz "Armee des Islam", die die Stadt Duma kontrolliert, weigert sich bisher jedoch, aufzugeben.
Syrien: Nonnen beklagen unwürdige Gefangennahme von Zivilisten durch Dschihadisten
In einem Brief bemängeln die Ordensfrauen die fehlende Berichterstattung über diese Zustände, wie Asianews meldet.
Mittlerweile befinden sich 90 Prozent von Ost-Ghouta wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen von Präsident Assad. Einzig im Viertel Douma herrschen noch Rebellen, dort befinden sich auch die meisten Gefangenen von Dschaisch al-Islam. Unter ihnen befinden Regierungsmitarbeiter und deren Familien, die 2013 – vor fünf Jahren - gefangen genommen wurden.
Syrische Staatsmedien beschuldigen Dschaisch al-Islam, diese Menschen nicht freizulassen, trotz der Verhandlungen der letzten Woche. Da die Gefangenen Alewiten sind wie Assad, gelten sie als mögliche Druckmittel, berichtet Vatican-News.
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